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McKinsey-Analyse: Energiewendekosten steigen weiter

Nach dem Energiewende-Index der Unternehmensberatung McKinsey steigen die Kosten für die Stromversorgung in Deutschland bis zum Jahr 2025 auf 77 Milliarden Euro. Einige Ziele der Bundesregierung halten die Berater inzwischen für unrealistisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kosten für die Stromversorgung in Deutschland werden von 63 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf jährlich 77 Milliarden Euro im Jahr 2025 steigen. Das prognostiziert die Unternehmensberatung McKinsey & Company, die seit 2012 den Status der Energiewende in Deutschland anhand von 15 Indikatoren zweimal im Jahr bewertet.


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Zu den zentralen Kostentreibern der Energiewende zählen nach der Analyse vor allem der weitere Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energien. Dazu kommen die steigenden Kosten für Netzausbau und Systemdienstleistungen. Der Anstieg der jährlichen Stromversorgungskosten entspräche einer Zusatzbelastung von durchschnittlich 335 Euro je Privathaushalt, sofern diese gleichmäßig auf alle Haushalte in Deutschland verteilt würden.


Der aktuelle Energiewende-Index zeigt: Von den 15 Kennzahlen im Index haben sich zehn seit der vorherigen Erhebung im Herbst 2016 verschlechtert, nur eine hat sich verbessert. Vier Kennzahlen blieben unverändert. Ausgewählte Ergebnisse der Analyse im Detail:


  • Der Offshore-Wind-Ausbauliegt mit einer abermals gestiegenen Leistung auf jetzt 4,1 GW trotz abgeschwächtem Zubautempo mit einem Erfüllungsgrad von 155 Prozent weit über dem derzeitigen Zielwert. Angestrebt wird eine Kapazität von 6,5 GW im Jahr 2020.
  • Mit rund 1,5 GW an neuen Photovoltaikanlagen verfehlt Deutschland den nach dem EEG aktuell angestrebten Ausbaupfad von 2,4 bis 2,6 GW pro Jahr weiterhin deutlich. Dennoch hält McKinsey das Ziel von 51,8 GW bis zum Jahr 2020 für möglich, weil vor allem in den Jahren 2010 bis 2012 sehr viele Anlagen neu gebaut wurden. Bliebe das Ausbautempo allerdings auf dem niedrigen Niveau von heute, würden bis Ende 2020 lediglich 47 GW an installierter Leistung erreicht werden.
  • Im vierten Jahr in Folge ist die Zahl der Beschäftigten im Sektor erneuerbare Energien gesunken – von 355.400 auf 330.000. Den stärksten absoluten Rückgang verzeichnen die Branchen Onshore-Wind (-8.000 Beschäftigte) und Photovoltaik (-7.000). Noch liegen die Beschäftigungszahlen im Zielkorridor. Sinkt die Zahl aber weiter, könnte das Ziel von mindestens 322.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2020 gefährdet sein. 
  • Das angepeilte Ziel beim Ausbau der Transportnetze ist nicht mehr zu halten, konstatiert McKinsey: Der bisherige Zubau beläuft sich auf rund 632 km, bis 2020 soll er insgesamt nach den aktuellen Planungen 1.909 km betragen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten pro Jahr nun bereits 320 km zugebaut werden.
  • Im Jahr 2016 ging der Stromverbrauch in Deutschland nur minimal zurück und lag mit 593 TWh lediglich 1 TWh unter dem Vergleichswert von 2015. Damit rückt das Ziel für das Jahr 2020 von 553 TWh in immer weitere Ferne. 
  • Die Haushaltsstrompreise sind erneut von 29,35 ct/kWh auf jetzt 30,38 ct/kWh gestiegen. Da der europäische Durchschnittspreis im gleichen Zeitraum leicht gesunken ist, vergrößert sich damit der Abstand zu anderen Ländern weiter.
  • Dagegen fielen Industriestrompreise in Deutschland um 9,2 % auf 10,21 ct/kWh, während es europaweit zu einem Rückgang von 6,2 Prozent kam. Die Preise liegen damit nur noch 17,1 Prozent über dem europäischen Durchschnitt.
  • Die CO₂-Emissionen sind im Jahr 2016 nach Schätzung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen leicht auf 916 Mio. t gestiegen und haben die Zielmarke von 812 Mio. t weit verfehlt. Während der CO2-Anteil des Stromsektors im Erhebungszeitraum zurückging, erhöhte sich vor allem der Beitrag der Industrie sowie des Wärme- und Verkehrssektors. Ursachen der vermehrten Emission seien unter anderem die kühlere Witterung im Vergleich zum Vorjahr sowie die gute Wirtschaftslage gewesen.
Nachtrag: Mittlerweile gibt es Kritik an der Studie. Mehr dazu lesen Sie hier: Kritik an McKinsex-Studie.

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