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Deutsche lehnen Verbot konventioneller Öl- und Gasheizungen ab

Die Bundesbürger und die Ampelparteien - außer den Grünen - lehnen den Plan ab, ab 2024 bei neuen Öl- und Gasheizungen die Nutzung von mindestens 65 % Erneuerbarer Energien vorzuschreiben.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Schlagzeile, dass Öl- und Gasheizungen ab 2024 verboten werden sollen, hat Bundesbürger aufgeschreckt. Konkret schlägt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, dass jede neu eingebaute Heizung ab 1. Januar 2024 zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss - wir berichteten.

Das kann z.B. über Solarenergie, eine Stromdirektheizung oder Wärmepumpen geschehen. Bis jetzt ist das aber nur ein Entwurf, es gibt noch kein neues Gesetz. Auch innerhalb der Bundesregierung ist man sich noch nicht einig. Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert eine Überarbeitung der Pläne, weil sie wirtschaftlich und sozial verheerend seien.

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Auch Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagt, das letzte Wort sei in der Sache noch nicht gesprochen. Der gemeinsame Entwurf mit dem Wirtschaftsministerium müsse erst noch in der Regierung abgestimmt werden. Für die Grüne Parteivorsitzende Ricarda Lang ist der Entwurf dagegen das "Gebot der Vernunft".

Bestandsschutz

Fest steht wohl, dass kein Eigenheimbesitzer oder Vermieter seine funktionierende Heizung ausbauen müsste, wenn es so kommt. Wenn die Öl- oder Gasheizung noch ordnungsgemäß läuft, könne sie weiterhin betrieben werden, verspricht die Politik.

Auch Reparaturen sollen weiter möglich sein. Nur: Sobald eine Heizung 30 Jahre in Betrieb ist, sind Immobilienbesitzer zur Modernisierung verpflichtet. Diese Regelung besteht aber schon lange. Auch Härtefallregelungen und Übergangsfristen sind eingeplant.

Brandbrief vom DIHK

Für Peter Adrian (66), Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sind die Pläne der Ampel dagegen „Planwirtschaft“. In einem Brandbrief kritisiert er, dass die Bundesregierung immer neue Vorschriften erlasse, die wie neue Hürden wirken. „Die Transformation wird auf diesem Weg nicht beschleunigt, sondern enorm gebremst, bisweilen sogar in die falsche Richtung gelenkt“, schreibt Adrian.

Weiter beklagt er eine „überkomplexe staatliche Detailsteuerung“, mit der der Staat Investitionen in kreative Lösungen verhindere. Die Politik „verheddert sich selbst im Gestrüpp der eigenen Regelungen“, erklärt der DIHK-Chef. „Die Umsetzung in die Praxis scheitert an Kapazitäten, der zusätzliche Personalaufwand für Kontrollbürokratie geht zulasten wichtigerer Aufgaben.“

Umfrage: Bundesbürger gegen Verbot

Hierzu passt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern. Gerade 18 % der Deutschen halten den Plan für richtig, ab 2024 den Einbau herkömmlicher Gas- und Ölheizungen zu verbieten. Auch bei Anhängern der Grünen sind nur 47 % dafür.

Eine überwältigende Mehrheit der Bürger ist allerdings der Meinung, jeder Haus- oder Wohnungseigentümer sollte selbst entscheiden können, welche Heizungsart genutzt wird. So sehen das auch 50 % der Grünen-Wähler. Weniger überraschend: Besonders groß ist die Ablehnung bei allen, die heute mit Öl und Gas heizen. Sie sind zu 81 bzw. 84 % gegen ein Verbot.

*Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 2. und 3. März 2023 erhoben. Datenbasis: 1.002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

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Engpässe bei Wärmepumpen

Verbraucher müssten auf Fernwärme, Biomassekessel oder Wärmepumpen ausweichen. Letztere sind allerdings derzeit rar. Laut Bundesverband Wärmepumpen (BWP) gibt es zurzeit einen Engpass bei Wärmepumpen, was an der rasant gestiegenen Nachfrage aufgrund der geopolitischen Lage liegt.

Die Wartezeiten sollen derzeit sechs bis 18 Monate betragen. Der Verband riet zu einer langfristigen Planung für den Heizungstausch. Gründe für die starke Nachfrage an Wärmepumpen sind die hohen Gaspreise und der Klimaschutz. Ziel der Bundesregierung ist es, ab 2024 jährlich mindestens 500.000 neue Wärmepumpen zu installieren, bis 2030 sollen insgesamt 6 Mio. Geräte installiert sein.

Wärmepumpenproduktion um 49 % gestiegen

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden in Deutschland in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 knapp 243.200 Wärmepumpen produziert. Das entsprach einer Steigerung von 48,9 % gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. 2021 wurden in den ersten drei Quartalen gut 163.300 Wärmepumpen hergestellt. Gegenüber 2017 hat sich die Zahl der produzierten Wärmepumpen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 mehr als verdoppelt (+132,9 %). Weitere Zahlen hier bei Destatis vom 3. März 2023

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