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Landwirtschaft im Moor: Welche Rahmenbedingungen nötig sind

In einer Diskussionsrunde auf der Konferenz "Moorschutz ist Klimaschutz“ zeigten Akteure ihre Vorstellungen und Forderungen deutlich.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir brauchen künftig Projekte, bei denen Klimaschutz und biologische Vielfalt Hand in Hand gehen. Das betrifft nicht nur Moore, sondern auch alte Wälder oder renaturierte Auen“, betonte Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf einer Diskussionsrunde auf der Konferenz "Moorschutz ist Klimaschutz“ des Greifswald Moor Centrums sowie des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL). In unserem vierten und letzten Teil der Serie zur Moorbewirtschaftung haben wir die Vorstellungen und Forderungen der Diskussionsteilnehmer zusammengefasst.

Zusammenarbeit mit Landwirtschaftsministerium

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Bei der künftigen Ausgestaltung setzt Lemke auf konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium, nicht mehr auf „unfruchtbares Gegeneinander der Ministerien“ wie in den vergangenen Jahren.

Das BMUV fördert bereits jetzt vier Moor-Pilotprojekte mit 48 Mio. € über zehn Jahre. Aber Naturschutz ist Ländersache. „Daher wird es an vielen Stellen auf einzelne Fördermaßnahmen hinauslaufen, die wir jetzt entwickeln müssen“, sagte die Ministerin. Noch habe sie kein Patentrezept. „Wir suchen aber bei der Moorbewirtschaftung nach Markt- und Bewirtschaftungsmodellen, mit denen Landwirte Einkommen erzielen und mit denen sich Dorfbewohner identifizieren können.“ Für sie ist klar, dass sich Lösungen nur im Dialog finden lassen.

Wiedervernässung nötig

Dem Deutschen Naturschutzring (DNR) geht es nicht nur um den Erhalt bestehender Moore, sondern vor allem um die Wiedervernässung. „Damit könnten wir die Krise bei der biologischen Vielfalt stoppen“, sagte DNR-Präsident Prof. Kai Niebert. „Dabei geht es nicht darum, von 100 % Nutzung auf 100 % Naturschutz umzuschalten. Wir brauchen verschiedene Nutzungen wie die Paludikultur, Photovoltaik, Torfmoosanbau usw.“, machte er deutlich.

Verkaufserlös reicht nicht aus

Eine Wiedervernässung betrifft nicht einzelne Grundstücke, sondern ganze Dörfer oder Regionen. Daher ist das ein Einschnitt in die Lebens- und Wirtschaftsgrundlage vieler Landwirte, unterstreicht Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. „Wenn wir in Deutschland 1 Mio. ha Moorfläche wiedervernässen wollen, die heute landwirtschaftlich genutzt wird, brauchen die Landwirte Perspektiven“, forderte er. Der Verkaufserlös von 2 bis 4 t Rohrkolben pro Hektar reiche dafür bei weitem nicht aus. Daher ist eine neue Förderung nötig. Die Wiedervernässung sieht er als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wie z.B. den Kohleausstieg. Er warnte davor, an den Landwirten vorbei zu planen und eine „schleichende Enteignung“ vorzunehmen. Als Akzeptanzfördernd sieht er beispielsweise die Möglichkeit, Solarparks auf solchen Flächen zu betreiben oder die Zuteilung von Emissionsrechten. Paludikulturen, also der Anbau von wasserliebenden Pflanzen auf Moorböden, seien derzeit aus wirtschaftlicher Sicht keine Alternative.

Auch Moorfutures und andere CO₂-Zertifikate, die sich über Klimaschutzeffekte im Moor ausstellen lassen, könnten zur Finanzierung der Wiedervernässung beitragen. Dass diese gefragt sind, machte Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands beim Versandhändler Otto aus Hamburg deutlich. „Zertifikate kann man überall auf der Welt nutzen, aber es gibt wenig Transparenz und keine wissenschaftliche Begleitung“, argumentiert er, was im Inland generierte CO₂-Zertifikate attraktiv macht.

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