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topplus Auswirkungen des Klimawandels

Menschengemachter CO₂-Anstieg ist einzigartig und teuer

Zwei neue Studien nehmen Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels unter die Lupe. Jede Tonne CO₂, die 2020 emittiert wird, verursacht umgerechnet 76 bis 148 € Schäden.

Lesezeit: 3 Minuten

Kritiker der Theorie vom menschengemachten Klimawandel weisen immer wieder darauf hin, dass es schon früher Warmzeiten mit sprunghafter Erhöhungen der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre gab. Ein europäisches Forschungsteam unter der Leitung der Universität Bern bestätigt das zwar in einer neuen Studie. Der heutige, vom Menschen verursachte CO₂-Anstieg sei allerdings mehr als sechsmal grösser und fast zehnmal schneller als die damaligen Sprünge. Eine an der Universität Bern entwickelte neue Messtechnologie ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Klimavergangenheit. Dank hochauflösenden Messungen konnten die vergangenen CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre mit Hilfe von Eisbohrkernen aus der Antarktis so genau rekonstruiert werden wie nie zuvor, teilt die Universität mit.

Analyse von Eisbohrkernen

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Aufschlussreich erwies sich die detaillierte Rekonstruktion des vergangenen Klimas der acht Eis- und Warmzeiten, die während den vergangenen 800 000 Jahren aufeinander folgten. Dass die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre während dieser Zeitspanne durchgehend deutlich tiefer lag als heute, konnten die Berner Eiskernspezialisten schon 2008 aufzeigen. Doch bisher war nicht klar, wie hoch die maximale Geschwindigkeit von natürlichen CO₂-Anstiegen sein kann und wie häufig solche Ereignisse überhaupt vorkommen. Die aktuelle Berner Studie zeigt nun, dass schnelle CO₂-Anstiege ein weit verbreitetes Merkmal unseres Klimasystems sind – und dass diese sogar während Warmzeiten stattfinden können. Die sprunghaften Anstiege zeigten sich immer dann, wenn schmelzende Eismassen in Grönland oder der Antarktis die Ozeanzirkulation erheblich störten.

CO₂-Konzentration steigt schnell

Interessant ist auch, wie gross die rekonstruierten Erhöhungen im Vergleich mit dem aktuellen, menschengemachten Anstieg der CO₂-Konzentration waren. Der grösste Anstieg in der Vergangenheit habe rund 15 ppm betragen (parts per million als Masseinheit für die atmosphärische CO₂-Konzentration). Das entspricht etwa dem Anstieg, den die Menschheit gegenwärtig im Zeitraum von sechs Jahren verursacht. Ein durch die Klimaerwärmung ausgelöster zusätzlicher Anstieg des Treibhausgases CO₂, wie er in der Vergangenheit auftrat, könnte die Menschheit beim Klimaschutz noch stärker unter Zugzwang bringen.

Erhebliche Kosten für die Volkswirtschaft

Die menschengemachte Erwärmung des Planeten wird Produktion und Wohlstand in aller Welt voraussichtlich deutlich stärker beeinträchtigen als durch bisherige Modellstudien beziffert. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie auf Basis empirischer Daten aus 1500 Regionen in 77 Ländern der Erde. Sie kommt auf 7 bis 14 % Verlust von Wirtschaftsleistung im Jahr 2100; demnach verursacht jede Tonne CO₂, die 2020 emittiert wird, umgerechnet 76 bis 148 € Schäden. Die Studie wurde erstellt von dem Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

CO₂-Preis im Emissionshandel nicht verursachergerecht

Zum Vergleich: Der CO₂-Preis im europäischen Emissionshandel schwankt derzeit zwischen 20 und 30 €/t; der nationale CO₂-Preis in Deutschland beginnt im nächsten Jahr bei 25 €/t und steigt bis 55 €/t im Jahr 2025. Damit würden diese aktuellen CO₂-Preise nur einen geringen Teil der Klimaschäden wiederspiegeln. Nach dem Verursacherprinzip müssten sie deutlich nach oben angepasst werden.Und der Ansatz der Studie sei noch betont defensiv: „Wir betrachten lediglich die unmittelbaren Folgen des Temperaturanstiegs, nicht die Schäden durch Extremwetter-Ereignisse oder Meeresspiegel-Anstieg“, betont Leonie Wenz, Co-Autorin und stellvertretende Forschungsbereichsleiterin am PIK. „Und wir beziffern nur ökonomische Schäden – außen vor bleibt auch, dass der Klimawandel Ökosysteme zerstört, die Biodiversität vermindert und die Wahrscheinlichkeit von gewaltsamen Konflikten erhöht.“

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