Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

topplus Energiesicherungspaket

Habeck zur Gaskrise: Gasverbrauch senken und mehr Energie aus Biogas und Solar

Wegen der niedrigen Gasflüsse durch „Nord Stream 1“ will die Bundesregierung u.a.die Höchstbemessungsleistung von Biogasanlagen aufheben und die Kappungsgrenze bei Solaranlagen streichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Gasversorgungslage in Deutschland ist weiterhin angespannt. „Es spräche technisch nichts dagegen, Nord Stream 1 nach der abgeschlossenen Wartung wieder voll auszulasten. Die geringere Auslastung bei rund 40 Prozent spricht daher eine klare politische Sprache und bestätigt, dass wir uns auf Lieferungen nicht verlassen können“, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Deshalb hat Habeck heute ein weiteres Energiesicherungs-Paket vorgelegt, das die bereits ergriffenen Maßnahmen ergänzen soll. Im Mittelpunkt des neuen Pakets stehen Gaseinsparung und die Befüllung der Speicher.

Energiesicherungspaket mit drei Elementen

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Das Energiesicherungspaket hat im Kern drei Elemente: Die Befüllung der Gasspeicher wird noch einmal gestärkt, der Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung gesenkt sowie Effizienz- und Einsparmaßnahmen ausgeweitet. Die Maßnahmen werden in den kommenden Wochen und nach der Sommerpause Schritt für Schritt in enger Abstimmung innerhalb der Bundesregierung umgesetzt.

Reduktion von Erdgas für die Stromerzeugung

Um den Erdgasverbrauch in der Stromerzeugung zu senken, hat die Bundesregierung bereits beschlossen, mehr Kohlekraftwerke einzusetzen. Neu hinzu kommt nun eine Verordnung, mit der eine Braunkohlereserve zum 1. Oktober aktiviert wird. Die Braunkohlekraftwerke können dann auch an den Strommarkt zurückkehren und Erdgaskraftwerke ersetzen. Flankiert wird die durch eine Gaseinsparverordnung, die die unnötige Verstromung von Erdgas verhindert.

Keine Begrenzung für Biogasanlagen mehr

Auch die erneuerbaren Energien sollen einen stärkeren Beitrag leisten, um Erdgas aus dem Strombereich zu verdrängen. So soll insbesondere die Biogaserzeugung ausgeweitet werden, indem unter anderem die vorgegebenen jährliche Maximalproduktion der Anlagen ausgesetzt wird. Damit Solaranlagen ebenfalls mehr Strom einspeisen können, ist angestrebt, die 70 Prozent-Kappungsregel für Bestandsanlagen zu streichen. Für Neuanlagen gilt das schon ab dem 1.1.2023. Derartige Maßnahmen verlangen gesetzliche Änderungen, die eng innerhalb der Bundesregierung abgestimmt werden.

Das Energiesicherungspaket finden Sie hier.

Branche fordert mehr Rückendeckung

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) plädiert anlässlich der reduzierten Gaslieferung für eine schnelle Nutzung der Erneuerbarenpotenziale, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern und die Situation in diesem Winter zu entspannen. Vor allem die Substitution von Erdgas stellt für Deutschland eine große Herausforderung dar. „Jetzt fallen uns die letzten 16 Jahre, in denen der Ausbau der Erneuerbaren politisch in die Knie gezwungen wurde, auf die Füße. Deshalb stehen wir heute so unter Zeitdruck“, sagt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. Für das Problem gebe es nur eine Lösung, um Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz zu gewährleisten: „Die erneuerbaren Energien sind unser Weg aus der Krise. Jede einzelne Kilowattstunde ersetzt Kohle, Atom, Öl und Gas.“

Viel Potenzial bei Bioenergie

Kurzfristigen Ersatz beim Gas hält die BEE-Präsidentin vor allem bei der Bioenergie für möglich: „Deutschlands größter Gasschatz liegt nicht im Schiefergestein oder im Tagebau, sondern in seiner Biomasse. Biogasanlagen, Holzheizkraftwerke und andere Bioenergieanlagen erzeugen heute zuverlässig etwa 50 TWh Strom und 132 TWh Wärme. Viele dieser Anlagen sind zeitnah in der Lage, ihre Strom-, Wärme- und/oder Gasproduktion zu erhöhen. Das schont die Gasspeicher und sorgt dafür, dass wir weniger Gas- und Kohlekraftwerke und erst recht keine Atomkraftwerke benötigen“, so Peter. Kurzfristig könne allein der bestehende Biogasanlagenpark seine Gaserzeugung um bis zu 20 % erhöhen. Das entspräche insgesamt 19 TWh Gas, was Ad-hoc rund vier Prozent der russischen Gasimporte ersetzen kann.

Die Nutzung von Rest- und Abfallstoffen sowie die Einbeziehung von Grünland- und Biodiversitätsflächen seien nachhaltige Optionen. Hinzu kämen alle anderen Erneuerbaren Technologien: Wärmepumpen, Solar- und Geothermie, Bio- und Holzenergie seien saubere Heizungsalternativen beziehungsweise -ergänzungen.

In seinem aktuellen Maßnahmenpapier hat der BEE weitere Vorschläge zur Beschleunigung der Wärmewende und des Klimaschutzes im Wärmesektor gemacht.

Mehr zu dem Thema

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.