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Liefervertrag für Bio-LNG aus Niedersachsen

Die Unternehmen Ruhe Agrar GmbH, agriportance und das Energie- und Tankstellenunternehmen Q1 Energie AG beschließen langfristige Bio-LNG-Lieferung.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Montag, den 06.09.2021 haben die Q1 Energie AG und die Erste Bioenergie Darchau GmbH & Co. KG (Tochterunternehmen der Ruhe Agrar GmbH) im niedersächsischen Lüsche einen Liefervertrag für Bio-LNG unterzeichnet. Er gilt für das ab Sommer 2022 in Darchau (Landkreis Lüneburg) produzierte flüssige Biomethan („Bio Liquefied Natural Gas“, Bio-LNG). „Der Vertag sichert die Abnahme des Biokraftstoffs über acht Jahre und hat über den Zeitraum einen Wert im zweistelligen Millionenbetrag“, sagte Thomas Rolfes, Geschäftsführer der Ruhe Unternehmensgruppe. Der Tankstellenbetreiber Q1 nimmt den Treibstoff ab und vermarktet diesen für den Straßengüterverkehr.

Ab Sommer 2022 werden täglich etwa 2,3 t Bio-LNG pro Tag erzeugt. Diese Menge des alternativen Biokraftstoffs entspricht etwa 3.500 l fossilem Diesel. Pro Jahr bedeutet das eine äquivalente Dieselmenge von etwa 1,3 Mio. Liter bzw. jährliche Einsparung von 6 bis 7 Mio. kg CO2. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der Versorgung mit alternativen Treibstoffen in Niedersachsen mit 55 % bezuschusst.

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LNG-Tankstellennetz wächst

Für das Energie- und Tankstellenunternehmen Q1 Energie AG aus Osnabrück ist es der erste Vertrag dieser Art. Künftig soll etwa einmal wöchentlich ein Lkw das produzierte Flüssiggas in Darchau abholen und an Tankstellen in Niedersachsen liefern. Q1 betreibt neben 230 Straßentankstellen in Deutschland bereits heute 2 LNG Tankstellen in Osnabrück und Koblenz. „Noch in diesem Jahr werden wir weitere Standorte in Wittlich und Ulmen eröffnen und bauen unser Netz kontinuierlich weiter aus“, sagt Martin Hoffschröer, Leiter Nachhaltige Energien der Q1 Energie AG. „Bio-LNG stellt einen wesentlichen Baustein zur Dekarbonisierung unseres Produktportfolios dar und bietet bereits heute die Möglichkeit den Schwerlastverkehr klimaneutral oder im besten Falle sogar klimapositiv zu stellen“, ergänzt Frederick Beckmann, Vorstand der Q1 Energie AG.

Gülle und Mist gefragt

Das junge Unternehmen agriportance aus Münster begleitet das Bio-LNG-Projekt von Ruhe Agrar. Es beriet zur Treibhausgas-Bilanzierung und lieferte ein eigens entwickeltes Tool für die Bilanzierung von Treibhausgasen im Vorfeld der Zusammenarbeit. „Auch die enge Begleitung der Nachhaltigkeitszertifizierung des zukünftigen Bio-LNG-Produzenten ist sehr bedeutend“, sagt Henning Dicks, Geschäftsführer von agriportance.

Ein niedriger Treibhausgaswert etwa durch die Auswahl der geeigneten Substrate ermöglicht einen deutlich verbesserten Preis für das Bio-LNG. Je klimafreundlicher das Bio-LNG, desto besser der Produktpreis für den Produzenten. Die Zertifizierung wird jährlich durch einen RED-zertifiziertes Umweltgutachterbüro vorgenommen. Besonders wirtschaftlich sind laut Dicks Substrate wie Gülle, Mist oder andere Reststoffe. In Darchau wird der Biokraftstoff daher rein aus Rindergülle, Festmist und Reststoffgras von den Elbdeichen hergestellt.

agriportance kümmert sich nicht nur um die Vermittlung des Bio-LNG, sondern auch um den Absatz der anfallenden Treibhausgas-Quote an verschiedene Abnehmer aus dem Verkehrssektor.

Nachfolgekonzept für Biogasanlagen

Die für das Projekt eingesetzte Biogasaufbereitung- und Verflüssigungstechnologie ist ein Produkt der Ruhe Biogas Service (ein Unternehmen der Ruhe Gruppe) und wird über die Marke „Green Line Liquid“ verkauft. „Der dezentral produzierte Kraftstoff leistet nicht nur einen Beitrag zur CO₂-Einsparung im Verkehrssektor, sondern ist gleichzeitig ein Nachfolgemodell für die Verstromung von Biogas im Rahmen des EEG“, betonte Kunibert Ruhe. „Damit kann der wirtschaftliche Betrieb von Biogasanlagen und damit der Nutzen der erneuerbaren Energiequelle sichergestellt werden.“

Das Unternehmen verkauft nicht nur die Technologie, sondern bietet ein Betreibermodell an in dem das Unternehmen die Technologie finanziert und auf den Hof stellt und das Rohgas von Betreibern einkauft. Weitere Anlagen befinden sich bereits in Planung.

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