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Kohleausstieg muss schneller kommen

Klimaschädliche Kohlekraftwerke bremsen die Energiewende und müssen daher deutlich früher vom Netz als geplant, fordern Wissenschaftler und Politiker.

Lesezeit: 3 Minuten

Braun- und Steinkohle sind nicht nur für 80 % der CO₂-Emissionen in der deutschen Stromwirtschaft verantwortlich, sie bremsen auch die Energiewende und verursachen unüberschaubare Umwelt-, Gesundheits- und Sanierungskosten. Mit diesen Argumenten setzen sich die „Grünen“ im Bundestag für einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung ein. Dafür hat die Fraktion einen Zehnpunkteplan entwickelt, nach dem u.a. der Braunkohletagebau verboten werden, CO₂-Budgets für fossile Kraftwerke eingeführt und der Emissionshandel in Gang gebracht werden sollte. „Raus aus der Kohle, rein in die erneuerbare Stromwelt“, lautet das Motto der Grünen, die den Ausstieg auch im Bundestagswahlkampf thematisieren wollen.


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Unterstützung erhalten die Politiker jetzt vom Öko-Institutund der Prognos AG. Beide Institute haben im Auftrag des WWF Deutschland erstmalig berechnet, welche Emissionsminderungsstrategien im deutschen Stromsektor sinnvoll und nötig sind, um die Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten. Nach den Berechnungen steht Deutschland steht ab 2015 ein CO2-Emissionsbudget von maximal zehn Milliarden Tonnen zur Verfügung; der deutsche Stromsektor darf ab 2015 nur noch rund vier Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre blasen. Die Studie „Zukunft Stromsystem. Kohleausstieg 2035 – Vom Ziel her denken“ von Öko-Institut und Prognos zeigt, dass der beschleunigte Ausstieg aus der Kohleverstromung ein zentrales Element dazu bildet.


Denn der Anteil der Treibhausgasemissionen des Stromsektors an den gesamten deutschen Emissionen macht derzeit 37 Prozent aus. Dabei sind die deutschen Braun- und Steinkohlekraftwerke aktuell zu etwa 80 Prozent der gesamten CO2-Emissionen des Stromsektors (48 Prozent Braunkohle- sowie 33 Prozent Steinkohleverstromung) verantwortlich.


Das Forschungsteam berechnete dafür unterschiedliche Optionen für das Auslaufen der Stromerzeugung aus Kohle und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Ab 2019 müssten danach alle über 30 Jahre alten Kohlekraftwerke stillgelegt und bis 2035 die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle komplett durch klimafreundlichere Anlagen ersetzt werden. Das können der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere Wind- und Solaranlagen, sowie für einen Übergangszeitraum Erdgaskraftwerke abdecken.


Wichtig für den Kohleausstieg sei der Abbau der hohen Exportüberschüsse Deutschlands aus der CO2-intensiven Stromerzeugung. Diese waren seit der Jahrtausendwende massiv angestiegen. Denn die Betriebs- und Brennstoffkosten für die Stromerzeugung aus Kohle waren besonders niedrig. Im Jahr 2015 erreichten die Stromexporte einen Höchstwert von 52 Terawattstunden (TWh), was knapp neun Prozent des Bruttoinlandsverbrauchs an Strom entspricht.


Zudem zeigten die Analysen, dass die Braunkohleförderung wegen des sinkenden Bedarfs deutlich verringert werden kann. Ausstehende Genehmigungsverfahren für die Erweiterung von Tagebauen sollten gestoppt werden, bis der Ausstieg aus der Kohle als Energielieferant politisch geklärt ist. Den Rückbau und die Renaturierung von Tagebauflächen sollte die Energiewirtschaft als Verursacher tragen.







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