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Biogas

Gärrestausbringung: Weniger Emissionen auf dem Acker

Auf der 4. Fachtagung „Pflanzenbauliche Verwertung von Gärrückständen aus Biogasanlagen“ stellten die Referenten neue Lösungen für das Gärresthandling vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 160 Teilnehmer folgten der Einladung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) zur 4. Fachtagung „Pflanzenbauliche Verwertung von Gärrückständen aus Biogasanlagen“ am 15. September 2020, die erstmals virtuell durchgeführt wurde. Unterstützt wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder vom Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP). Im Fokus der Tagung stand die Frage, wie sich die Branche den steigenden Anforderungen an das Gärresthandling stellen kann. Herausforderungen im Hinblick auf eine nachhaltige Verwertung von Gärrückständen ergeben sich dabei zum einen aus dem Problem der Nährstoffüberschüsse in Veredlungsregionen, zum anderen im Hinblick auf die jüngsten Änderungen der Düngeverordnung (DüV). Dafür präsentierten Experten aus Wissenschaft und Praxis mögliche Konzepte und technische Lösungen.

Neue Forschungsprojekte

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Nachdem Dr. Christine von Buttlar (IGLU - Ingenieurgesellschaft für Landwirtschaft und Umwelt) auf die Vorzüge des Energiepflanzenanbaus mit Blick auf den Gewässerschutz einging und Holger Beßler von der Humboldt-Universität zu Berlin eine Bewertung der Humus- und Nährstoffwirkung von organischen Reststoffen vornahm, wurden im Rahmen einer sogenannten Speed Pitch Session die neuen Projekte des BMEL aus dem Förderaufruf „Nachhaltige Aufbereitung und Verwertung von Gärrückständen“ vorgestellt:

  • In einem Projekt der Technischen Universität Darmstadt soll untersucht werden, ob durch die gezielte Zugabe von Lachgas-reduzierenden Bakterien zu den Gärresten Lachgasemissionen während der Lagerung und Ausbringung verringert werden können.
  • In einem anderen Projekt strebt das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und System in Dresden (IKTS) die Veränderung der Stickstoffgehalte in den Wirtschaftsdüngern an, sodass einzelne Teilströme mit unterschiedlichen Stickstofffrachten bedarfsgerecht und entsprechend den Anforderungen der DÜV ausgebracht werden können.

Neue Gärrestbehandlung

Abschließend wurden Gärrestaufbereitungs- und –ausbringungstechnologien sowie Best-Practice-Beispiele präsentiert:

  • Dr. Andreas Gurgel von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern (LFA) berichtete über die Möglichkeit der Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern. Durch die pH-Wert-Absenkung vor der Ausbringung ließen sich der Dampfdruck des Ammoniaks und damit auch die Emissionen reduzieren, so Gurgel. Unklar sei bislang, wie sich die angesäuerte Gülle in Biogasanlagen einsetzen lässt, wie hoch die Minderungseffizienz bei der Düngung mit angesäuerten Gärresten ist und welche Effekte auf die Bodenfunktion entstehen. Das Projekt soll zudem Daten für praktische Handlungsempfehlungen liefern.
  • Dr. René Casaretto von der Niersberger Wohn- und Anlagenbau GmbH & Co. KG berichtete über die Möglichkeit der Gärrestverwertung mittels Pyrolyse, wobei die Biokohle im Gegensatz zur reinen landwirtschaftlichen Verwertung zunächst als Filtermaterial zur Aufreinigung der flüssigen Gärrestphase dient und anschließend z. B. als Bodenverbesserer oder als Filtermaterial vermarktet wird.

In seinem Schlusswort betonte Dr. Andreas Muskolus, stellvertretender Geschäftsführer des IASP, dass es bei allen dargestellten Lösungsansätzen im Wesentlichen darauf ankomme, die Nährstoffe im Kreislauf zu halten und nicht langfristig in den Boden oder in die Luft zu verlagern.

Die Tagung wurde von einer Online-Posterausstellung begleitet. Die Kurzfassungen der Beiträge sind in den Tagungsunterlagen zusammengestellt und als Download verfügbar.

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