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Erneuerbare Wärme

Holz, Wärmepumpe & Co.: Tagung präsentiert Lösungen für die Wärmewende

Gebäudesanierung, Fachkräftemangel, Heizen mit Holz oder Wärmepumpe und weitere Alternativen zu Öl, Gas und Kohle sind Themen der Jahrestagung des Forschungsverbundes Erneuerbare Energien.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Ausfall der russischen Gaslieferungen verdeutlicht mit neuer Wucht, dass Europa die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten senken und die Versorgungssicherheit für bezahlbare, überwiegend regional bezogene Wärme erhöhen muss. Dabei macht der Ende September beschlossene Klimaschutzbericht nochmals klar, dass deutlich mehr Tempo für den nachhaltigen Systemwechsel nötig ist. Die Jahrestagung des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Wärmewende. Am 12. und 13. Oktober präsentieren die Wissenschaftler im Berliner Umweltforum sowie per Livestream neue Strategien und Technologien, mit denen die Wärmewende technisch, wirtschaftlich und politisch erfolgreich umgesetzt werden kann.

Wärmewende für den Gebäudesektor

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Die energetische Sanierungsrate bei Bestandsgebäuden ist immer noch viel zu gering. Die Tagung untersucht, wo hier genau die Hemmnisse liegen und welche Ansätze auf den Ebenen Technologie, Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz die Sanierungsquote erhöhen können. In Deutschland müssen die Gebäudeeigentümer zeitnah ungefähr 20 Mio. Einzelgebäudeheizungen von fossil auf erneuerbar umstellen. Der Fachkräftemangel macht es umso dringlicher, Lösungen für die komplexe Installation nachhaltiger Wärmelösungen zu finden und im Markt zu etablieren. Tagungsleiter Prof. Michael Nelles erklärt: „In der aktuellen Umstellungsphase benötigt die Installation eines Pelletkessels oder eines zukunftsfähigen Hybridsystems aus Wärmepumpe und Biomassekessel noch deutlich mehr Zeit und Schulungsaufwand. Deshalb hat die Forschung digitale Hilfen entwickelt, welche die Fachkräfte dabei unterstützen, zeitnah für jedes Gebäude eine nachhaltige Alternative zu Öl, Gas und Kohle anzubieten und umzusetzen.“

Wärmepumpe im Bestand

Mit Wärmepumpen wird die Umweltwärme für Gebäude nutzbar. Für eine wirksame Wärmewende muss diese Technologie auch breit im Bestand umgesetzt werden. Deshalb analysieren die Vortragsteams, welche systemischen Herausforderungen es für Wärmepumpen speziell in größeren Bestandsgebäuden im dicht besiedelten urbanen Raum gibt und zeigen, wie diese gelöst werden.

Im Gebäudebestand der Zukunft werden intelligent betriebene Gebäude eine wichtige Rolle zur Optimierung des Gesamtenergiesystems spielen. Mögliche Ansätze sind Sektorenkopplung, Vehicle-to-Grid, netzdienliches Power-to-Heat und intelligente Steuerung.

Als Wärmequelle kann tiefe Geothermie mit heutiger Technologie etwa 25 % des deutschen Wärmebedarfs mit heimischer klimaneutraler Energie decken. Dieses riesige Potenzial ist bisher kaum erschlossen. Durch Entwicklung neuer Technologien soll es zukünftig möglich sein, tiefe Geothermie auch in geologisch ungünstigeren Regionen mit hohem Wärmebedarf zu nutzen.

Industrie mit nachhaltiger Wärme versorgen

Ein Fünftel der globalen Energienutzung entfällt auf industrielle Prozesswärme. In den Vorträgen zeigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie nachhaltige Prozesswärme zum Beispiel mit konzentrierter Solarenergie, Hochtemperatur-Wärmepumpen oder der Kombination beider Systeme bereitgestellt werden kann.

Außerdem identifizieren sie Einsparoptionen, die den Prozesswärmebedarf auf der Nachfrageseite drosseln können und untersuchen verschiedene Hochtemperatur-Wärmespeicher, mit denen die unterschiedlichen industriellen Anwendungen rund um die Uhr bedarfsgerecht versorgt werden können. Für die Versorgung wärmeintensiver Industrieprozesse mit nachhaltigen Energieträgern werden zudem neuartige maßgeschneiderte Thermo-, Elektro- und Photo-Katalysatoren vorgestellt, die auf gut verfügbaren Materialien basieren und hinsichtlich ihrer Energie- und Materialeffizienz optimiert wurden. Auch die wichtige Rolle der Bioenergie im Rahmen der Prozesswärmebereitstellung wird beleuchtet.

Wärmesektor muss systemisch betrachtet werden

Die notwendigen Maßnahmen für die Wärmewende wurden in den vergangenen Jahren von der Politik nicht im notwendigen Umfang und mit der erforderlichen Geschwindigkeit angegangen. Hinzu kommt, dass die Transformation im Wärmesektor schwieriger ist als im Stromsektor, weil hier die Technologien, Marktstrukturen, Akteure und Kostenstrukturen eine deutlich größere Heterogenität sowie Komplexität aufweisen. Es gibt hier eine Vielzahl an guten Forschungsansätzen. Beispielsweise unterstützt eine multikriterielle Nachhaltigkeitsbewertung Kommunen oder auch einzelne Verbraucher bei der Auswahl geeigneter nachhaltiger Wärmelösungen und ermöglicht es, frühzeitig Stärken und Schwächen der Konzepte für die spezielle Anwendung zu erkennen und so zukunftsorientierte Lösungen zu finden, die helfen, Treibhausgasemissionen, Kosten und Konfliktpotenziale zu reduzieren.

Forschung stellt Wissen bereit

Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien wird die Vortragsfolien mit dem aktuellen Forschungsstand für Bereitstellung, Verteilung und Speicherung von Wärme sowie zu den wirtschaftlichen und sozialen Fragestellungen der Wärmewende nach der Tagung auf seiner Internetseite allen Interessierten zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zur Jahrestagung: https://fvee-event.de/

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