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Holz als Brennstoff: Sicherer und kostengünstiger als Erdgas

Holz gilt als Alternative zum russischen Erdgas. Doch der Brennstoff steht erneut in der Kritik: Neben der Forderung nach einer CO2-Steuer gibt es erneut Diskussionen um Feinstaubemissionen.

Lesezeit: 6 Minuten

Aktuelle Medienberichte zur Novelle des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG), in denen von einer möglichen CO2-Steuer auf klimaneutrales Brennholz die Rede ist, stoßen bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) auf Unverständnis. Die FNR vertritt die Auffassung, dass diese Diskussion fachlich in keiner Weise gerechtfertigt ist. Vielmehr sollte in der aktuellen Situation der Fokus darauf gerichtet werden, wie Holzenergie in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien zeitnah ausgebaut werden kann.

Holz als Alternative zum Erdgas

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Um den aktuellen Preis- und Versorgungsrisiken bei Erdgas zu begegnen, erachtet es die FNR als dringend erforderlich, effiziente und emissionsarme Holzheizwerke zu errichten und insbesondere in den kalten Wintermonaten, wenn andere erneuerbare Wärmeerzeuger nicht ausreichend zur Verfügung stehen, kostengünstige Holzwärme in die Wärmenetze einzuspeisen. Deutschland verfügt über erhebliche ungenutzte Biomasse- bzw. Restholzpotenziale. Jetzt gelte es, nachhaltig verfügbare Energieholzressourcen bestmöglich zu erschließen und in Kombination mit z. B. Solarthermie und Wärmepumpen für eine schnelle Substitution der auf fossilen Brennstoffen basierenden Wärmeversorgung in Städten und Quartieren einzusetzen. Holzenergie und andere Bioenergie können damit spürbar zur Minderung von Preis- und Versorgungsrisiken im Gasmarkt beitragen.

Die Emissionsbilanz der Energieerzeugung bzw. Wärmeerzeugung aus Holzbrennstoffen ist sehr positiv und wird jährlich vom Umweltbundesamt (UBA) in der Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger aktualisiert ausgewiesen. Eine CO2-Vermeidung mit Holzenergie ist dabei – im Vergleich z.B. zu Wärmepumpentechnologien – sehr kosten- und fördereffizient.

Umwelthilfe fordert Filterpflicht

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt gemeinsamen mit zahlreichen Bürgern Alarm wegen zu hoher Feinstaubbelastung durch Holzfeuerung. In insgesamt 338 Städten und Gemeinden haben Bürger gemeinsam mit der DUH Anträge auf eine Filterpflicht für Holzöfen gestellt. Die Städte Berlin, München, Hamburg, Bonn und Freiburg wurden dabei am häufigsten adressiert, allein in diesen Städten leben über 7,5 Millionen Menschen. Aktuell steigen aufgrund des Kriegs in der Ukraine zudem immer mehr Menschen auf Holzfeuerung um. Angesichts von 53.000 vorzeitigen Todesfällen durch Feinstaub pro Jahr fordert die DUH eine Filterpflicht für alle neuen Holzöfen sowie eine Pflicht zum Nachrüsten aller alten Holzöfen.

In den vorliegenden Antworten der Kommunen meldete die Mehrheit zurück, dass sie aufgrund der eingehaltenen Grenzwerte derzeit keine Handlungsmöglichkeiten und -bedarf sehen. Dabei sorge ungefilterte Holzfeuerung laut DUH nicht nur für eine höhere Feinstaubbelastung, sondern heize aufgrund der klimaschädlichen Rußpartikel auch die Klimakrise weiter an. Was Kommunen bereits jetzt tun können und inwiefern die Gesetzgebung für eine flächendeckende Filterpflicht angepasst werden müsste, hat die DUH in einem neuen Maßnahmenpapier zusammengefasst.

Neue Broschüre zur Holzwärme

Die Initiative Holzwärme zeigt in ihren neuen Publikationen auf, wie die Nutzung von Energieholz im Einklang mit nachhaltiger Waldwirtschaft und sonstiger Holznutzung gelingt, die Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten reduziert und eine für den Klimaschutz positive Substitution fossiler Energieträger erreicht werden kann. Die durch den Green Deal noch einmal verschärften CO₂-Minderungsziele bis zum Jahr 2030 lassen sich nach Auffassung der Initiative nur mit einem beschleunigten Ausbau der „grünen Energieträger“ im Wärmemarkt erreichen. Hierzu zählen Green Gases, Green Fuels und Green Electricity, aber auch die nahezu CO₂-neutrale Holzwärme. 15 % des Endenergieverbrauchs des deutschen Wärmemarktes decken die erneuerbaren Energien ab. Rund 67 % (134 TWh) davon lassen sich der Holzenergie zurechnen. Damit trägt sie fast 6 % zum gesamten deutschen Endenergieverbrauch bei. „Ohne die Potenziale der Holzenergie kann die Wärmewende nicht gelingen“, betont Andreas Lücke, Sprecher der Initiative.

Die Initiative Holzwärme wird von neun Verbänden und Institutionen aus dem Bereich der Holzenergie und der Holzwärme getragen. Das Verbändebündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zu einer objektiven energiepolitischen Betrachtung der Holzwärmepotenziale zu leisten. In der aktualisierten zentralen Publikation „Holz – die große erneuerbare Energie“ beschreibt die Initiative Holzwärme die Potenziale der Holzenergie für das Gelingen der Wärmewende und erläutert die Zusammenhänge. Auch die Webseite www.holzwaerme.info wurde umfangreich aktualisiert.

Weniger Emissionen

Die Initiative Holzwärme setzt sich für den verstärkten Einsatz bereits existierender, technologischer Lösungen, deren optimierte Anwendung sowie für energiepolitische Strategien zum Ausbau der sauberen, effizienten und nachhaltigen Holzwärme ein. „Mit dem heutigen Stand der Technik bei modernen Einzelfeuerstätten und Holzzentralheizungen Made in Germany und Austria reduzieren wir die Emissionen um bis zu 90 % und verstärken die Effizienz bei der Nutzung der heimischen Energieressource Holz“, betont Christiane Wodtke, Mitglied des Lenkungskreises der Initiative Holzwärme und Präsidentin des Industrieverbandes Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI). An die Adresse der Energiepolitik formuliert die Initiative Holzwärme folgende zentrale Forderungen:

  • Der Stand der Technik gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (1. BImSchV, Stufe 2) muss verstärkt eingesetzt werden, um den ineffizienten Altbestand an Einzelfeuerungen und Zentralheizungen auf Basis von Holz beschleunigt auszutauschen.
  • Die im Jahr 2020 eingeführte attraktive Förderung „Heizen mit erneuerbaren Energien“ im Rahmen des Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss im Sinne des Klimaschutzes konsequent fortgesetzt werden.

Kritik an Stilllegungsplänen

Ein zwischen dem Bundeslandwirtschaft- und Bundesumweltministerium ausgehandelter Entwurf für die Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes sieht die Stilllegung von Waldflächen als eine der Fördervoraussetzungen vor. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) kritisiert diese Pläne scharf und weist auf die Gefahr einer verfehlten Klimapolitik im Wald hin. Dabei unterstreicht der Verband die Bedeutung nachhaltiger Waldwirtschaft und Holzverwendung für das Gelingen des Waldumbaus und die langfristige Abkehr von fossilen Ressourcen. „Die einseitige Fokussierung auf die CO₂-Speicherfunktion des Waldes verkennt dabei die Bedeutung nachhaltiger Holzverwendung für die Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und Gesellschaft und nimmt so nicht nur einen Rückschlag im Kampf gegen den Klimawandel in Kauf, sondern stärkt auch die Abhängigkeit von Importen und fossilen Ressourcen“, kritisiert DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus.

Schlüssel für eine nachhaltige Wirtschaft

Das während des Wachstumsprozesses im Holz gebundene CO2 wird laut DeSH durch dessen Verwendung in Holzprodukten gespeichert. Gleichzeitig ersetzen diese Produkte klimaschädliche Alternativen wie Stahl, Beton und Plastik. Vom Bauwesen über die Verpackungs- und Möbelindustrie bis hin zur Energiegewinnung gilt Holz als wesentlicher Schlüssel für eine unabhängige und nachhaltige Wirtschaft. „Mit dem Bekenntnis zum Bauen mit Holz hat die Bundesregierung die Potenziale der Holzverwendung erkannt. Die Grundvoraussetzung dafür ist jedoch die Pflege unserer Wälder, denn ohne aktive Waldwirtschaft kein Holz und ohne Holz kein Klimaschutz“, betont Möbus.

Die Stellungnahme zum Entwurf "Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement" finden Sie hier.

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