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Tag der Biotonne

LEE NRW fordert: Mehr Biomüll in Biogasanlagen

Allein mit einer konsequenten Nutzung von Bioabfällen könnten die Erdgasimporte für die Stromproduktion um annähernd 17 % gesenkt werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Biogaserzeugung auf Basis von Bioabfällen ließe sich nach überschlägigen Berechnungen jährlich auf gut 10 Mrd. kWh in etwa verdoppeln.

Würden im großen Stil auch Lebensmittelabfälle für die Biogasproduktion genutzt, ergäbe sich eine weitere Steigerung: Derzeit werden bundesweit rund 60 Mrd. kWh importiertes Erdgas für die Stromerzeugung eingesetzt. Allein mit einer konsequenten Nutzung von Bioabfällen könnten die Erdgasimporte für die Stromproduktion um annähernd 17 % gesenkt werden, rechnet der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) vor.

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Deshalb fordert der Verband eine Zeitenwende in der Abfallwirtschaft. „Wir brauchen ein Umdenken, denn Bioabfälle sind ein wertvoller Energierohstoff. Deshalb muss endlich Schluss sein mit der bisherigen Energieverschwendung“, moniert Dr. Thomas Griese, stellvertretender Vorsitzender des LEE NRW, im Rahmen des „Tags der Biotonne“. Noch immer würde zuviel von dem Rohstoff in Müllverbrennungsanlagen verbrannt.

Braune Tonne sollte Pflicht werden

Für den LEE NRW muss deshalb schnellstens landes- und bundesweit in allen Städten und Gemeinden eine Grüne/Braune Tonne verpflichtend eingeführt werden, um die Bioabfälle flächendeckend gezielt einzusammeln und anschließend für die Biogaserzeugung zu nutzen. Für eine optimale dezentrale Verwertung der eingesammelten Reststoffe sind nach Einschätzung des LEE NRW neue Abfallvergärungsanlagen notwendig, die durch den aktuell geltenden Landesentwicklungsplan beschränkt werden. „Damit können teure LNG-Gasimporte reduziert werden. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sind gut beraten, prioritär die vorhandenen heimischen Energierohstoffe zu nutzen", so Griese.

Anlage in Würselen wächst

Der LEE NRW begrüßt es, dass der Zweckverband Entsorgungsregion West (zum ZEW gehören die StädteRegion Aachen, die Stadt Aachen sowie die Kreise Düren und Euskirchen) künftig noch mehr auf Bioabfälle setzt: Die Kapazität der von der AWA Entsorgung GmbH betriebenen Bioabfallvergärungs- und Kompostierungsanlage Würselen, in der bereits seit 2012 jährlich rund 18.500 t Bioabfälle für die Biogaserzeugung genutzt und etwa 9.000 t/a Kompost erzeugt werden, soll in absehbarer Zeit erheblich erweitert werden.

Im vergangenen Jahr sind im Verbandsgebiet rund 60.000 t Bioabfälle eingesammelt worden. In der Anlage in Würselen selbst können nur jährlich 30.000 t biogene Wertstoffe zu Biogas und Kompost verarbeitet werden. „Die übrigen Mengen werden aktuell extern verarbeitet und gehen derzeit ausschließlich in Kompostierungsanlagen ohne Bioenergiegewinnung. Zu unseren wichtigen Zielen zählt es, dieses Potenzial auch für die energetische Nutzung zu heben“, betont ZEW-Geschäftsstellenleiterin Maren Killewald.

Damit künftig mehr Bioabfälle erfasst werden, hat der ZEW für die Verbandskommunen die Gebühren geändert. Maren Killewald: „Wir hoffen, dass die niedrigen Gebührensätze einen weiteren Anreiz geben, Bioabfälle noch sorgfältiger zu trennen und aus dem Restabfall herauszuhalten.“

Noch viele Störstoffe

Neben der Steigerung der Bioabfallmengen ist der AWA Entsorgung GmbH, die die Anlage in Würselen betreibt, vor allem die Qualität der angelieferten Bioabfälle ein besonderes Anliegen. „In den Biotonnen landen leider viel zu viele Störstoffe, was die Nutzung der Bioabfälle für die Komposterzeugung teilweise unmöglich macht“, verweist Joseph Stiller, AWA-Verantwortlicher für die Anlage Würselen, auf den unbefriedigenden Status quo. Die Abfuhrbezirke mit hohen „Fehlwurfquoten“ sind durch aufwendige Recherchen bekannt.

Der ZEW, der Anlagenbetreiber und die einsammelnden Entsorgungsbetrieben setzen gemeinsam auf eine gezielte Aufklärungsarbeit, um die Qualität der Bioabfälle zu verbessern. Sollte das nicht gelingen, sind künftig aber auch Sanktionen geplant: Beispielsweise könnten „fehlbefüllte Tonnen“ nicht geleert werden, um so den notwendigen Reinheitsgrad zu erreichen. Denn der Störstoffanteil bei der Bioabfallerfassung muss demnächst erheblich reduziert werden.

Genau das sehen neue Grenzwerte der novellierten Bioabfallverordnung vor, die ab dem 1. Mai 2025 gelten. Deshalb stellt Stiller klar: „In die Biotonne gehören ausschließlich organische Abfälle aus Küche und Garten. Kunststoff, Metalle, Glas oder Verpackungen haben in der Biotonne wirklich nichts zu suchen.“

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