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NDM will Westfalen um 200.000 t Gülle pro Jahr entlasten

Vor einigen Monaten stellte die NDM Naturwertstoffe GmbH ihr Konzept für eine Anlage zur Erzeugung natur-basierter Wertstoffe am Standort Nordvelen vor. Nun ist man einen Schritt weiter und hat die Genehmigung für die Anlage bei der zuständingen Behörde eingereicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Vor einigen Monaten stellte die NDM Naturwertstoffe GmbH ihr Konzept für eine Anlage zur Erzeugung natur-basierter Wertstoffe am Standort Nordvelen vor. Mit dieser Anlage werde die Ausbringung von Güllen auf landwirtschaftlichen Flächen um 200.000 t reduziert, so die NDM. Durch mehrere Prozessschritte werden die in der Gülle enthaltenen Wertstoffe zurückgewonnen und als Produkte weitervermarktet. Im Dezember 2014 stimmte der Rat der Stadt Velen dem Grundstückskauf für die neue Anlage zu. Heute reichte die NDM Naturwertstoffe GmbH den Genehmigungsantrag bei der zuständigen Genehmigungsbehörde Bezirksregierung Münster ein. Der Antrag umfasst rund 2.000 Seiten.



Im Juli 2014 hatte die NDM Naturwertstoffe GmbH, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der NDM Naturdünger Münsterland GmbH & Co. KG und Projekt- und Betreibergesellschaft, mit der Entwicklung eines neuen Projektes für den Standort in Nordvelen begonnen. „Es gehört viel Mut dazu, neue Wege zu gehen: die an der NDM beteiligten Landwirte haben sich mit Risikobereitschaft, unternehmerischem Einsatz und nicht zuletzt auch Eigenkapital von fast zwei Millionen Euro selbst in die Verantwortung genommen, um die Probleme unserer viehintensiven Region Münsterland, insbesondere die Verminderung der Nitrateinträge ins Grundwasser, aktiv anzupacken“, sagt Doris Nienhaus, Geschäftsführerin der NDM Naturwertstoffe GmbH.


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2.000 Seiten Genehmigungsantrag


Heute wurde der nächste wichtige Schritt getan: Doris Nienhaus reichte als verantwortliche Projektleiterin bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, der Bezirksregierung Münster, den offiziellen Genehmigungsantrag ein. Er umfasst insgesamt rund 2.000 Seiten. Der sehr umfassende Genehmigungsantrag wurde, der Komplexität des Vorhabens geschuldet, um insgesamt weitere 18 Fachgutachten (u.a. Artenschutz, Bodengutachten, Sicherheitskonzepte) ergänzt.


Damit startet jetzt das offizielle Genehmigungsverfahren, welches erfahrungsgemäß zwischen sechs und neun Monaten dauert. Als Konsequenz aus dem vorangegangenen Scopingtermin mit den Umweltverbänden wird das Verfahren zum rechtsgültig bestehenden Bebauungsplan begleitet durch eine große Umweltverträglichkeitsprüfung (nach UVPG mit Öffentlichkeitsbeteiligung). Geplanter Baubeginn ist, in Abhängigkeit von der Erteilung der Baugenehmigung, das Frühjahr 2016.


Anlage nach bioökonomischen Vorbild


Die Prinzipien der Bioökonomie liefern die wesentlichen Grundsätze für Planung und Betrieb der Naturwertstoffanlage. So soll durch ein weitgreifendes Energie- und Ressourcenmanagement beispielsweise die im Betrieb notwendige Energie zu mindestens 90 % selbst erzeugt werden. Das Prinzip der Bioökonomie sieht weiter vor, dass biologische Ressourcen in Produkte mit einem Mehrwert umgewandelt und so dem Stoffkreislauf wieder zugeführt werden. Das Ziel dieses ökologischen und nachhaltigen Konzepts: aus dem Abfallprodukt Gülle Wertstoffe zurückzugewinnen. Das erfolgt absatzmarktorientiert über verschiedene automatisierte Verfahrensstufen. Das bedeutet: Die Anlage ist flexibel in der Lage, verschiedenste Wertstoffe für unterschiedliche Märkte zu produzieren. Zu diesen Produkten zählen beispielsweise:

NH3, welches u.a. in der Rauchgasentstickung (auch DeNOx genannt) von Industrieanlagen verwendet wird, um Abgase zu reinigen.


Flüssigdünger für Landwirte


Konzentrierte und schwermetallfreie Phosphoraschen, die als Rohstoff zur Produktion von Phosphorsäuren beispielsweise in der Metallveredlung zum Einsatz kommen. Abnehmer für diese Wertstoffe und Produkte können zum Beispiel die chemische Industrie, die Landwirtschaft oder die metallverarbeitende Industrie sein.

Die Naturwertstoffanlage Velen wurde nach den hohen umwelt- und sicherheitstechnischen Standards einer modernen Industrieanlage geplant. Ein aktuelles Gutachten der TÜV Rheinland Industrie Service GmbH zur Technikbewertung der Gesamtanlage hat diese Planungsgüte und das technologische Verfahrenskonzept bestätigt: „Es hat ergeben, dass eine hohe Funktionsfähigkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Umweltqualität für dem Betrieb dieser geplanten Anlage zu erwarten ist.“ Die Anlage ist für einen Input-Volumenstrom von 200.000 t Gülle pro Jahr dimensioniert.

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