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Waldbesitzer laufen Sturm gegen Herausnahme von Holz aus erneuerbaren Energien

Nach der Renewable Energy Directive (RED) III soll Holz keine erneuerbare Energie mehr sein. Waldbesitzer sehen darin reinen politischen Aktivismus und wehren sich massiv dagegen.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschlands und auch Niedersachsens Waldbesitzer laufen Sturm: Primäre holzartige Biomasse soll nach der weiteren Verschärfung des RED III-Vorschlags der EU-Kommission durch das Europäische Parlament nicht mehr als erneuerbare Energiequelle eingestuft und somit auch nicht mehr förderfähig sein. „Die unterzeichnenden Organisationen des deutschen Kleinprivatwaldes protestieren nachdrücklich gegen diese Diskriminierung. Die Konsequenzen hieraus sind nicht nur klimapolitisch kontraproduktiv, sondern würden besonders die vielen kleineren Waldbesitzenden wirtschaftlich hart treffen“, erklärt dazu Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Waldbesitzerverbandes, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Protestschreiben von 250.000 Waldbesitzern

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Seit Januar 2022 wird die RED II-Richtlinie (Renewable Energy Directive II – Die europäische „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“) mit dem neu eingeführten risikobasierten Ansatz umgesetzt. „Eine Evaluierung hierzu gibt es noch nicht. Dennoch wurden von der Europäischen Kommission mit der Veröffentlichung des RED III-Vorschlags weitere Verschärfungen vorgelegt und beschlossen“, zeigt Petra Sorgenfrei den politischen Aktivismus seitens der EU auf. Deshalb haben sich mehr als 250.000 Mitglieder der unterzeichnenden Organisationen, die insgesamt über 2,4 Mio Hektar (ha) Wald bewirtschaften, und sich sowohl für besseren Klimaschutz als auch den Erhalt der europäischen Wälder einsetzen, mit einem Schreiben an die Teilnehmenden der Trilog-Verhandlungen gewendet.

„Rohstoff zweiter Klasse“

„Wir wehren uns gegen eine Politik, deren einseitige Begründungen aus fragwürdigen Kampagnen stammen. Die im Parlamentsbeschluss vorgesehene Stufenlösung zum Auslaufen der Anrechenbarkeit ist grundsätzlich nicht akzeptabel und in der Praxis nicht handhabbar“, führt Sorgenfrei aus. Die pauschale Abqualifizierung von primärer holzartiger Biomasse – also direkt aus Wäldern stammende Biomasse – als Rohstoff zweiter Klasse führe dazu, dass diese Biomasse als erneuerbare Energie zukünftig wegfallen werde, was weitreichende Folgen habe. „In den Mitgliedstaaten wird damit der Weg geebnet für CO₂-Abgaben auf Brennholz und für das endgültige Aus zu einem Zeitpunkt, wenn nur noch erneuerbare Energieträger erlaubt sein werden“, erklärt Sorgenfrei.

„Kalte Verbrennung“ im Wald

Verbleiben große Mengen geringwertiger Biomasse im Wald, werden sich in vielen Regionen der EU die CO₂-Emissionen durch natürliche Zersetzung verstärken. „Diese kalte Verbrennung von Waldbiomasse ersetzt keine fossilen Rohstoffe, wäre ein massiver Rückschritt für den Klimaschutz und richtet sich gegen die Ziele des Green Deals“, zeigt die Geschäftsführerin des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen auf. Mit der Aberkennung von Waldholz als erneuerbare Energie und die Schlechterstellung gegenüber anderer holziger Biomasse, „sekundäre“ holzartige Biomasse, nämlich Rückstände aus der Holzindustrie und verbrauchtes Holz, auf den Märkten werde zudem die wirtschaftliche Fähigkeit der Waldbesitzenden, in den Waldumbau zu investieren, reduziert. Vor allem aber werde es den Baumartenwechsel in Richtung wärmetoleranter Arten behindern. „Deshalb muss im Sinne des Green Deals die Erneuerbaren Energien-Richtlinie inklusive der neuen Kategorie Primärbiomasse mit all ihren schädlichen Folgen für das Klima, die dezentrale Energieversorgung und die sozio-ökonomische Stabilität im ländlichen Raum geändert bzw. auf sie verzichtet werden“, fordert Petra Sorgenfrei abschließend und hofft auf ein Umdenken bei den Verantwortlichen.

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