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Photovoltaik

Fraunhofer ISE: Integrierte Solaranlagen auch in der Landwirtschaft sind Schlüssel zum Erfolg

Für die geforderte Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2045 muss die installierte Solarleistung auf das 6- bis 8-fache gegenüber heute gesteigert werden, zeigt eine neue Studie.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird der Strombedarf durch die zunehmende Elektrifizierung des Energie-, Gebäude- Verkehrs- und Industriesektors in Deutschland deutlich ansteigen: Bis 2030 um den Faktor 1,2 bis 1,4 im Vergleich zu heute, bis zur Vollendung der Energiewende 2045 um Faktor 2 bis 2,5. Dafür müssen neben der Windenergie die Photovoltaik und Solarthermie stark ausgebaut werden. „Im Vergleich zu heute ist das 6 bis 8-fache an Photovoltaik-Leistung nötig“, erklärt Dr. Christoph Kost, Leiter der Gruppe Energiesysteme und Energiewirtschaft am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Das sind 303 bis 446 Gigawatt im Vergleich zu den 54 Gigawatt installierter PV-Leistung Ende 2020.

Weniger Flächenverbrauch

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Um Photovoltaik-Anlagen mit 6 bis 8-fachem Leistungsumfang installieren zu können, muss viel Fläche bereitgestellt werden. Eine neue Studie legt deshalb einen Schwerpunkt auf das Potenzial der sogenannten Integrierten Photovoltaik. Dr. Harry Wirth leitet das Forschungsfeld am Fraunhofer ISE: „Photovoltaik verbindet sich hier mit der Landwirtschaft, schwimmt auf gefluteten Tagebauen, passt in Gebäude- und Fahrzeugaufbauten, folgt Verkehrswegen oder bedeckt bereits versiegelte Flächen wie Parkplätze. Die Integration von PV-Anlagen in solche bereits genutzten Flächen erschließt ein riesiges Potenzial zur Stromerzeugung – und schafft eine Fülle weiterer Synergien.“

Produktion in Europa sinnvoll

Eine vertikal integrierte Photovoltaik-Produktion in Europa würde nicht nur Import-Unabhängigkeit für den systemkritischen Energiesektor, sondern auch circa 750 Arbeitsplätze für jedes Gigawatt an PV-Modulproduktionskapazität schaffen. Weitere 3.500 Arbeitsplätze pro Gigawatt würden durch die Installation von PV-Kraftwerken entstehen. Auch die berechnete Treibhausgas-Bilanz des erzeugten PV-Stroms fällt für Module aus heimischer, integrierter Produktion mit circa 23 Gramm Treibhausgasemission (CO2-Äquivalente) pro Kilowattstunde deutlich besser aus als für Importmodule aus China. Bemerkenswert ist laut Fraunhofer ISE, dass die Produktionskosten für solaren Strom seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) um circa 80 bis 90 Prozent gesunken sind. Für große Freiflächen-Solarkraftwerke liegen diese Kosten heute zwischen 3 und 5,5 Cent pro Kilowattstunde, für kleine Dachanlagen bis 30 Kilowatt zwischen 6 und 11 Cent pro Kilowattstunde.

Solarthermie: Sofort einsatzbereit

Solarthermie kann Brauchwarmwasser und Heizwärme bereitstellen und lässt sich laut Fraunhofer ISE leicht in bestehende Wärmeversorgungsanlagen integrieren. In Deutschland sind aktuell Solarthermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von circa 15 Gigawatt installiert. Neben anderen Maßnahmen ist für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland, ein Ausbau auf insgesamt circa 45 bis 49 Gigawatt an Solarthermie-Leistung erforderlich.

Die Stärke der Solarthermie liegt darin, dass sie keinen Brennstoff verbraucht und sich sowohl mit erneuerbaren wie auch konventionellen Wärmeerzeugern leicht kombinieren lässt. In Kombination mit Gas und Öl spart sie dann sofort Brennstoff ein. Zusammen mit Wärmepumpen, Pellets oder Biogas erhöht sie die Effizienz der Wärmebereitstellung. Sie sei leicht skalierbar und könne damit dezentral in kleineren Anlagen sowie in Fernwärmenetzte mit größeren Anlagen sehr gut eingebunden werden, sagt Dr. Korbinian Kramer, Koordinator für Solarthermie am Fraunhofer ISE.

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