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Wärme aus Holz

Initiative Holzwärme: „EU-Klimaziele ohne Energie aus dem Wald nicht zu schaffen!“

Mit einer neuen Broschüre „Holz – die große erneuerbare Energie“ tritt ein breites Bündnis an Verbänden der Kritik an Holz als klimaschonenden Brennstoff entgegen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Bedeutung von Holz als Brennstoff im Energiemix wird in der Öffentlichkeit oft verkannt. „Mit einem Anteil von rund 5 Prozent am deutschen Endenergieverbrauch liegt die Holzenergie auf demselben Niveau wie die Windenergie“, betonte Andreas Lücke, Koordinator der Initiative Holzwärme und Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Vielen sei auch nicht bewusst, dass die Holzenergie 65 % der erneuerbaren Energien im größten Energieverbrauchssektor Deutschlands, dem Wärmemarkt, ausmacht. Um das zu ändern hat die Initiative eine neue Info-Broschüre „Holz – die große erneuerbare Energie“ vorgelegt und darin unter anderem auch Empfehlungen an die Politik formuliert. Dabei nehmen die Partner der Initiative Bezug auf die EU-Klimaziele, die durch den europäischen Rat im November 2020 noch einmal verschärft wurden. Galt bisher ein CO2-Reduktionsziel von 40 %, so soll der CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 nun um 55 % reduziert werden.

Mit der Broschüre will die Initiative auch mit Vorurteilen aufräumen, z.B., dass der deutsche Wald verheizt werde. Dieser belegt mit rund 11 Mio. Hektar ein Drittel der Fläche Deutschlands, sagt Lücke mit Bezug auf Daten der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Das sei in Europa ein Spitzenwert. „Seit Jahren wächst der deutsche Wald netto um 1 bis 3 %, so dass eine nachhaltige Bewirtschaftung gewährleistet ist, zumal für die energetische Verwertung nur Waldrest- und Schadholz verwendet wird, das für die stoffliche Verwertung nicht in Frage kommt“.

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Die Broschüre können Sie hier abrufen.

Mehr Effizienz bei der Technik

Christiane Wodtke, geschäftsführende Gesellschafterin des gleichnamigen Herstellers von Pelletöfen und Kaminöfen sowie Präsidentin des Industrieverbands Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) ergänzt: „Unsere Industrie hat in den letzten Jahren mit einem hohen Aufwand an Forschung und Entwicklung die Effizienz der Technologien vorangetrieben. Moderne Öfen und Holzheizungen mit Wirkungsgraden von 85 % und mehr kommen im Vergleich zu veralteten Anlagen mit weniger als der Hälfte des Brennstoffes aus. Auch die Feinstaubemissionen konnten um über 90 % gesenkt werden.“ Vor diesem Hintergrund sprechen sich die Partner der Initiative für den beschleunigten Austausch veralteter Anlagen aus.

Gegenargumente zur Kritik an klimaschädlichem Brennstoff

Auch Lücke beobachtet die wachsende Kritik an Holz als Brennstoff aus bestimmten Richtungen wie z.B. vom Umweltbundesamt. Dieses hat sich in Veröffentlichungen klar gegen die langfristige Nutzung von Holz ausgesprochen und hält Aussagen, Holz sei „nahezu klimaneutral“ für falsch. „Wir kennen die Aussagen des UBA und sind erstaunt, dass dort wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert werden. Allerdings bestehen auch beim UBA überhaupt keine Zweifel an der Bedeutung des Waldes als CO2-Senke“, sagte der Koordinator. Es sei unumstritten, dass Wälder CO₂ aufnehmen. Es dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass Heizöl als Brennstoff 320 g CO₂/kWh verursacht. Dieser Ausstoß lasse sich mit dem Einsatz von Holz nahezu ganz vermeiden. Zwar braucht auch eine Holzheizung Hilfsenergie in Form von Strom, das sei aber zu vernachlässigen. „Wir nehmen die Kritik zur Kenntnis, die Mehrheit wissenschaftlicher Quellen und Studien geben uns aber Recht“, bringt er auf den Punkt.

Dialog zur klimaneutralen Wärme

Die Initiative Holzwärme wird von neun Verbänden und Institutionen aus dem Bereich der Holzenergie und der Holzwärme getragen. Die Schirmherrschaft übernimmt Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Die Initiative Holzwärme beteiligt sich auch am energiepolitischen Diskurs über den Beitrag der nachhaltigen und heimischen Ressource Holz und deren Beitrag zum Klimaschutz. Dazu gehört u.a. die Teilnahme am Dialog „Klimaneutrale Wärme“, mit dem das Bundeswirtschaftsministerium einen Beschluss des Klimaschutzprogramms 2030 umsetzen will. Ziel des Dialogs ist es, sich mit den zentralen Akteuren über Zielbilder für eine klimaneutrale Wärmeversorgung und die Wege dorthin auszutauschen. Damit unterstützt der Dialog das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesregierung bei ihren Entscheidungen zur Wärmewende. Start ist am Freitag, dem 26. Februar 2021. Zwischenergebnisse sollen noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2021 präsentiert werden.

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