Die Markteinführung eines Produktionsverfahrens für Ethanol der "zweiten Generation" bis zum Jahr 2015 ist das Ziel des Verbundvorhabens Futurol, dessen Start das französische Erdölinstitut (IFP) und das französische Institut für Agrarforschung (INRA) zusammen mit neun weiteren Partnern Mitte dieses Monats angekündigt haben. Das hat die Pariser Botschaft in Berlin mitgeteilt.
Vor dem Hintergrund der Erdölverknappung, der Erderwärmung und dem aktuellen Rückgang der Produktion von Bioethanol und Biodiesel der "ersten Generation" stelle die Entwicklung von Ethanol aus Biomasse ernährungsfremder Stoffe wie Stroh und Holz eine der größten Herausforderungen der Gegenwart dar, betonte die Landesvertretung. Im Rahmen von Futurol sind der Botschaft zufolge Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der biochemischen Herstellung von Zellulose- Ethanol sowie im Bereich der thermochemischen Produktion des synthetischen Dieselkraftstoffs, der über einen Vergasungsschritt gewonnen wird (Biomass to Liquid - BtL), geplant. Wie der Leiter der petrochemischen Aufbereitungsanlage im IFP, Jean-Pierre Burzynski, erklärte, wird im kommenden Jahr in der Marne eine Pilotanlage mit einer täglichen Verarbeitungsleistung von 1 t Biomasse entstehen. Drei Jahre später soll ein industrieller Prototyp mit einer Leistung von 100 t pro Tag zur Verfügung stehen. Die verschiedenen Projektpartner arbeiten nach Angaben der Landesvertretung im Konsortium "Procethol 2G" zusammen, um die gesamte Branche voranzutreiben sowie um die Verfahren und Produkte patentieren zu lassen. Deren Markteinführung soll durch Axens, eine Tochtergesellschaft der IFP, gesichert werden.