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Protestaktion

Grundeigentümer aus Borgholzhausen verdeutlichen Ausmaß von Erdverkabelung

Im Kreis Gütersloh haben Landwirte drei Mähdrescher nebeneinander gestellt, um zu zeigen, welche enormen Eingriffe der Bau einer Erdstromleitung mit sich bringt.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit mehr als acht Jahren in der Planung, bleibt die Diskussion um den Bau der Höchstspannungs-Trasse des Netzbetreibers Amprion in Borgholzhausen/Kreis Gütersloh weiterhin offen. Das zumindest hoffen heimische Landwirte, die mit einer mehrwöchigen Informationsreihe den Belangen von Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz mehr Gehör verschaffen wollen.

Den Auftakt machte am Freitag eine „Demonstration der Dimension“ des von den Landwirten befürchteten Eingriffs, den eine von Amprion in Rede gestellte Erdverkabelung für die agrarwirtschaftlich genutzten Flächen der Region darstellen würde. Konkret zeigten drei Mähdrescher mit jeweils neun Meter breitem Schneidwerk, „in welchem Ausmaß die Landschaft förmlich umgegraben werden soll. Die Breite der heute aufgestellten Mähwerke stellt nur das Ausmaß der Sole des über zwei Meter tiefen Grabens dar, die ganze Arbeitsbreite ist annähernd doppelt so breit“, so Georg von Kerssenbrock, einer der vom Amprion-Vorhaben betroffenen Grundstückseigner.

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Zur projektierten 380 kV-Höchstspannungsleitung, die von Gütersloh über Borgholzhausen nach Niedersachsen führen wird, fixiert sich der Netzbetreiber seit Februar dieses Jahres auf eine Erdverlegung der Trasse in offener Bauweise. „In der Öffentlichkeit ist seither der Eindruck entstanden, dass diese nunmehr dritte Variante die vermeintlich einzig verbliebene Alternative zur ‚aufgegebenen‘ Bohrlösung und der Ertüchtigung der hier seit 100 Jahren stehenden Masten-Lösung sei“, so Petra Bentlage, Tochter eines ebenfalls betroffenen Landwirts.

Diese „eindimensionale Betrachtung“, so die Kritik der Landwirte an Amprion, sei „sehr elektrisierend“ und habe mit einem „ergebnisoffenen Planungs- und Bürgerdialog nichts mehr zu tun“. Mit ihrer Kritik stehen die Landwirte nicht allein da.

Breite Unterstützung bekommt ihr Hilferuf vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) und dem Bundesverband der Familienbetriebe Land und Forst (FABLF). Beispielhaft mahnt Max von Elverfeldt, Bundesvorsitzender der Mitgliedsverbände der Familienbetriebe Land und Forst zur Umsicht: „Wenn die Voraussetzung für eine Erdverkabelung nachweislich so ungeeignet sind wie hier im Teutoburger Wald, dürfen der Natur- und Landschaftsraum nicht gefährdet und zum Experimentierfeld einer nicht abschließend gesicherten Technologie werden“.

Die Borgholzhausener Landwirte fordern daher ein Umdenken und eine neue Evaluierung des Projektes, das die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie der von Amprion verworfenen Tunnelbohrung adäquat berücksichtigt. Dass ein insgesamt fast 70 Kilometer langer Teilabschnitt 2015 als mögliches Pilotprojekt der Erdverkabelung ins Energieleitungsausbaugesetz aufgenommen wurde, rechtfertige nicht, sich über mittlerweile bekannte Argumente hinwegzusetzen. Das sei aus naturschutzfachlichen und Sicherheitsgründen nicht geraten.

„Solch ein Projekt ausgerechnet hier zu planen, auf diesen topografisch, hydro- und ingenieurgeologisch extrem anspruchsvollen 4,5 Kilometern, ist vielleicht mit Prestigegründen oder falschem Ehrgeiz zu erklären, aber nicht mit rationaler Vernunft“, so Georg von Kerssenbrock.

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