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Biomethan

Grüne fordern Anschlussregelungen für Biogasanlagen zur Gaseinspeisung

Neben flexibler Stromerzeugung muss die Biomethanerzeugung eine Alternative für bestehende Biogasanlagen werden. Darum beantragt die Fraktion der Grünen bessere Rahmenbedingungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert in einem Antrag im Bundestag eine Offensive für den Ausbau erneuerbarer Gase. Dazu zählen neue und bessere Rahmenbedingungen für bestehende Biogasanlagen, damit diese von der Strom- auf die Biomethanerzeugung umgerüstet werden können.

Das heute in Deutschland verbrauchte Gas werde fast ausschließlich als fossiles Gas über Pipelines aus Russland, Norwegen und den Niederlanden geliefert, schreiben die Abgeordneten in einem Antrag. Man brauche jedoch Investitionen und Innovationen, um den Gassektor auf eine grüne Basis zu stellen. "Nur dann haben wir eine Chance, die Pariser Klimaziele einzuhalten", heißt es in dem Antrag weiter.

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Erst 213 Einspeiseanlagen

In Deutschland speisen aktuell 213 Biogas-Aufbereitungsanlagen 10 TWh erneuerbares Biomethan in das Gasnetz ein. Der Hauptteil der heimischen Biogasanlagen erzeugt bisher allerdings vor Ort Strom- und Wärme. „Diese Anlangen könnten in der zukünftigen Energieversorgung einen noch systemdienlicheren Beitrag leisten, indem sie zur Einspeisung ins Gasnetz umgerüstet und gepoolt werden, um die für die Einspeisung des Biomethans notwendigen Reinigungsschritte wirtschaftlich darstellbar zu machen“, heißt es in dem Antrag. Zusätzlich ermöglicht die Flexibilisierung der Anlagen eine bedarfsgerechtere Stromproduktion.

Die Grünen fordern eine Anschlussfinanzierung für bestehende Biogas- und Biogaseinspeiseanlagen, um die Energieerzeugung aus Biomasse zu erhalten. Diese Finanzierung sollte an verschiedene Auflagen geknüpft werden:

  • die Anlagen sollten analog zum EEG 2017 möglichst weitgehend auf Rest- und Abfallstoffe sowie Gülle umgestellt werden;
  • die Anlagenbetreiber sollten die Anlagen entweder flexibilisieren, um nur dann Strom zu erzeugen, wenn nicht ausreichend Wind- und Solarenergie zur Verfügung steht und zugleich Wärme in ein lokales Wärmenetz oder in einen Wärmespeicher einspeisen
  • oder sie sollten bestehende Biogasanlagen mit Aufbereitungs- und Einspeisetechnik des Rohbiogases zu Biomethan umrüsten. Hierzu können auch bestehende, kleine Anlagen durch Pooling zur gemeinsamen Nutzung der Aufbereitungs- und Einspeisetechnik zusammengelegt werden.

Neubau von Gaskraftwerken mit Auflagen

Künftig sollte es eine einheitliche Definition für grüne Gase geben, zu der Biogas, Biomethan, Deponiegas, Klärgas, sowie synthetischer Wasserstoff und synthetisches Methan gehören. Der zur Elektrolyse eingesetzte Strom zur Herstellung der synthetischen Gase müsse aus erneuerbaren Energiequellen stammen und zusätzlich zum direkt elektrisch benötigten Strom sein.

Zudem wollen die Grünen den Neubau von gasbetriebenen Kraftwerken nur genehmigen lassen, wenn sie „wasserstoff-ready“ gebaut werden und einen kontinuierlich ansteigenden Mindestanteil von grünen Gasen (grüner Wasserstoff, Biomethan, synthetisches Methan) in der Verbrennung nachweisen. Dieser müsse zügig auf 100 % ansteigen. Bestehende Gaskraftwerke müssten ebenfalls schrittweise auf grünes Gas umgestellt werden.

Im Wärmebereich sollte die Bundesregierung die Umstellung von heute noch fossil gespeisten Wärmenetzen auf einen Mix von Energieeffizienz, Abwärme und verschiedener erneuerbarer Wärme im Einklang mit den Klimazielen fördern. Bei der Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von fossilen Energien müsse schrittweise ein Umstieg auf Großwärmepumpen, Solarthermie, Geothermie, Biomasse ermöglicht werden.

Die Grünen sind überzeugt davon, dass gasförmige Energieträger auch künftig Teil unserer Energieversorgung bleiben. Denn nicht immer sei eine effiziente, direkte Stromnutzung möglich. So benötigen viele Anwendungen in der Industrie sowie im Schwerlast-, Schiffs- und Flugverkehr langfristig gasförmige oder flüssige Energieträger, da diese eine höhere Energiedichte ermöglichen.

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