Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Klimaschutz geht anders

Klimaschutz mit Biokraftstoffen: Jetzt zulassen, was geht

Ein Schritt vor, zwei zurück, hin und wieder auch zur Seite: An diese Schrittfolge erinnert die Politik, wenn sie den Einsatz von Biokraftstoffen in der Landwirtschaft "lenken" will.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Katja Stückemann, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Es wäre so viel möglich: Landwirte könnten hier und heute einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten – durch den Einsatz von Biodiesel und Rapsölkraftstoff sowie durch die Vergärung von Rest- und Abfallstoffen wie Gülle und Mist und die anschließende Aufbereitung zu Biomethan als Kraftstoff. Wissen, Technik und Nachfrage sind genauso vorhanden wie der Wille zu handeln. Das Einzige, woran es ­krachend scheitert, sind verlässliche und durchdachte politische Rahmenbedingungen.

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ein Beispiel für das Politikchaos ist der Umgang mit Rapsölkraftstoff. Bereits Anfang dieses Jahrtausends setzte die Bundesregierung ein klares Zeichen für die Abkehr von der Nutzung fossilen Diesels in der Landwirtschaft. 2005 führte sie einen Mengendeckel auf die Agrardieselrück­erstattung für fossilen Diesel ein. Biodiesel und eben auch Rapsölkraftstoff wurden gerade für größere Betriebe wirtschaftlich interessant.

Der Einsatz von Biokraftstoffen stieg vier Jahre in Folge, brach dann aber wieder ein. Warum? Weil die Politik den Mengendeckel bereits 2008 wieder einstampfte. Rapsöl- und andere Biokraftstoffe waren damit bei niedrigen Preisen für fossilen Diesel kaum noch konkurrenzfähig.

Zumindest das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Vorzüge von heimischem Rapsölkraftstoff wiederentdeckt. Ganz frisch, seit dem 1. November, können Landwirte über das neuaufgelegte Bundesprogramm „Energieeffizienz“ eine Investitionsförderung für Rapsölschlepper und die Herstellung von Rapsölkraftstoff erhalten.

Diese Maßnahmen sollen helfen, die Klimaschutzziele des Sektors Landwirtschaft zu erfüllen. Viele Umsteller wird es aber nicht geben. Denn ab dem 1. Januar 2021 werden Landwirte für Biokraftstoffe keine Agrardieselrückvergütung mehr erhalten. Für fossilen Diesel aber schon. Der Preisunterschied zwischen fossilem Agrardiesel und Biokraftstoffen wird spätestens damit so groß, dass selbst Betriebsleiter, die seit Jahren aus Überzeugung auf Rapsölkraftstoff setzen, sich dies wirtschaftlich nicht mehr werden leisten können und wieder fossilen Diesel tanken.

Leider ist die Rapsölpolitik nur ein Beispiel für das Wirrwarr der deutschen und europäischen Biokraftstoffpolitik. Verschiedene Ministerien beharren oft unbeirrt von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf ihren Standpunkten. Die Regelungen sind allesamt zu undurchsichtig, zu kompliziert und zu ambitions­los. Effektiver Klimaschutz sieht anders aus.

Landwirte stehen heute massiv in der öffentlichen Kritik. Auch was den Klimaschutz angeht. Mit dem vermehrten Einsatz von Biokraftstoffen wie Rapsöl könnten sie hier und jetzt viel tun: für ihr Image, für die Umwelt, für den Klimaschutz. Nur: Die Politik muss sie auch lassen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.