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Kleinwindkraft: Digitale Analyse hilft bei der Wahl des richtigen Standorts

Die Firma Aggretech hat ein Verfahren entwickelt, um einen Standort schnell auf seine Eignung für ein Kleinwindrad zu prüfen. Vertriebsleiter Stefan Kuttenberger erläutert die Funktion.

Lesezeit: 4 Minuten

Kleinwindanlagen sind in der Landwirtschaft sehr beliebt. Doch nicht jeder Standort ist für die rentable Stromerzeugung geeignet. Darum kommt es auf eine richtige Analyse an. Die bayerische Firma Aggretech will Landwirten bei der Vorauswahl helfen. Wir sprachen mit dem Vertriebsleiter Stefan Kuttenberger über die Hintergründe.

Sie haben neben Biogasanlagen, Notstromaggregaten und BHKW jetzt auch Kleinwindräder im Programm. In welchen Leistungsklassen bieten Sie die Anlagen an?



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Kuttenberger: Die Firma Aggretech vermarktet seit fünf Jahren Kleinwindkraftanlagen. Allerdings haben wir uns im Jahr 2022 dafür entschieden, nur noch Kleinwindkraftanlagen von einem renommierten Hersteller anzubieten. Aggretech ist lizenzierter Exklusivpartner für den gesamten deutschsprachigen Raum. Vor 2022 hatten wir noch einen weiteren Lieferanten, der allerdings nur eine Leistung von 10 kW abdecken konnte. Unsere Anlagen gibt es heute in den Leistungsklassen von 600 Watt bis 250 kW in verschiedenen Leistungsabstufungen, sowohl für die Netzeinspeisung als auch für den Inselbetrieb (Off-Grid-Anwendungen). 



Was sind die technischen Besonderheiten?


Kuttenberger: Jede Windanlage ist wird mit einem Windcontroller ausgestattet, der verschiedene Sicherheitsabschaltungen vornimmt. Weiter bieten wir eine Artschutzabschaltung an. Dabei kann eine Anlage z.B. zu den Zeiten abgeschaltet werden, wenn Fledermäuse fliegen. Auch bieten wir verschieden Konzepte für die Stromnutzung an, z.B. eine automatische Abschaltung, wenn die Anlage parallel zu einer PV-Anlage betrieben wird und die Leistung am Netzanschlusspunkt begrenzt ist. Das kommt meistens dann vor, wenn das Stromnetz nicht ausgebaut werden kann. Unser Lieferant bietet zudem fünf Jahre Herstellergarantie. Wir bieten die Anlagen für Eigenheimbesitzer, landwirtschaftliche Betriebe, Energielandwirte und gewerbliche Betriebe an.

Für wen ist welche Leistungsklasse geeignet, gibt es da typische Anwendungen?



Kuttenberger: Das kommt auf das Konzept an, dass der künftige Anlagenbetreiber verfolgt. Hierbei gibt es verschiede Anfragen: Die Eigenstromversorgung der Liegenschaft mit Überschusseinspeisung, eine autarke Energieerzeugung, eine kombinierte Stromerzeugung z.B. mit Photovoltaik, Wasserkraft oder Biogas, aber auch reine Off-Grid-Lösungen für die Inselstromnutzung, z.B. für Separationsanlagen in der Landwirtschaft oder für das Laden von E- Autos bis hin zu Kleinstlösungen für Akkuladungen von verschiedenen Stromgeräten. Die Wirtschaftlichkeit hängt aber nicht so sehr von der Leistungsklasse, sondern vor allem vom Standort ab.

Für welche Standorte sind die Anlagen geeignet und wie bewerten Sie diesen?



Kuttenberger: Als erstes erstellen wir eine digitale Potenzialanalyse, um überhaupt feststellen zu können, ob der Standort für Kleinwindanlagen geeignet ist. Trifft das zu, gehen wir in die Konzeptausarbeitung. Parallel dazu empfehlen wir unseren Interessenten, an Standorten ab 4 m/s bis 5,5 m/s eine echte Windmessung durchzuführen. Für diese Windmessung können Interessenten bei uns ein Windmessgerät ausleihen bzw. kaufen. Die Kosten bewegen sich hierbei unter 300 €. Die aufgezeichneten Werte können dann in der Konzepterstellung in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit aufgenommen werden. Wir raten dazu, eine Anlage nur auf einem guten bis sehr guten Standort zu bauen, damit die Investition auf Dauer rentabel ist.

Sie sprechen von digitaler Potenzialanalyse. Wie funktioniert diese?



Kuttenberger: Um eine Ersteinschätzung des Standorts zu bekommen, führen wir eine Schnellanalyse des Standortes durch. Dies erfolgt mittels einer browserbasierten Webseite. Das Programm ermittelt innerhalb eines 1 km-Quadranten die Windgeschwindigkeit am möglichen Standort auf den verschiedenen Narbenhöhen. Danach sollte der Interessent einen digitalen Fragenbogen mit zwölf Fragen ausfüllen. Auf Basis der Antworten wird dann eine digitale Standortanalyse erstellt. Hierbei werden unter anderem Hindernisse am Standort mit in die Analyse einbezogen. Wenn die Werte in einem wirtschaftlich sinnvollen Bereich liegen, wird das Ertragspotenzial ermittelt. Hier erstellen wir dann einen Anlagenvergleich auf verschieden Windanlagengrößen. Das Ertragspotenzial, also die Amortisationszeit in Jahren und der kumulierte Cashflow nach 20 Jahren, basiert in der Berechnung bei 100 % Eigenstromverbrauch und dem aktuellen Bezugsstrompreis des Interessenten.

Ihr Unternehmen hat seinen Sitz in Bayern. Sehen Sie auch Potenzial für Anlagen in Süddeutschland? 



Kuttenberger: Durchaus: Auch im Süden gibt es Regionen, an denen eine Kleinwindanlage wirtschaftlich ist. Allerdings muss man auch feststellen, dass hier von zehn digitalen Standortanalysen etwa sieben nicht geeignet sind für eine Windanlage.

Bislang gilt als Daumenwert eine Windgeschwindigkeit von 5 m/s als Minimum für den Betrieb eines Kleinwindrads. Wie sind Ihre Erfahrungen?



Kuttenberger: Wir empfehlen grundsätzlich, keine Windanlage bei Standorten mit weniger als 4m/s durchschnittlicher Windgeschwindigkeit zu errichten. Aufgrund der gestiegenen Stromkosten kann man regionsbezogen sagen, dass eine Wirtschaftlichkeit bereits bei 4,25 m/s erreicht werden kann. Außerdem wollen viele Kunden zwecks Unabhängigkeit eine Windanlage anschaffen, auch wenn die Windgeschwindigkeit unter den 4,25 m/s liegt.

Bei Großwindanlagen gibt es heute Unterschiede zwischen Stark- und Schwachwindstandorten. Wie ist das bei Ihren Anlagen?


Kuttenberger: Wir differenzieren in Stark- und Schwachwindstandorte. Grundsätzlich sind unsere Kleinwindkraftanlagen für Windstärken bis zu 60 m/s geeignet.





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