Das Dresdener Technologieunternehmen Sunfire hat einen Kooperationsvertrag mit dem französischen Energiekonzern Total abgeschlossen. Total ist bereits über eine Tochter seit 2014 Minderheitsaktionär bei Sunfire. Im Rahmen der Kooperation liefert Sunfire einen Hochtemperatur-Elektrolyseur im Megawatt-Maßstab zur Nutzung im industriellen Umfeld, als Teil des Forschungs- und Entwicklungsprojektes E-CO2MET. Sunfire übernimmt die Installation der Anlage sowie den Betrieb und die Instandhaltung des Elektrolyseurs, der zukünftig im ersten Prozessschritt für die Produktion von synthetischem Methanol aus hochkonzentriertem CO₂ aus der Total Raffinerie Mitteldeutschland in Leuna eingesetzt werden soll.
Die Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zur Produktion von grünem Methanol bietet laut Sunfire große Chancen für die globale Energie- und Transportwende. Das Besondere am Hochtemperatur-Elektrolyseur sei die Fähigkeit, günstigen Dampf oder Abwärme aus Industrieprozessen und Syntheseverfahren direkt nutzen zu können und damit den Bedarf an wertvollem Ökostrom zu reduzieren. Damit sei es das bisher effizienteste Verfahren für die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff. Dank der hohen Effizienz von über 80% würden auch die Gesamtkosten des integrierten Verfahrens maßgeblich gesenkt.
Die Kooperation ist laut Sunfire der Einstieg in eine neue Ära für die industrielle Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff und Methanol in Raffinerien. Der Einsatz eines Hochtemperatur-Elektrolyseurs bei einem der größten Mineralölunternehmen der Welt sei ein Meilenstein. Die Technik könne der Kernbaustein für die Energiesektoren werden, die nicht direkt Strom aus erneuerbaren Energien nutzen können. „Mit der Wandlung in erneuerbare Gase und Kraftstoffe und der Nutzung der bereits bestehenden Infrastrukturen können wir so auch den Verkehrssektor sowie die Chemieindustrie klimaneutraler machen“, sagt Nils Aldag, Geschäftsführer von Sunfire.
Während der Zusammenarbeit mit Total wird der Elektrolyseur von Sunfire in verschiedene Forschungsprogramme eingebunden. Am Standort Leuna werden u.a. diverse operative Studien durchgeführt, die die Leistungsfähigkeit des Systems auch in Abhängigkeit von variabler erneuerbarer Energiezufuhr bewerten sollen.