Bayern
Kaniber: Biogas auch für kleinere Betriebe attraktiv
Auch kleine Betriebe könnten mit Biogas Energiekosten sparen und das Klima schützen – mit passenden Rahmenbedingungen. Bayerns Landwirtschaftsministerin sieht die Bundesregierung in der Pflicht.
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ist überzeugt, dass auch kleinere – und für Bayern typische – landwirtschaftliche Betriebe bei Biogas einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten können: Eigenstrom- sowie Wärmenutzung seien auf der einen Seite ein leuchtendes Beispiel für Klimaschutz im ländlichen Raum. Auf der anderen Seite tragen sie effektiv zur Kostensenkung durch erneuerbarer Energien bei.
Kaniber: Bundesregierung muss Weichen richtig stellen
Beim Besuch einer güllebasierten Biogasanlage in Bad Feilnbach sprach sich die Agrarministerin für die verstärkte und effiziente Nutzung von klimaschützendem Biogas mit der vorwiegenden Nutzung von Gülle aus: „Die Bundesregierung muss bereits im angekündigten Osterpaket die Weichen für eine umfassende Nutzung aller Biogaspotenziale stellen. Unsere Landwirte können auch beim Thema Biogas einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. Wir müssen ihnen aber auch die Rahmenbedingungen schaffen, diese Potenziale effizient und umfassend auszuschöpfen.“
Hintergrund: Der besichtigte Betrieb mit rund 80 Milchkühlen plus Aufzucht nutzt ausschließlich die Gülle samt der Einstreu zur Biogaserzeugung, die in einem 50-Kilowatt-Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Sowohl die Wärme als auch der Strom werden zudem vorwiegend selbst genutzt. Zukünftig möchte der Betreiber ein kleines Nahwärmenetz am Ort aufbauen.
Nach Angaben des bayerischen Landwirtschaftsministeriums sind allein in Bayern derzeit rund 2.600 Biogasanlagen in Betrieb. Gerade in Zeiten mit leeren Gasspeichern und abgeschalteten Großkraftwerken werde laut Ministerium deutlich, dass Bioenergie ein eminent wichtiger Mosaikstein im Gesamtbild der Energiewende sei. „Wir sehen aktuell eine enorme Preissteigerung nicht nur bei fossilem Erdgas. Gleichzeitig ist der Preis für Biogas nicht nur gleichgeblieben, sondern im Rahmen der EEG-Ausschreibung sogar leicht gesunken“, so die Ministerin.
Der Freistaat unterstütze seit Jahren den Ansatz, die Gaserzeugungspotenziale zu erhalten und nachhaltig sowie langfristig bereitstellen zu können. Das sichere nicht nur eine klimafreundliche, bezahlbare und sichere Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, sondern bringe auch noch regionale Wertschöpfung.
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