Die Monopolkommission der Bundesregierung hat dazu aufgerufen, im Zuge der Energiewende den Wettbewerb in der Branche anzufachen. "Wettbewerb mit neuer Energie ist an vielen Stellen der Energiewende notwendig", schreibt die Kommission in ihrem 7. Sektorgutachten Energie.
Auf den Stromhandelsmärkten sei das Entstehen marktbeherrschender Stellungen kritisch zu beobachten, da entsprechend Risiken Mißbrauch entstünden. Auf den Regelenergiemärkten stelle die Integration erneuerbarer Energien neue Anforderungen an das Marktdesign; auch auf den staatlich geförderten Beschaffungsmärkten für erneuerbare Energie gelte es, eine positive Wettbewerbsentwicklung zu gewährleisten.
Mehr Wettbewerb bei Ladesäulen nötig
Eindringlich plädiert die Kommission für einen von vornherein offenen Wettbewerb beim Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Regionale Monopole seien problematisch, weil der Stromlieferant nicht vor einem Ladevorgang gewählt werden kann. Die Wahl des Lieferanten erfolge vielmehr durch die Wahl einer Ladesäule.
Ladekunden könnten sich einem marktbeherrschenden Anbieter mit potenziell überhöhten Preisen gegenüberstehen sehen, heißt es in dem Gutachten. Kommunen sei zu empfehlen, möglichst mehrere unterschiedliche Anbieter für den Aufbau einer Versorgung mit Lademöglichkeiten zu gewinnen und Ansammlungen von Ladesäulen eines Anbieters zu vermeiden. Kartellbehörden sollten wachsam sein. Ein möglicher Weg zu mehr Wettbewerb wäre nach Ansicht der Kommission außerdem, die Ladeinfrastruktur für den Durchleitungswettbewerb zu öffnen und so eine ähnliche Situation wie bei Haushaltsstrom herzustellen. Allerdings wäre eine solche Maßnahme aufwändig und problembehaftet und daher nicht zuvorderst als Instrument zu empfehlen.