Gärrückstände bei Weizen und Mais haben ähnlich hohe Düngeeffekte wie mineralischer Stickstoffdünger. Das zeigen jetzt veröffentlichte Untersuchungsergebnisse der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Ertragswirkung von Gärrückständen lag für Sommerweizen bei einem Mineraldüngeräquivalent (MDÄ) von durchschnittlich 86 (ein MDÄ von 100 entspricht einer identischen Düngewirkung). Mineral-N-Dünger kann bei Sommerweizen also weitgehend durch Gärrückstände ersetzt werden.
Für die Gärrückstanddüngung von Mais ergab sich ein durchschnittliches MDÄ von 77. Aufgrund des hohen Stickstoffbedarfs dieser Kultur empfiehlt sich hier eine Kombination von Gärrückstand und Mineraldünger.
Die gute Ertragswirkung ist u.a. darin begründet, dass die Nährstoffe in löslicher und damit pflanzenverfügbarer Form vorliegen. Stickstoff liegt überwiegend in der Ammonium-Form vor. Dadurch steigt jedoch auch die Gefahr von Stickstoffverlusten bei der Ausbringung, weshalb Gärrückstände sofort in den Boden eingearbeitet werden sollten.
Beim Einsatz von Gärrückständen mit hohen Ammoniumanteilen sollte der Landwirt den anzurechnenden Stickstoffanteil mit mehr als 70 Prozent ansetzen, dabei aber beachten, dass die Ammoniumanteile stark schwanken können. Zudem mineralisiert organisch gebundener Stickstoff mit der Zeit, dies sollten Landwirte in den Folgejahren ebenfalls mit berücksichtigen. Genauere Zahlenangaben hierzu können voraussichtlich nach Abschluss eines Folgeprojektes (Förderkennzeichen 22011108, Projektleiter IASP) gemacht werden, das seit letztem Jahr läuft.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, die dieses Projekt gefördert hat: www.fnr.de.