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Photovoltaik

Lichtblick: Solaranlagen auf Hausdächern könnten 10 Kohlekraftwerke ersetzen

Investitionen in Solar, Wärmepumpe und Elektroauto zahlen sich aus, zeigt der Prosumer-Report 2022 des Ökostromanbieters Lichtblick.

Lesezeit: 4 Minuten

Angesichts stark steigender Preise für Strom, Gas und Öl sowie einem drohenden Gasembargo streben immer mehr Eigenheimbesitzer nach Energieunabhängigkeit. Der Lichtblick Prosumer-Report 2022, der auf Datenanalysen von EUPD Research beruht, untersucht erstmals umfassend den Stand und das Potenzial der Energiewende im Ein- und Zweifamilienhaus.

Prosumer sind Produzenten (producer) und Konsumenten (consumer) von Solarstrom. Sie erzeugen einen Großteil ihres Energiebedarfs selbst. 10,8 Mio. Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland mit eigenem wirtschaftlichen Einsatz von Solaranlagen bilden das Prosumer Potenzial.

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Photovoltaik am weitesten verbreitet

Der Report untersucht sieben Schlüssel-Technologien für die Energiewende im Eigenheim. Am weitesten verbreitet sind bisher Solaranlagen, 16 % aller 10,8 Mio. solarfähigen Eigenheime produzieren bereits Sonnenstrom. Strombetriebene Wärmepumpen kommen in 8 % der Eigenheime zum Einsatz. Weitere relevante Technologien sind Heimspeicher (4 %), Elektroautos (3 %), Wallboxen (8 %), Smart Meter (3 %) und Energie Management Systeme (2 %). Die gute Nachricht ist: Das Zubau-Tempo hat 2021 bei fast allen Technologien angezogen.

Der für den Report entwickelte Prosumer-Index gewichtet die Technologien und vergleicht ihre aktuelle Verbreitung mit ihrem Potenzial. 2022 liegt der Prosumer Index bei 9,5 von 100 möglichen Punkten. "Das Potenzial für die Energiewende im Eigenheim ist riesig, wird bisher allerdings kaum ausgeschöpft", sagt Lichtblick Sprecher Ralph Kampwirth. EUPD Research wird den Index jährlich aktualisieren.

Energiebedarf sinkt beim Umstieg auf Strom um zwei Drittel

Der Report zeigt auf, dass Haus-Kraftwerke eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung spielen können. Werden alle Prosumer Häuser mit Solaranlagen ausgestattet, können sie 96 Mrd. Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen und so zehn mittlere Kohlekraftwerke ersetzen.

Strom kann deutlich effizienter in Wärme und Mobilität umgewandelt werden als Gas oder Öl. Bei einem vollständigen Umstieg der 10,8 Mio. potenziellen Prosumer auf Stromheizungen und Elektromobilität sinkt ihr Energiebedarf um 65 % - von heute 336 auf 119 Mrd. Kilowattstunden. Künftig können Prosumer also vier Fünftel ihres gesamten Energiebedarfes selbst erzeugen. Zum Vergleich: Heute entspricht die Solarstromproduktion auf Eigenheimen nur 4 % des Bedarfes aller potentiellen Prosumer.

Deutlich sinkende Energiekosten

Mit Investitionen in Photovoltaik, Heimspeicher, Wärmepumpen und Elektroautos machen sich Hausbesitzer weitgehend unabhängig von steigenden Energiepreisen. Das zeigen zwei Modellrechnungen für die Sanierung und den Neubau von Einfamilienhäusern, die über 20 Jahre Investitions- und Energiekosten von fossilen und erneuerbaren Lösungen in unterschiedlichen Energiepreis-Szenarien vergleichen. Im Schnitt liegt die Kostenersparnis für Eigenheimbesitzeren zwischen 25 und 36 % bzw. 32.000 bis 55.000 €. Bei dauerhaft hohen Energiepreisen und einer intelligenten Vermarktung von überschüssigem Solarstrom an der Börse steigt das Sparpotenzial auf bis zu 54 % bzw. 95.000 €.

Da Solarstrom kein CO₂ erzeugt, fällt auch die Klimabilanz für Strom, Heizung und Mobilität sehr positiv aus. Prosumer vermeiden im gleichen Zeitraum bis zu 81 t CO₂.

Virtuelle Kraftwerke - der schlummernde Energiewende-Gigant

„Mit der Digitalisierung und Vernetzung von Solaranlagen, Speichern, Wärmepumpen und Elektroautos können Besitzer die Wirtschaftlichkeit von weitgehend enerigeautarken Häusern in Zukunft weiter verbessern“, erläutert Lichtblick Prosumer Experte René Zerwes. So liegen die Erlöse aus der Vermarktung von überschüssigem Solarstrom an der Strombörse dreimal höher als die Erträge aus der Einspeisevergütung nach dem EEG. Bisher nehmen erst weniger als 1 % aller Prosumer schon entsprechende Vermarktungsangebote von Versorgern oder alternative Optionen wie Teilnahme an Strom-Communities wahr.

Die Investitionen von Privatleuten in neue Technologien bringt weitere Vorteile für das Energiesystem. Mit dem Wechsel von Verbrennern auf reine Elektroautos wird in Summe eine Batteriekapazität von 860 Mio. Kilowattstunden Strom aufgebaut. Das ist zwanzig Mal mehr, als heute dem Strommarkt an Speichern zur Verfügung steht. Durch die Vernetzung in virtuellen Kraftwerke und die Zukunftstechnologie bidirektionales Laden kann dieses Potenzial zum Beispiel für die Stabilisierung der Stromnetze mobilisiert werden.

Entbürokratisierung und Digitalisierung erforderlich

Für Eigenheimbesitzeren ist der Weg zur Energieautarkie nach wie vor mit vielen bürokratischen Hürden versehen. So fehlt es an der Möglichkeit, Solaranlagen oder Speicher schnell und unkompliziert digital anzumelden. „Um das Potenzial der Energiewende im Eigenheim schnell zu heben, muss die Politik den analogen Hürdenlauf zum Haus-Kraftwerk in einen digitalen Spaziergang verwandeln“, fordert Kampwirth. Bundesweit einheitliche Anschlussbedingungen, eine Clearingstelle bei Konflikten mit Netzbetreibern sowie die einfache Teilnahme an den Energiemärkten würden den Wandel erheblich beschleunigen.

Weitere Informationen: Den Lichtblick Prosumer Report 2022 können Sie unter www.Lichtblick.de/prosumer2022 herunterladen.

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