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Esbjerg in Dänemark

MAN: Meerwasser-Wärmepumpe versorgt dänische Stadt mit klimaneutraler Wärme

Dänemark hat die weltweit größte Wärmepumpe, angetrieben durch Meerwasser, in Betrieb genommen. Ziel ist CO2-Emissionen zu reduzieren. Lässt sich so eine Anlage auch in Deutschland umsetzen?

Lesezeit: 3 Minuten

Esdjerg ist die siebgrößte Stadt in Dänemark und verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Bis 2030 möchte die 115 Tsd. Einwohner große Stadt klimaneutral werden. Nun folgte ein erster großer Schritt in Richtung Energiewende in Esdjerg. Als Ersatz für das stillgelegte Kohlekraftwerk wurde nun die weltweit größte CO2-basierte Wärmepumpe in Betrieb genommen, die durch Meerwasser betrieben wird, erklärt MAN Energy Solutions in einer Pressemeldung.

Ein deutsches Unternehmen macht Dänemark ein Stück grüner

Die Entwicklung und Inbetriebnahme der Wärmepumpe erfolgte durch MAN Energy Solutions. Betrieben wird die Anlage nun von dem dänischen Versorgungsunternehmen DIN Forsyning, das vor allem im Süden Dänemarks tätig ist und sich auf die Themen Fernwärme, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, Strom und erneuerbare Energien spezialisiert hat.

Neuer Chef, neue Strategie

Noch vor einigen Jahren stand es wirtschaftlich nicht gut um den Automobilkonzern MAN. Ein Wechsel in der Führungsebene sorgte auch für eine neue Fokusausrichtung. Passen zum neuen Namen „MAN Energy Solutions“ setzt der Technikkonzern nun auf Lösungen zur Energiewende.

Mehr Energie bei weniger CO2-Verbrauch

Nach Angaben von MAN Energy Solutionssoll die Meerwasser-Wärmepumpe mit einer Gesamtheizleistung von 70 MV jährlich rund 280.000 MWh klimaneutrale Wärme in das Fernwärmenetz von Esdjerg einspeisen. Damit soll die Anlage den Wärmebedarf von rund 25.000 Haushalten decken und dabei ca. 120.000 Tonnen an CO2, im Vergleich zur bisherigen Wärmeproduktion, einsparen. Damit ist das CO2-basierte Wärmesystem, nach Angaben von MAN Energy Solutions, das weltweit größte seiner Art.

Erweitert wird die Anlage durch einen 60-MV Holzschnitzelkessel, der mit nachhaltigen Holzschnitzeln betrieben wird, sowie einer 40-MV-Elektrokesselanlage, die als Reserveanlage eingesetzt werden soll.

Weltgrößte Anlage am Wattenmeer

Als Kältemittel verweist MAN Energy Solutions auf die Nutzung von „toxikologisch und ökologisch unbedenklichem CO2“ im geschlossenen Systemkreislauf. Das sei besonders durch die Lage der XXL-Wärmepumpe hervorzuheben – das Wattenmeer. DIN Forsyning verweist auf die sichere Nutzung des CO2 im geschlossenen System, wodurch diese dem sensiblen Ökosystem des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe keinen Schaden zuführen könne.

Energieerzeugung durch Energieeinspeisung

Das Grundprinzip der Anlage ist simpel. Durch den Einsatz elektrischer Energie soll die Wärmeenergie innerhalb der Pumpe auf ein höheres Wärmeenergie-Niveau angehoben werden. MAN Energy Solutions gibt an, dass für jede eingesetzte MWh elektrischer Energie ca. drei MWh thermischer und dadurch nutzbarer Energie erzeugt werden kann. Die Anlage arbeitet mit zwei ölfreien HOFIM®-Motorkompressor-Einheiten, Hochgeschwindigkeitsmotoren und aktiven Magnetlagern, die den Bedarf an Öl und die Häufigkeit von Wartungsabreiten reduzieren.

Genehmigungsverfahren behindern eine Inbetriebnahme in Deutschland

Das Fernwärmekonzept ist nicht nur in Dänemark gefragt. Auf der ganzen Welt könnte dieses Konzept fossile Ressourcen zur Wärmeerzeugung teilweise ablösen - auch in Deutschland. Ein weiterer wichtiger Vorteil für die Energiewende liegt ebenfalls in der Möglichkeit, über die die Wärmepumpe auch elektrothermische Energie in das Netz einspeisen zu können. Dadurch lasse sich nach Angaben der tagesschau das Netz stabil halten, das derzeit durch den Ausbau von erneuerbaren Energien destabilisiert wurde.

In Deutschland wird der Ausbau vor allem durch die aufwendigen Genehmigungsverfahren erschwert. Auch woher der Strom für den Betrieb der Anlage kommen soll, sei noch nicht geklärt.

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