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Biokraftstoffkongress

Klimaschutz nur mit E-Fahrzeugen nicht möglich

Mehrere Referenten des Kongresses „Kraftstoffe der Zukunft“ hinterlegten mit eindeutigen Fakten, warum das Verteufeln des Verbrenneungsmotors an der Wirklichkeit vorbei geht.

Lesezeit: 4 Minuten

Zum Auftakt des 18. Fachkongresses für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2021“ am 18. Januar 2021 stellten Redner des Bundesverbandes Bioenergie, des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, der deutschen Automobilwirtschaft, des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC) und aus der Wissenschaft vor 520 Kongressteilnehmern ihre Konzepte, Strategien und Forschungsergebnisse für eine erneuerbare Mobilität der Zukunft und für mehr Klimaschutz im Verkehr vor.

Nachhaltige Biokraftstoffe bleiben gefragt

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Artur Auernhammer, MdB, und Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Bioenergie (BBE) betonte in seiner Eröffnungsrede, dass fürdie Ausgestaltung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen Verkehrs- und Klimaschutzpolitik auch in den kommenden Jahrzehnten kein Weg an Biokraftstoffen vorbeiführt. „Wir erwarten daher, dass nachhaltige Biokraftstoffe bei der politischen Ausgestaltung der künftigen Klimaschutzpolitik sachgerecht und technologieoffen berücksichtigt werden. Denn ohne nachhaltige Biokraftstoffe würde der Treibhausgasausstoß im Verkehr um fast 10 Mio. t CO2-Äquivalente höher ausfallen.“ Da andere perspektivreiche Maßnahmen wie die E-Mobilität, Wasserstoff und weitere strombasierte Kraftstoffe erst nach 2030 spürbare Effekte beim Klimaschutz liefern könnten, gehörten nachhaltige Biokraftstoffe in den kommenden Dekaden in den Werkzeugkasten der Klimaschutzpolitik, stellte der BBE-Vorsitzende heraus.

Verkehrsministerium: 1,5 Mrd. € Fördermittel

Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), präsentierte die Bedeutung alternativer Kraftstoffe im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung. „Die Ziele der Treibhausgasminderung im Verkehr sind ambitioniert und anspruchsvoll, aber machbar. Neben der batterieelektrischen Mobilität sind hierfür erneuerbare Kraftstoffoptionen unverzichtbar, insbesondere Wasserstoff, eFuels und auch fortschrittliche Biokraftstoffe.“ Die Markteinführung dieser Kraftstoffe will das Verkehrsministerium in den kommenden Jahren mit 1,5 Mrd. € an Fördermitteln anreizen.

Höhere Ziele nötig

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erläuterte, welche Prioritäten für den Klimaschutz die Fahrzeugindustrie in der Durchsetzung alternativer Kraftstoffe und Antriebsstrategien von Biokraftstoffen, E-Fuels bis hin zum E-Auto setzt. „Der Bundestag und die Bundesländer sollten im Gesetzgebungsverfahren der Treibhausgasminderungsquote die Ziele noch einmal deutlich anheben, um weitere Investitionen in erneuerbare Kraftstoffe auszulösen“, forderte die VDA-Präsidentin. Sie kritisierte in diesem Zusammenhang den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge – vor allem in mehreren Ländern in Europa.

Sowohl Bilger als auch Müller betonten, dass Elektromobilität nur ein Teil der Lösung sein kann und auch im Jahr 2030 höchstens ein Viertel des Pkw-Bestands ausmachen kann. Für den Großteil der Fahrzeuge müssten nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe eine Lösung bieten, um für Klimaschutz im Verkehr zu sorgen.

In die gleiche Kerbe schlug Karsten Schulze, Technikpräsident des Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e. V. (ADAC): „Gerade, wenn wir mit der Dekarbonisierung des Verkehrs schnell vorankommen wollen, brauchen wir neben dem Hochlauf der Elektromobilität alternative Kraftstoffe. Nur so kann es gelingen, alle Pkw-Besitzer in Deutschland in ihrer Lebensrealität abzuholen und mit auf dem Weg zu Klimaschutz im Verkehr mitzunehmen.“

Technologieoffenheit wichtig

Prof. Dr. Thomas Willner, Hochschule für angewandte Wissenschaft (HAW Hamburg), unterstrich, dass für die zeitlich drängenden Herausforderungen des Klimaschutzes im Verkehr technologieoffen alle verfügbaren Optionen genutzt werden müssen. „Wir brauchen eine transparente und technologieneutrale Klimaschutzpolitik, die sich an realen physikalischen Treibhausgasminderungen über die gesamte globale Wertschöpfungskette orientiert. Die politischen Rahmenbedingungen müssen allen Lösungsoptionen unter Berücksichtigung von nachhaltigen alternativen Kraftstoffen, aller Varianten von Biokraftstoffen über abfallbasierten Kraftstoffen bis hin zu strombasierten Kraftstoffen eine gleichberechtigte faire Chance im freien Wettbewerb gemessen an ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit geben.“ Da Klimaschutz eine globale Aufgabe sei komme einer intensiven internationalen Zusammenarbeit bei der Umsetzung eine entscheidende Bedeutung zu, betonte er.

Insgesamt 520 Teilnehmer sind der Einladung von fünf Verbänden der deutschen Biokraftstoffwirtschaft gefolgt, um sich auf dem internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ vom 18. bis zum 22. Januar 2021 im digitalen Format über Marktentwicklungen, technologische Innovationen und die Zukunft der erneuerbaren Mobilität zu informieren. Dieser findet noch bis Freitag (22. Januar) digital statt. Das komplette Programm zum 18. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2021“ und Anmeldungen unter: www.kraftstoffe-der-zukunft.com

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