Die Qualität von Photovoltaikmodulen hat nicht unbedingt unbedingt etwas mit der Größe des Herstellers, dem Automatisierungsgrad der Produktion oder mit den Ländern, die vermeintlich hohe Qualität liefern, zu tun. Das zeigt eine Auswertung des Photovoltaik-Instituts (PI) Berlin von über 250 Fabrikaudits bei mehr als 120 Herstellern weltweit. Die Audits des Instituts werten den typischen Produktionsablauf vom Rohstoffeingang über den gesamten Modulmontageprozess bis hin zur Verpackung und zum Versand des Endprodukts aus.
Die Studie zeigt, dass größere Fabriken in der Regel besser abschneiden. Kein Hersteller mit einer Kapazität von mehr als 3 GW pro Jahr bekam eine schlechte oder unterdurchschnittliche Qualitätsbewertung. Die Mehrheit hatte ein durchschnittliches oder überdurchschnittliches Rating, mit einigen Schwankungen von Fabrik zu Fabrik. „Wir führen diese Ergebnisse auf höhere Automatisierungslevel, bessere Ausgangsmaterialien und qualifizierteres Fachpersonal zurück“, sagt Stella Su, Senior Auditorin bei PI Berlin und Autorin der Studie.
Asien entwickelt sich zum Spitzenreiter
Andere Ergebnisse widersprechen manchen Klischees in der Branche. So zeigt die Studie, dass Hersteller in China, Südostasien und Korea durchschnittlich bessere Qualitätswerte aufweisen als vergleichbare Produktionen in Europa, den USA, Mexiko und Indien. Su führt dies auf die Entstehung einer echten Massenproduktion in Asien zurück, die es über Skaleneffekte erleichtert, an gutes Material und Personal zu kommen.
Schwankungen zwischen Produktionsstandorten
Die Qualität zwischen den verschiedenen Fabriken eines einzigen Herstellers bleibt weiterhin unterschiedlich. Einige Hersteller können je nach Werk bis zu drei verschiedene Qualitätsstufen haben. Su glaubt, dass ein Teil davon auf die Unternehmenskultur zurückzuführen ist – jene Unternehmen mit einer starken Qualitätskultur und -philosophie würden sich bemühen, eine gleichbleibende Qualität zwischen den Fabriken zu gewährleisten.
Kundenwunsch nach Qualität treibt die Entwicklung
In Ermangelung relevanter, internationaler Qualitätsstandards für die Modulherstellung gehören anspruchsvolle Käufer oder Investoren zu den größten Treibern für Verbesserung. Obwohl nur 8% der Hersteller konstant eine ausgezeichnete Qualitätsbewertung erreicht haben, ist die Zahl der Hersteller mit einer schlechten Qualitätsbewertung im Laufe der Zeit zurückgegangen. Die meisten Hersteller konnten ihre Qualität aufrechterhalten oder verbessern, wobei mehr als die Hälfte der geprüften Hersteller ihre Bewertungen zwischen 2015 und 2017 verbessert haben. „Der Wettbewerb in der Photovoltaikbranche und steigende Kundenansprüche haben die Fertigungsqualität erhöht“, so Su. „Die Zahlen zeigen, dass sich eine sorgfältige Prüfung bei der Auswahl der Module für Investoren in große Solaranlagen immer noch auszahlt“.