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FvB: Biogas stärker für Regelenergie einsetzen

Biogasanlagen sollten künftig stärker zur Bereitstellung von Regelenergie und für die Blindstromkompensation genutzt werden. Für den Umbau müsse die Politik allerdings ein deutlicheres Signal setzen.

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Biogasanlagen sollten künftig stärker zur Bereitstellung von Regelenergie und für die Blindstromkompensation genutzt werden. Für den Umbau müsse die Politik allerdings ein deutlicheres Signal setzen. Diese Forderungen hat der Fachverband Biogas (FvB) in der vergangenen Woche bekräftigt.


Keine zusätzliche Fläche notwendig


FvB-Präsident Horst Seide erläuterte, dass durch eine Erhöhung der installierten elektrischen Leistung bei den einzelnen Anlagen Biogas als Systemdienstleister eingesetzt werden könne. „Mit einem zweiten Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem Biogasspeicher können Biogasanlagen sogar positive Regelenergie anbieten oder den Strom nicht 24, sondern flexibel an acht Stunden des Tages ins Netz einspeisen“, so Seide. Dies erfolge ohne eine Erhöhung des Bedarfs an Einsatzstoffen oder Fläche, da dieselbe Strommenge lediglich in kürzerer Zeit produziert und eingespeist werde.


Der Sprecher des FvB-Firmenbeirates, Claus Rückert, stellte fest, dass der Gesetzgeber mit der Flexibilitätsprämie des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2012 einen wichtigen Impuls für die Flexibilisierung von Bestands- und neuen Biogasanlagen gesetzt habe. Die Unternehmen der Biogasbranche hätten innerhalb kürzester Zeit die technischen und logistischen Lösungen für Systemdienstleistungen und eine bedarfsgerechte Stromeinspeisung aus Biogas entwickelt.


Politik gefordert


Es brauche aber verlässliche Rahmenbedingungen.Rückert ist sich sicher, dass mehr Landwirte in den Bau von neuen flexiblen Biogasanlagen investieren würden, wenn die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Flexibilitätsprämie beseitigt wären. Schnell müsse beispielsweise der unklare Anlagen- und Inbetriebnahmebegriff im EEG von 2012 überarbeitet werden. Mit nur kleinen Änderungen könnte die Ausrichtung der Biogasanlagen auf die Funktion des Systemstabilisators verstärkt werden, so Rückert. Der Prozess laufe zwar, aber derzeit noch zu zögerlich.