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Miscanthus in die Biogasanlage? So geht’s!

Unter Umständen kann Miscanthus ein Ersatz für Biogasmais sein. Die Uni Hohenheim präsentierte gestern auf einem CARMEN-Fachgespräch erste Forschungsergebnisse dazu.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Dauerkultur Miscanthus ist als trockener Brennstoff oder Einstreumaterial bekannt. Aber eignet sich die Energiepflanze, die seit 2018 mit dem Faktor 0,7 auch greeningfähig ist, für die Biogasanlage? Bislang lautete die klare Aussage: Nein! Denn das Material ist im Frühjahr stark verholzt und liefert daher nur wenig Gasertrag. Eine frühere Ernte verträgt Miscanthus dagegen nicht, weil dann nicht ausreichend Nährstoffe in die Rhizome verlagert sind. Das führt zu Ertragsdepressionen im Folgejahr – so lautete die wissenschaftliche Meinung noch bis vor kurzem.

Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse, wie mehrere Referenten gestern auf dem CARMEN-Fachgespräch „Das Greening als Booster für Energiepflanzen: Biogas aus Miscanthus – eine Alternative?“ in Reutlingen deutlich machen.

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Unterschied von Braun- und Grünernte

Doktorandin Elena Magenau von der Universität Hohenheim erläuterte, dass man bei Miscanthus als „Braunernte“ den Schnitt mit dem Feldhäcksler im März oder April bezeichnet, bei dem Hackschnitzel vor allem für die Verbrennung geerntet werden. „Alternativ dazu gibt es die Grünernte im September oder Oktober“, erklärte sie.

Bei der Ernte im Herbst wird ein Teil der Nährstoffe, die sich über Winter in den Rhizomen einlagern, abgefahren. „Daher müssen wir bei der Grünernte ca. 80 bis 100 kg Stickstoff nachdüngen“, rät Miscanthusexperte Andreas Kiesel (Universität Hohenheim).

Der Methanertrag liegt nach Versuchen der UniHohenheimbei 4500 bis 6000 m³ Methan pro Hektar. „Damit kann er gerade in trockenen Jahren gleich auf oder sogar besser sein als Mais“, erklärte Kiesel.

Auch wirtschaftlich interessant

Der Miscanthuseinsatz könnte auch wirtschaftlich sein. Anja Mangold hat die Eignung der Dauerkultur für die Biogasanlage untersucht. „Bezogen auf das Kilogramm Substrat liegt der Methanertrag zwischen der Silphie und Mais“, hat sie festgestellt. Bezogen auf den Hektar spielt der Miscanthus wegen des großen Trockenmasseertrags von im Schnitt 25 bis 30 t Trockenmasse je Hektar seine Stärke aus. Gerade in trockenen Jahren kann er besser abschneiden als Energiemais. Die Methangestehungskosten liegen bei Miscanthus bei 17 bis 23 ct/m³ Methan, bei Mais zwischen 19 bis 34 ct.

Weitere Erkenntnisse und noch offene Fragen:

  • Miscanthus muss vor der Vergärung zerkleinert werden.
  • Silierter Miscanthus ist verdaulicher als nicht silierter.
  • Es gibt Genotypen, die mehr Blattmasse und weniger Stängel liefern. Sie wären für die Biogasproduktion besser geeignet, es fehlt jedoch noch die züchterische Bearbeitung.

Weitere Informationen: www.grace-bbi.eu

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