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"France Miscanthus" geht an den Start

In Frankreich will die Organisation "France Miscanthus" bereits in diesem Frühjahr erste Testversuche starten, um die über Rhizome vermehrbare C4-Pflanze als Brennstoff für die Trocknung von Pulpe zu nutzen.

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In Frankreich will die Organisation "France Miscanthus" bereits in diesem Frühjahr erste Testversuche starten, um die über Rhizome vermehrbare C4-Pflanze als Brennstoff für die Trocknung von Pulpe zu nutzen. Miscanthus, dass auch unter dem Namen Chinaschilf bekannt ist, soll auf einigen 100 ha in Frankreich angebaut und von mehreren Betreibern von Anlagen zur Trocknung von Rübenpulpe und Luzerne als Brennstoff genutzt werden.


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Vorrangiges Ziel von "France Miscanthus" ist dem CGB zufolge ein alternativer Absatzmarkt für die Rübenbauern, um deren Einbußen infolge der Reform der EU-Zuckermarktordnung abzufedern. An der Umstrukturierung der französischen Zuckerwirtschaft beteiligt sich die Europäische Union mit 64 Mio. Euro. Davon sind französischen Angaben zufolge bereits rund 60 Mio Euro proportional zum Ausstieg auf die französischen Regionen verteilt. Nach Angaben des CGB dürfen die EU-Mittel nicht für die Bioethanolschiene eingesetzt, können indes aber für den Anbau von Miscanthus zur Energiegewinnung genutzt werden. Deshalb habe man als "unmittelbaren Absatz" für Miscanthus die Wärmegewinnung gewählt.


Ein weiterer Lichtblick für die französischen Rübenbauern ist der für 2009 vorhersehbare Aufschwung bei Bioethanol durch den Beschluss, im Rahmen der neuen Biokraftstofflinie in der gesamten EU die Markteinführung von Benzin mit 10 % Bioethanol (E10) zu ermöglichen. Damit soll bleifreies Benzin mit 98 Oktan ersetzt werden, das mittlerweile in Frankreich nur noch 7 % des gesamten Benzinabsatzes ausmacht.


E10-Benzin kann in Frankreich den Fachleuten zufolge in 60 % aller zugelassenen Fahrzeuge eingesetzt werden, das heißt in nahezu allen Modellen, die seit dem Jahr 2000 auf dem Markt sind. Das französische Umweltministerium plant bereits eine eigene Internetseite mit der Listung aller Fahrzeuge, die problemlos mit E10-Benzin betankt werden können.


Für die französische Ethanolbranche dürfte die Markteinführung von E10-Kraftstoff keinen neuen Aufschwung bedeuten, sondern lediglich eine teilweise Verlagerung von Bioethanol, der bislang zur Herstellung des Klopfzahlverbesserers Ethyltertiärbutylether (ETBE) eingesetzt wurde und nun dem Benzin direkt beigemischt wird.