Die stoffliche und energetische Nutzung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern hat deutlich positive Effekte für den Klimaschutz. Das geht unter anderem aus dem Klimaschutzgutachten 2016 der wissenschaftlichen Beiräte der Bundesregierung sowie aus der Kohlenstoffinventur 2017 des Thünen-Institutes für Waldökosysteme hervor, erklärt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und reagiert damit auf einen kritischen Bericht in der ZDF-Sendung „Frontal 21“.
Auch zahlreiche weitere Untersuchungen würden belegen, dass die nachhaltige Erzeugung sowie die stoffliche und energetische Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz eine bessere CO2-Bilanz erzielen als die alleinige Erhöhung des Kohlenstoffspeichers bei Nutzungsverzicht in den Wäldern.
Wald ist ein effektiver Kohlenstoffspeicher
Aktuell speichern Bäume und Böden der Wälder bundesweit etwa 1,23 Mrd. t Kohlenstoff, weitere 34 Mrd. t sind im Totholz gespeichert, Tendenz steigend. Damit entlastet der Wald die Atmosphäre jährlich um rund 62 Mrd. t Kohlendioxid. Das entspricht sieben Prozent der Emissionen in Deutschland, rechnet die FNR vor.
Das Bauen, Heizen oder die Stromerzeugung mit Holz ersetzen die CO2-intensive Aufbereitung und Verwendung der begrenzt vorrätigen fossilen Ressourcen Kohle, Öl und Gas. Die Substitutionseffekte der stofflichen und energetischen Holzverwendung eingerechnet verdoppelt sich der Kompensationseffekt der Waldnutzung auf 120 Mio. t CO2-Einsparung pro Jahr.
Der positive Klimaeffekt ist am größten bei regionaler Verwendung von Holz, das nach langfristiger Mehrfachnutzung am Ende der Nutzungskette zur Energieerzeugung eingesetzt wird. Dabei leistet auch die energetische Nutzung von Holz einen Beitrag zum Klimaschutz.
Holzverbrennung ist weitgehend klimaneutral
Die energetische Nutzung von Holz macht etwa ein Drittel aller erneuerbaren Energien in Deutschland aus, bei erneuerbarer Wärme sind es sogar rund 75 Prozent. Dabei trägt die energetische Nutzung von Holz kaum zum Treibhausgaseffekt bei, betont die Fachagentur. Selbst im Vergleich zu Erdgas-Brennwertheizungen könne Holz mit einer zehnfach besseren Treibhausbilanz punkten. Für die effiziente und emissionsarme Wärmeerzeugung aus Holz stünden eine Vielzahl moderner Heizungskessel zur Verfügung.
Klimaanpassung der Wälder ist auf gutem Weg
Durch die nachhaltige, naturnahe Waldbewirtschaftung stellt die Forstwirtschaft sicher, dass der Wald nicht übernutzt wird. Pro Jahr wird weniger Holz eingeschlagen als im gleichen Zeitraum nachwächst. Mit dem schrittweisen Waldumbau – von nadelbaumdominierten Wäldern hin zu naturnahen Mischwäldern – wird der bewirtschaftete Wald seit den 1990er Jahren an die Erfordernisse des Klimawandels angepasst und die biologische Vielfalt erhöht.