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Klatsche für die Bioenergie

top agrar-Redakteur Hinrich Neumann kritisiert den aktuellen BfN-Report zur Energiewende, der alte Gräben zwischen Arten- und Klimaschützern aufreißt und aktuelle Entwicklungen ignoriert.

Lesezeit: 2 Minuten

„Biogas? Woll’n wir nicht!“ Auf diese Aussage lässt sich das Fazit zum neuen „Erneuerbare Energien-Report“ des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) 2019 zusammenfassen. Ja, lieber Leser, Sie haben richtig gelesen: 2019. Wer sich den 44-seitigen Report genauer ansieht, fühlt sich eher in die Anfangszeit des Nawaro-Bonus im Jahr 2004 zurückversetzt. Artenarmut durch Energiepflanzen, übertriebener Maisanbau und Flächenverlust für den Naturschutz. Neuere Argumente hat der Report nicht zu bieten. Dabei befassen sich im Forschungsschwerpunkt „Naturschutz und erneuerbaren Energien“ am Bundesamt mehr als 40 Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben mit Fragen zur naturverträglichen Energiewende. Wenn der Report jetzt eine Synthese der Forschungsergebnisse darstellen soll, sei die Frage gestattet: Wieso ignorieren die Forschenden aktuelle Entwicklungen? Wieso wiederholen sie längst überholte Argumente, anstatt Lösungen zu präsentieren? Auch zum BfN dürfte durchgedrungen sein, dass Deutschland die Energiewende will und dafür seine Anstrengungen deutlich erhöhen muss. Bioenergie ist somit kein Auslaufmodell: Biogas wird genauso für die Energiewende benötigt wie Biodiesel oder Bioethanol, für die auch Anbaubiomasse gebraucht wird – und zwar eher mehr als weniger.

Bioenergie und Naturschutz sind kein Widerspruch!

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Dabei schließen sich Bioenergie und Naturschutz – anders, als es der Report vorgibt – keinesfalls aus: Raps ist eine immens wichtige Trachtpflanze für Bienen. Auch blühende Dauerkulturen wie die Silphie (mit keinem Wort erwähnt in dem Report, obwohl sie mittlerweile auf über 3000 ha wächst in Deutschland) tragen erfolgreich zur Artenvielfalt auf dem Acker bei. Hierbei geht beides: Erst Insektenfutter, dann Energieerzeugung.

Wie stark überholter Naturschutz durch Flächenstilllegung sowohl der Landwirtschaft als auch der Natur schaden, sieht man dagegen am Beispiel der Gänse in Ostfriesland: Weil die Flächen am Außendeich nicht mehr gemäht werden dürfen und damit unattraktiv für Rastvögel sind, machen die Tiere Kulturen wie Graseinsaaten oder jungem Raps den Garaus. Wenn wir die Klimaziele ernst nehmen, darf es ein Schwarz-weiß-Denken im Natur- und Artenschutz nicht mehr geben. Nicht ob, sondern wie lassen sich naturverträglich mehr Flächen für Tank, Teller und Trog nutzen, sind Fragen, mit denen sich das BfN befassen sollte.

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