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Modellregion für Bio-LNG gestartet

Ein Pilotprojekt in Niedersachsen soll aufzeigen, wie sich Bio-LNG aus Biomethan erzeugen, vermarkten und im Schwerlastverkehr einsetzen lässt.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Land Niedersachsen fördert ein groß angelegtes Modellprojekt zu flüssigem Biomethan (Bio-LNG). LNG steht für Liquefied Natural Gas und wird bislang aus Erdgas hergestellt. Neu ist der Ansatz, aufbereitetes Biogas (Biomethan) zu verflüssigen. „Wir brauchen zur Umstellung des Verkehrs auf alternative Treibstoffe jede Möglichkeit. Dazu zählt auch Bio-LNG, das im Schwerlastverkehr sowie in Bussen zum Einsatz kommen soll“, sagte Dr. Magnus Buhlert vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz auf der gestrigen Auftaktveranstaltung zu dem Projekt.

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Das bei -162 °C verflüssigte Gas erreicht eine höhere Energiedichte als Dieselkraftstoff. Auf diese Weise kann LNG in LKW und Schiffen eingesetzt werden. Es bietet laut Umweltministerium eine nachhaltige Alternative zu fossilen Kraftstoffen für Verkehrsträger, für die keine anderen marktreifen Lösungen vorhanden sind. Als Nebeneffekt zeichnen sich LNG-LKW durch einen deutlich leiseren Betrieb und geringere Feinstaubemissionen aus und sind daher auch für die innerstädtische Warenauslieferung und kommunale Tätigkeiten von Interesse.

„Außerdem ist LNG kompatibel zu anderen synthetischen Flüssiggasen, die wir künftig auch importieren werden“, nannte Buhlert einen weiteren Vorteil. Sein Ministerium fördert das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt mit 254.000 €. Projektkoordinator ist das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie in Werlte. Zum Projektkonsortium gehören die Alternoil GmbH, die Liquind 24/7 GmbH und die GasCom Equipment GmbH.

Vier Projektziele

Das Projekt läuft bis September 2022. Die Ziele sind aus Sicht des Umweltministeriums:

  • Etablieren von Biogas als Kraftstoff im Schwerlastverkehr,
  • Unterstützung von Biogasanlagen bei Erschließung neuer Handlungsfelder,
  • Beitrag zum Aufbau einer neuen Infrastruktur,
  • Aufbau regionaler Erzeuger-Nutzer-Beziehungen.

Verflüssigung auf zwei Betrieben

„Wir werden mit Verflüssigungsversuchen an Biogasanlagen und dem Aufbau von zwei Tankstellenstandorten sowohl bei der Erzeugung als auch beim Verbrauch ansetzen“, erläuterte 3N-Geschäftsführerin Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer das Vorhaben. Interessierte Biogasanlagen und Betreiber von LKW-Flotten werden von 3N bei den Realisierungsschritten unterstützt.

Geplant sind zwei Verflüssigungsanlagen an bestehenden Biomethananlagen. Diese liefert der Projektpartner GasCom. Sie haben eine Kapazität von 6 t LNG pro Tag und setzen flüssigen Stickstoff als Kältemittel ein. „Wir docken an bestehenden Aufbereitungsanlagen an. Das zu verflüssigende Biomethan sollte Netzgasqualität mit maximal 3 % CO₂ haben“, erläuterte Dr. Can Kreuz von der GasCom Equipment GmbH.

In Zukunft eher Großanlagen gefragt

Künftig werden sich in Deutschland aber eher größere Verflüssigungsanlagen durchsetzen, die über 100 t LNG pro Tag herstellen, meint Jürgen Muhle von der Alternoil GmbH, die in Deutschland eine LNG-Logistik sowie ein Tankstellennetz aufbauen will. Auch Christian Schneider von der Liquind 24/7 GmbH erwartet, dass Biomethananlagen LNG nicht selbst herstellen, sondern das Gas ins Netz einspeisen werden. Er hält den Bedarf von Biomethan dafür hierzulande für so groß, dass rund 2000 Biogasanlagen auf die Biomethanproduktion umgerüstet werden könnten – die zehnfache Menge der heutigen Biomethananlagen. „Wir müssen eine riesige Dieselmenge im Schwerlastverkehr ersetzen, daher ist der Markt sehr groß“, machte er Biogasanlagenbetreibern Mut.

Allerdings hält er eine Umstellung des Rohstoffmixes für notwendig: Biomethan auf Basis von Energiepflanzen sei bei den Kunden unerwünscht, gefragt ist dagegen Gas, das aus Reststoffen gewonnen wird.

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