Photovoltaik und Biogas
Landesverband Erneuerbare Energien zeigt aktuelle Probleme der Energiewende
Auf einer Energietour in Nordfriesland hat der LEE SH Minister Jan Philipp Albrecht vorgestellt, wie Solarenergie, Biogas und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.
Mit Solar- und Biogasanlagen lassen sich Land- und Energiewirtschaft verbinden. Sie erzeugen nicht nur erneuerbaren Strom und Wärme, sondern können auch zur Senkung der klimaschädlichen Emissionen der Landwirtschaft beitragen. Doch die aktuelle Gesetzgebung und Förderung sieht dies noch nicht ausreichend vor und muss daher zügig angepasst werden, fordert der LEE SH.
Solarparks als Chance für Landwirte
In Sprakebüll erläuterte Christian Andresen, Solarvorstand des LEE SH, dass unter Freiflächensolaranlagen verschiedene weitere Nutzungsformen möglich sind. Gerade extensive Landwirtschaft kann dort betrieben werden. Die Flächen lassen sich dabei sowohl zur Beweidung und als auch zum Anbau von Obst, Gemüse oder anderen Sonderkulturen nutzen. Landwirtschaftliche Flächen mit mangelnder Produktivität könnten durch Solaranlagen höhere Erträge bringen. „Das aktuelle Agrarrecht und die Förderung berücksichtigen dies leider noch nicht. Hier ist also Handlungsbedarf, denn erneuerbare Energien sind ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz in der Landwirtschaft.“, betonte Christian Andresen.
EEG regt Gülleeinsatz zu wenig an
Das Konzept der Biogasanlage in Sönnebüll beeindruckte auch Minister Albrecht: „Diese Anlage zeigt, dass Biogas ein wichtiger Baustein für die Wärmewende in der Fläche ist und auch sensible Infrastruktur wie das Krankenhaus in Breklum mit erneuerbarer Wärme versorgen kann.“ Laut LEE SH könnten Biogasanlagen außerdem durch vermehrte Güllevergärung zum Klimaschutz in der Landwirtschaft und zur Verringerung des Nitrateintrags ins Grundwasser beitragen. „Dazu muss jedoch das EEG angepasst werden, um den Gülleeinsatz anzuregen. Zugleich gilt es, im Land geeignete Rahmenbedingungen für die Lagerung von Gülle und Gärresten zu schaffen“, fordert LEE SH Geschäftsführer Dr. Fabian Faller. Hans-Ulrich Martensen, LEE SH Vorstand und Betreiber der Biogasanlage, wies daraufhin, dass er gerne noch mehr Blühpflanzen statt Mais einsetzen und so auch den Artenschutz fördern würde. „Doch erstmal muss die Politik die Rahmenbedingungen anpassen, damit den Landwirten durch mehr Artenschutz keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen“, forderte Martensen.
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