Die Preise für Holzhackschnitzel haben sich je nach Qualitätsklasse im dritten Quartal 2024 uneinheitlich entwickelt. Bei der Qualitätsklasse A1 bleibt das Preisniveau weitestgehend stabil und sinkt nur leicht. Für die Abnahmemenge von 80 Schüttraummetern (SRM) zahlen Käufer derzeit im Durchschnitt rund 38,79 €/SRM netto oder 4,75 ct/kWh.
Der Preis der Qualitätsklasse A2 ist hingegen deutlicher gestiegen und liegt im 3. Quartal 2024 bei 33,23 €/SRM netto oder 3,69 ct/kWh. Das ist im Vergleich zum vorigen Quartal ein Preisanstieg um rund 37 %.
Hackschnitzel der Qualitätsklasse B kosten hingegen mit 16,37 €/SRM rund 14 % weniger als im vorigen Quartal. Das zeigt die Übersicht über die Hackschnitzelpreise, die vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) quartalsweise erhoben werden.
Ausgangsrohstoff nicht ausreichend verfügbar
Zum Preisanstieg der Qualitätsklasse A2 führten laut dem DEPI unerwartete Nachfrageprobleme beim Ausgangsrohstoff. Er war nicht wie erwartet verfügbar, was zu einem Anstieg des Preises führt. Hohe Niederschläge in der ersten Jahreshälfte haben zudem zu einer verbesserten Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Fichten und zu deutlich weniger Schadholz als günstiger Ausgangsstoff beigetragen. Außerdem hat das überdurchschnittlich warme und feuchte Wetter den Borkenkäfer gebremst.
Hackschnitzelpreise im 3. Quartal 2024 im Überblick:
A1: 38,79 €/SRM und 4,75 ct/kWh
A2: 33,23 €/SRM und 3,69 ct/kWh
B: 16,37 €/SRM und 1,97 ct/kWh
Holzhackschnitzel bleiben aktuell trotzdem der günstigste Energieträger aus Holz. Auch das Heizen mit Hackschnitzeln der Qualitätsklasse A2 bleibt trotz Preisanstieg preiswerter als mit fossilen Brennstoffen oder anderen Energieträgern aus Holz. Der Preisvorteil beträgt etwa 60 % gegenüber Erdgas und rund 52 % im Vergleich zu Öl.
Unterschiedliche Qualitäten
Für Hackschnitzel gibt es laut einer DIN-Spezifikation vier Qualitätsklassen (A1, A2, B1, B2), die Brennstoffanforderungen von Hackschnitzelfeuerungen in Wohngebäuden und in kleinen gewerblich genutzten und öffentlichen Gebäuden mit Nennwärmeleistungen unter 500 kW widerspiegeln. Die Klasse A1 rückt nahe an die Anforderungen an Holzpellets heran und ist daher nur bei sehr kleinen Hackschnitzelheizungen im häuslichen Bereich sinnvoll anzuwenden. Betreiber von kommunalen Hackgutanlagen greifen gerne bei der Ausschreibung von Hackgutlieferungen auf die Klassen A2 und B1/B2 zurück, erläutert C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk.
Über den DEPI-Hackschnitzelpreis
Der Hackschnitzelpreis wird vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) quartalsweise erhoben. Der Er-hebungszeitraum endet am 15. des dritten Monats des laufenden Quartals. Er bezeichnet den Durchschnittspreis (netto) in Deutschland für einen Schüttraummeter der jeweiligen Qualitäts-klasse. Qualitätsklasse A1 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A1 (Wassergehalt ≤ 15 m-%, Aschegehalt ≤ 1,5 m-%, Feinanteil ≤ 5 m-%). Qualitätsklasse A2 ist angelehnt an die Qualitätsklasse ENplus A2 (Wassergehalt 20-35 m-%, Aschegehalt ≤ 2,5 m-%, Feinanteil ≤ 8 m-%). Qualitätsklasse B entspricht der Qualitätsklasse ENplus B (Wassergehalt ≥ 35 m-%, Aschegehalt ≤ 5 m-%, Feinanteil ≤ 10 m-%).