Wasserkraftwerke gelten häufig als gefährliche Hindernisse für Fische in Flüssen. Doch das muss nicht sein. Moderne Anlagen schützen Fische nicht nur zuverlässig, sondern können Gewässer sogar ökologisch verbessern. Das zeigten die bisher vorliegenden Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des Landesumweltministeriums in Nordrhein-Westfalen, teilt die Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW (AGW NRW) mit. Die AGW ist der Verband der nordrhein-westfälischen Wasserkraftwerksbetreiber.
Bei dem Monitoring wurden mit Hilfe moderner Analysemethoden die Mortalitätsraten von Fischen an Wasserkraftstandorten mit unterschiedlichen Technologien untersucht. Die Ergebnisse wurden kürzlich auf einem Symposium zur Wasserrahmenrichtlinie in Oberhausen vorgestellt.
Für das Monitoring stellten mehrere Wasserkraft-Betreiber an drei Standorten ihre Anlagen zur Verfügung. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die technischen Schutzeinrichtungen die Fische vor dem Eindringen in die Turbine schützten und keine Schäden an den Versuchsfischen festzustellen waren.
Um einen möglichst vollständigen Fischschutz zu ermöglichen und Schäden an der Fischfauna zu verhindern, habe die Wasserkraft-Branche in den letzten Jahren stetig neue Technologien entwickelt und verbessert sowie viele bestehende Standorte ökologisch modernisiert, berichtet die AGW. Damit stünden nun verschiedene moderne Wasserkrafttechniken zur Verfügung, die möglicherweise noch vorhandene ökologische Defizite in den Kulturgewässern von NRW aufheben können.
Darüber hinaus könnten die Anlagenbetreiber der öffentlichen Hand enorme Kosten bei der Sanierung der Gewässer abnehmen. Mit modernen Wasserkraftwerken könnten viele der über 13.000 Gewässerverbauungen in NRW auf private Kosten ökologisch saniert werden. Gleichzeitig ließe sich klimafreundliche Energie erzeugen. Alexander von Köckritz, Vorsitzender der AGW NRW, forderte daher: „Die an einigen Stellen bestehenden pauschalen Vorbehalte gegenüber der Wasserkraft müssen abgebaut und der Ausbau der Technologie im Sinne eines effektiven Klima- und Umweltschutzes vorangetrieben werden. NRW muss dabei endlich seine Potenziale nutzen.“