In Deutschland gehen 40 Prozent der energiebedingten CO₂-Emissionen auf das Konto des Wärmesektors. „Um die Energiewende auch vor dem Hintergrund des Atom- und Kohleausstiegs zum Erfolg zu führen, müssen wir den Wärmebereich auf erneuerbare Energien umstellen und effizienter gestalten“, forderte die Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken aus Rheinland-Pfalz kürzlihc auf dem Wärmewendekongress des Energieministeriums in Trier. Das Gelingen der Wärmewende sei eng an die erfolgreiche Umsetzung vor Ort geknüpft – Städte und Gemeinden seien hier die Schlüsselakteure, so Höfken weiter.
Gerade bei der energetischen Gebäudesanierung sieht Höfken großes Potenzial und Handlungsbedarf. Innerhalb der letzten zwei Jahre hat das Ministerium 57 Anträge für die Erstellung von Quartierskonzepten und den Einsatz von Sanierungsmanagern in rheinland-pfälzischen Gemeinden und Städten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 4,5 Millionen Euro bewilligt. Für den Neubaubereich forderte Ministerin Höfken, dass im geplanten Gebäudeenergiegesetz die Anforderungen für den Niedrigstenergiestandard nicht auf dem derzeit geltenden EnEV-Standard verharren dürften. Vielmehr müsse die Bundesregierung zum Erreichen der Klimaschutzziele ein wesentlich ambitionierteres Niveau festsetzen, erklärte Höfken.
Wärmeversorgung mit Biogas
Auch die nachhaltige Wärmeversorgung durch Nahwärmenetze hat das Umweltministerium bei der lokalen Wärmewende im Blick und konnte mit dem Programm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur – ZEIS“ bereits 15 Wärmeverbünde im Land mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 16 Millionen Euro unterstützen. Das Ministerium will zudem die interkommunale Zusammenarbeit bei der Wärmewende, die Umsetzung von Nahwärmenetzen auf Basis von erneuerbaren Energien oder die Erschließung von regionalem Biogas die Wärmeversorgung der Region dekarbonisieren und die Effizienz kontinuierlich steigern.