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Landwirt: „Jeder Cent mehr beim Strompreis kostet 6 000 €“​

Sauenhalter brauchen viel Energie und haben kaum Alternativen. Wolfgang Schirber zahlt bereits deutlich mehr für Strom als früher. Und es könnte bald noch schlimmer kommen. ​

Lesezeit: 3 Minuten

Wolfgang Schirber hatte aus heutiger Sicht noch Glück. Der 51-jährige Sauenhalter hat im Herbst 2021 ­einen neuen Stromliefervertrag abgeschlossen, in dem der Preis für zwei Jahre fixiert ist. „Ich hatte mich damals über die Preiserhöhung geärgert“, erinnert sich Schirber. Sein Arbeitspreis lag damals bei 6 Cent pro kWh und stieg in dem neuen Zweijahresvertrag auf 12 Cent. Als Großkunde bekommt er den Strom vergleichsweise günstig, muss aber mit allen Nebenkosten für Netzentgelte, Stromsteuer und sonstige Kosten mittlerweile dennoch rund 24 Cent je kWh (brutto) zahlen.

Schirber hat in der Nähe von Erfurt eine 2500er-Sauenanlage und hat einen jährlichen Strombedarf von 600 000 kWh. „6 Cent zusätzlich bedeuten 36 000 € Mehrkosten für meinen Betrieb“, rechnet er vor. Pro Ferkel sind das rund 50 Cent Extrakosten. Der gebürtige Nordfranke will sich gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn er sich jetzt einen neuen Stromlieferanten hätte suchen müssen. „Jeder Cent extra bedeutet 6 000 € höhere Kosten!“

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Die Sauenhaltung ist sehr energieintensiv. Vor allem in den Abferkelbuchten braucht Schirber sehr viel Strom. Aber auch für Lüftung und Fütterung wird einiges benötigt. Alternativen zum Zukauf hat er aktuell nicht. Die Dachflächen der Ställe hat Schirber langfristig verpachtet. „Das sind insgesamt 3 MW, die dort installiert sind“, berichtet er. Ein möglicher Abnahmevertrag zwischen ihm und den Pächtern war Anfang 2022 geplatzt, als der Angriffskrieg Russlands Ende Februar begann. Nun können die Pächter am Strommarkt Rekordpreise erzielen, zu denen Schirber niemals kaufen würde.

"Die Kosten dürfen nicht noch weiter steigen!"

Seine Hoffnung ist, dass sich die Lage bis zum Herbst 2023 beruhigt und wieder „normale“ Strompreise gefordert werden. Klar ist für ihn aber, dass die Kosten nicht noch weiter steigen dürfen. Das gelte nicht nur für den Strom, erklärt Schirber. Allen voran die Futterkosten fressen derzeit alle möglichen Gewinne auf.

Auch bei der Wärmeenergie sei er von steigenden Kosten betroffen. Das Flüssiggas hat ihn vor zwei Jahren nur 36 Cent pro l gekostet und stieg zeitweise auf bis zu einem Euro. Glücklicherweise kann er 60 bis 70 % der Stallwärme über eine Hackschnitzelheizung gewinnen.

Doch die nächsten Kostentreiber sind schon Sicht. Im Herbst steigt der Mindestlohn auf 12 €. Seine 13 Mitarbeiter verdienen zum Teil schon deutlich mehr, aber durch ein höheren Mindestlohn werde das gesamte Lohngefüge nach oben geschoben, meint er.

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