Hessen planen schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen
Früher waren schwimmende Solaranlagen nicht rentabel. Das hat sich nun geändert. In Hessen baut Entega eine 0,4 ha große Anlage - und die Nachbargemeinde plant aktuell noch größer.
Im hessischen Riedstadt-Crumstadt (Groß-Gerau) baut die Entega-Tochter Energy Protect Solutions (EPS) auf dem örtlichen Baggersee eine schwimmende Solaranlage. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise lohnt sich die Idee wieder, die es für diesen See schon seit Jahren gibt, die aber damals verworfen wurde, berichtet die Hessenschau.
Noch im August oder September dieses Jahres soll die Anlage auf 0,4 ha Seeflächen entstehen und eine Jahresleistung von rund 950 Megawattstunden Strom ans Netz liefern. Mit rund 65 % der gewonnenen Energie soll der Strombedarf des gesamten Kieswerks am See gedeckt werden. Der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Die Investitionskosten in Höhe von 1,3 Mio. € zahlt das Kieswerk. Sie sind allerdings höher als bei einer vergleichbaren Solaranlage auf Dächern oder Freiflächen.
Schon gewusst? Eine solche Solaranlage bestehend aus 24 Solarpanels gibt es bereits seit 2011 auf einem kleinen Baggersee im südhessischen Babenhausen (Darmstadt-Dieburg).
Trebur plant 3 ha Solaranlage auf dem Wasser
Und die Riedstädter sind nicht alleine. Auch für den Kiebertsee im benachbarten Trebur (Groß-Gerau) soll es Planungen geben. Hier könnte sogar eine etwa 3 ha große Anlage gebaut werden. Im vergangenen Dezember hatte die Gemeinde das Projekt einstimmig beschlossen. Die Anlage soll rund 1.180 Haushalte versorgen. Aktuell stehen nach Angaben aus dem Bau- und Umweltamt der Gemeinde noch notwendige Gutachten aus, um mit dem Bau beginnen zu können. Ab 2024 könnte es dann soweit sein, so die Hessenschau weiter.
Als Vorteile schwimmender Anlagen sehen Projektierer, dass es keine Konkurrenz mit der landwirtschaftlichen Nutzung gibt. Zudem könnten schwimmende Solaranlagen effizienter arbeiten als Anlagen an Land, da das Wasser das Material kühlt und so der Wirkungsgrad höher sei als etwa auf stark erhitzten Dächern im Sommer. Abgesehen davon sei der Schattenwurf gut für den See, da er das Algenwachstum bremst.
Das Fraunhofer Institut habe kürzlich ermittelt, dass schwimmende Solaranlagen auf deutschen Seen ein Potenzial von bis zu 44 Gigawatt Leistung haben. Um das einzuordnen ergänzt der Hessische Rundfunk, dass Ende 2021 in Hessen durch erneuerbare Energien insgesamt 5,3 Gigawatt Leistung am Netz waren.
Voraussetzungen müssen erfüllt sein
In Hessen gibt es 773 Seen und Talsperren, die für schwimmende Solaranlagen infrage kommen. Sie dürfen aber nur dort entstehen, wo es keinen großen Eingriff in das Ökosystem gibt. Das steht so im neuen Wasserhaushaltsgesetz.
Außerdem müssen sie einen Mindestabstand von 40 m zum Ufer einhalten und dürfen nicht mehr als 15 % der Fläche eines Sees bedecken. Das könnte für das Projekt in Babenhausen ein Problem sein. Der bisherige Bebauungsplan sieht 60 % der Fläche vor. D.h. entweder Plan ändern oder Ausnahmegenehmigung beantragen.
Doch wer hier ein schnelles Geschäft wittert, der liegt falsch. Flächennutzungspläne, Umweltverträglichkeit und Vorgaben aus dem Bergrecht sowie die Gesetzeslage insgesamt seien so kompliziert, dass sie für kleine Kommunen kaum zu bewerkstelligen sei. Auf mehreren Ebenen müssten unterschiedliche Genehmigungen eingeholt werden - und nicht immer seien die privaten Eigentümer der Baggerseen überhaupt an einer Solaranlage interessiert, zitiert der Sender einen Bürgermeister.
Im hessischen Riedstadt-Crumstadt (Groß-Gerau) baut die Entega-Tochter Energy Protect Solutions (EPS) auf dem örtlichen Baggersee eine schwimmende Solaranlage. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise lohnt sich die Idee wieder, die es für diesen See schon seit Jahren gibt, die aber damals verworfen wurde, berichtet die Hessenschau.
Noch im August oder September dieses Jahres soll die Anlage auf 0,4 ha Seeflächen entstehen und eine Jahresleistung von rund 950 Megawattstunden Strom ans Netz liefern. Mit rund 65 % der gewonnenen Energie soll der Strombedarf des gesamten Kieswerks am See gedeckt werden. Der Rest wird in das Stromnetz eingespeist. Die Investitionskosten in Höhe von 1,3 Mio. € zahlt das Kieswerk. Sie sind allerdings höher als bei einer vergleichbaren Solaranlage auf Dächern oder Freiflächen.
Schon gewusst? Eine solche Solaranlage bestehend aus 24 Solarpanels gibt es bereits seit 2011 auf einem kleinen Baggersee im südhessischen Babenhausen (Darmstadt-Dieburg).
Trebur plant 3 ha Solaranlage auf dem Wasser
Und die Riedstädter sind nicht alleine. Auch für den Kiebertsee im benachbarten Trebur (Groß-Gerau) soll es Planungen geben. Hier könnte sogar eine etwa 3 ha große Anlage gebaut werden. Im vergangenen Dezember hatte die Gemeinde das Projekt einstimmig beschlossen. Die Anlage soll rund 1.180 Haushalte versorgen. Aktuell stehen nach Angaben aus dem Bau- und Umweltamt der Gemeinde noch notwendige Gutachten aus, um mit dem Bau beginnen zu können. Ab 2024 könnte es dann soweit sein, so die Hessenschau weiter.
Als Vorteile schwimmender Anlagen sehen Projektierer, dass es keine Konkurrenz mit der landwirtschaftlichen Nutzung gibt. Zudem könnten schwimmende Solaranlagen effizienter arbeiten als Anlagen an Land, da das Wasser das Material kühlt und so der Wirkungsgrad höher sei als etwa auf stark erhitzten Dächern im Sommer. Abgesehen davon sei der Schattenwurf gut für den See, da er das Algenwachstum bremst.
Das Fraunhofer Institut habe kürzlich ermittelt, dass schwimmende Solaranlagen auf deutschen Seen ein Potenzial von bis zu 44 Gigawatt Leistung haben. Um das einzuordnen ergänzt der Hessische Rundfunk, dass Ende 2021 in Hessen durch erneuerbare Energien insgesamt 5,3 Gigawatt Leistung am Netz waren.
Voraussetzungen müssen erfüllt sein
In Hessen gibt es 773 Seen und Talsperren, die für schwimmende Solaranlagen infrage kommen. Sie dürfen aber nur dort entstehen, wo es keinen großen Eingriff in das Ökosystem gibt. Das steht so im neuen Wasserhaushaltsgesetz.
Außerdem müssen sie einen Mindestabstand von 40 m zum Ufer einhalten und dürfen nicht mehr als 15 % der Fläche eines Sees bedecken. Das könnte für das Projekt in Babenhausen ein Problem sein. Der bisherige Bebauungsplan sieht 60 % der Fläche vor. D.h. entweder Plan ändern oder Ausnahmegenehmigung beantragen.
Doch wer hier ein schnelles Geschäft wittert, der liegt falsch. Flächennutzungspläne, Umweltverträglichkeit und Vorgaben aus dem Bergrecht sowie die Gesetzeslage insgesamt seien so kompliziert, dass sie für kleine Kommunen kaum zu bewerkstelligen sei. Auf mehreren Ebenen müssten unterschiedliche Genehmigungen eingeholt werden - und nicht immer seien die privaten Eigentümer der Baggerseen überhaupt an einer Solaranlage interessiert, zitiert der Sender einen Bürgermeister.
