Mehr erzeugt als verbraucht

Mai 2025 ist Rekordmonat bei negativen Strompreisen

Im Mai lag der Börsenstrompreis bisher durchschnittlich bei 6,8 ct/kWh. An 20 Tagen fiel er bis jetzt auf null oder darunter. Insgesamt war der Strompreis im Mai bislang 112 Stunden lang negativ.

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Mit einem durchschnittlichen Börsenstrompreis von 6,8 Cent pro Kilowattstunde ist der Mai bislang der günstigste Monat des laufenden Jahres. Hauptverantwortlich für diesen Preisrückgang ist die starke Solarstromproduktion, berichtet der Stromversorger Rabot Energy.

Sie führte dazu, dass häufig mehr Strom erzeugt wurde, als verbraucht werden konnte – mit der Folge, dass die Preise am Strommarkt zeitweise ins Negative sanken.

Auffällig ist der Mai 2025 wegen der Häufigkeit und Dauer dieser Negativpreise: An bisher 20 Tagen fiel der Strompreis im Day-Ahead-Markt auf null oder darunter und war insgesamt 112 Stunden negativ. Zum Vergleich: Im Mai 2023 geschah dies an 11 Tagen für 33 Stunden und im Mai 2024 an 14 Tagen für 78 Stunden.

Außergewöhnlich sind nicht nur die Häufigkeit und Dauer der Negativpreise, sondern auch, wie weit der Strompreis ins Negative rutschte. So fiel er am 11. Mai 2025 um 13 Uhr auf minus 25 ct/kWh. Solche Tiefstwerte werden in den Day-Ahead-Auktionen nur sehr selten erreicht, so Rabot Energy.

Stromkunden mit einem fixen Strompreis können von solchen Preisstürzen nicht profitieren. Nutzer eines dynamischen Tarifs jedoch schon. Sie können ihre flexiblen Stromverbräuche, wie Ladevorgänge, gezielt in Negativpreisphasen legen, da in dynamischen Tarifmodellen tagesaktuelle Marktpreise an Verbraucher weitergegeben werden zuzüglich der üblichen Abgaben und Steuern, die etwa die Hälfte des Endpreises ausmachen.

Fallen die Börsenstrompreise tief genug ins Minus kompensiert das allerdings auch Abgaben und Steuern. Strom kostet Verbraucher dann nichts. Dies war im Mai 2025 zeitweise der Fall.

Preiswecker kündigt negative Strompreise an

Damit Verbraucher von den für sie vorteilhaften Negativpreisen an der Strombörse profitieren können, bietet der Stromversorger Rabot Energy in seiner kostenlosen App eine neue Funktion: den Preiswecker. Sobald der Börsenstrompreis in den nächsten sieben bis acht Stunden die Nullmarke erreicht oder unterschreitet, erhalten Nutzer eine Push-Benachrichtigung direkt auf ihr Smartphone.

Eine klar strukturierte Preiskurve in der App zeigt zudem die genaue Preisentwicklung im Tagesverlauf. Die Prognosen sollen zuverlässig sein, da die Preise im Day-Ahead-Markt bereits am Vortag verbindlich festgelegt werden, heißt es.

Sonnenschein drückt Strompreise

Schon seit April dominiert Solarstrom wegen des sonnigen Wetters die öffentliche Nettostromerzeugung; andere Energiequellen liegen abgeschlagen zurück. Die massive Einspeisung von Solarstrom hat unmittelbaren Einfluss auf die Preisentwicklung an der Strombörse.

Wird aufgrund intensiver Sonneneinstrahlung mehr Strom erzeugt als verbraucht, geraten die Preise unter Druck – teils so stark, dass sie ins Negative fallen. Besonders zur Mittagszeit, wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht, entstehen regelmäßig sogenannte „Mittagslöcher“ im Strompreis.

Allerdings sollten sich Verbraucher nicht allein auf diesen Effekt verlassen: Neben der Solarstromproduktion beeinflussen auch Faktoren wie Windaufkommen, Stromverbrauch und Gaspreise die Preisentwicklung. Wer flexibel Strom verbraucht oder etwa ein Elektrofahrzeug lädt, sollte daher auf verlässliche Daten setzen.

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