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Fassadendämmung: Lobbyisten haben gute Arbeit geleistet

Die Dämmindustrie wirbt, dass man mit einer Fassadendämmung der Häuser 50 % der Heizkosten einsparen könne, berichtete im Januar das ARD-Magazin Monitor. Nicht mehr als gute Lobbyarbeit, meint dagegen ein Professor. 20 % seien realistisch. Die Investition habe man dann nach 50 Jahren erst wieder raus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Energiewende ist ein Milliardengeschäft. Besonders gut verdient derzeit die Dämmindustrie, die damit wirbt, dass man mit einer Fassadendämmung der Häuser 50 % der Heizkosten einsparen könne, berichtete im Januar das ARD-Magazin Monitor. Davon ist auch die Bundesregierung überzeugt und subventioniert die Dämmung mit 500 Mio. Euro jährlich. Folglich lassen viele Hausbesitzer ihre Gebäude außen isolieren.

 

Grundlage für die Förderungen sind Berechnungen der Deutschen Energieagentur dena. Zur Hälfte gehört die dena, die sich als neutral versteht, der Bundesrepublik. Nach Recherchen von Monitor wurde aber eine der wichtigsten Studien zur Wärmedämmung von der BASF mitfinanziert. Die BASF ist der größte Dämmstoffhersteller in Deutschland. Die Energieagentur weist aber jede Einflussnahme von sich.


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Verbreiteter Irrtum: Nur 20 % sind möglich


Prof. Jens Fehrenberg von der Hochschule Hildesheim sieht den Hype um die Fassadendämmung sehr skeptisch: „Das ist ja ein verbreiteter Irrtum, dass automatisch durch Wärmedämmung auch Energie eingespart wird.“ So effektiv sei die Fassadendämmung gar nicht, rechnet er vor, denn nur ein Teil der Energie gehe über die Wände verloren. „Es geht Energie verloren durch die Sohle nach unten, durch das Dach nach oben. Die Heizungsanlage verbraucht Energie. Durch die Tür geht etwas raus, durch die Fenster, auch im geschlossenen Zustand, geht Wärme raus.“ Das alles müsste man eigentlich zuerst dämmen, sagt er, was auch günstiger wäre.

 

Nur ein Bruchteil der Wärme entweicht seinen Messungen nach durch die Wand. Davon könne durch die Dämmung wiederum nur ein Teil gespart werden. Statt 50 %, wie von den Anbietern verspochen, könnten Hausbesitzer oft weniger als 20 % an Energie sparen. „Das ist so wenig, dass sich die Investition erst nach 50 Jahren lohnt!“

 

Als Beweis legt Prof. Fahrenberg die Abrechnung eines gedämmten Hauses BJ 1989 sowie die eines ungedämmten, aber baugleichen Nachbarhauses vor. Beide Heizkostenabrechnungen sind identisch.


„Bedarf wecken“


Wegbereiter der staatlichen Förderung soll das Buch „Wärmedämmung Bedarf wecken“ von Wolfgang Setzler, dem Geschäftsführer des Fachverbandes „Wärmedämm-Verbundsysteme“, sein. Monitor konfrontiert ihn mit den Aussagen von Prof. Fahrenberg: „Wenn höchstens 40 % der gesamten Energie eines Hauses über die Außenwände verloren geht, wie kann man dann 50 % der Heizkosten sparen?“, fragt der Reporter. Setzler erklärt dies mit einer falschen Auslegung, bevor er dann eingesteht, dass die Zahlen so nicht stimmen.

 

Nach Ansicht des Brandschutzexperten Berndt Haarmann ist die Dämmung übrigens höchst gefährlich. Er hat schon zahlreiche Fassadenbrände gesehen. „Normal sollte es verboten werden. Aber wir haben keine gesetzliche Handhabe.“ Anders als bei öffentlichen Gebäuden ist Styropor bei Privatbauten nach wie vor als Dämmstoff erlaubt und äußerst beliebt.

 

Video: Zum Monitorbeitrag vom 9.1.2014...


Mehr zu dem aktuellen Thema:

Die Kritiker: Dämmen lohnt sich nicht! (14.5.2014)

Die Befürworter: Dämmen lohnt sich doch! (14.5.2014))

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