Das Schweizer Energieunternehmen Varo Energy mit Sitz in Zug will im niederländischen Coevorden (ca. 10 km entfernt vom deutschen Emmlichheim/Grafschaft Bentheim) eine der größten Biogasanlagen in Europa entwickeln. Dazu hat Varo 80% der Anteile an Bio Energy Coevorden BV (BEC) in den Niederlanden erworben.

Der Konzern will die bestehende Anlagenkapazität von 300 auf 650 GWh pro Jahr bis zum Jahr 2026 erhöhen. Die Anlage soll Abfall und Gülle vergären und damit im Vergleich zu fossilem Erdgas bis zu 220.000 t CO₂ im Vergleich zu fossilem Erdgas einsparen. Ziel ist die Produktion von Biomethan und Bio-LNG

Laut Varo ist die Lage an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, in der Nähe der großen Industriezentren und der großflächigen Landwirtschaft ideal. Sie biete sowohl ein wachsendes Angebot an Rohstoffen, als auch eine steigende Nachfrage. Diese Investition werde die Energiewende in den beteiligten Ländern beschleunigen. Biogas spielt nach Angaben von Varo eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Kunden in schwer zugänglichen Sektoren wie dem Schwerlastverkehr und der Schifffahrt mit einem wettbewerbsfähigen und kohlenstoffarmen Kraftstoff zu versorgen. Außerdem sei es wichtig für die Dekarbonisierung des Agrarsektors und trage zu einer Kreislaufwirtschaft bei.

Nachfrage nach Biomethan wächst

Mit dieser Übernahme und den laufenden Investitionen von VARO und BEC sei das Unternehmen gut aufgestellt, um die wachsende europäische Nachfrage nach Biomethan, die bis 2030 europaweit um das Dreifache steigen soll, und nach Bio-LNG, das in Deutschland bis zum Ende des Jahrzehnts um das Zehnfache wachsen soll, zu decken. Europa sei ein attraktiver Markt für Biogas, der von der hohen Verfügbarkeit einheimischer Rohstoffe sowie von einer unterstützenden Regierungspolitik und Anreizstrukturen profitiert. 
„Biogas-Großanlagen spielen eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Energiewende in Europa - sie bieten eine Alternative zu konventionellen Kraftstoffen in großem Maßstab mit 90 % geringeren Emissionen als Erdgas und ermöglichen es unseren Raffinerien, deren Erdgasverbrauch durch Biomethanprodukte mit geringerer Kohlenstoffintensität zu ersetzen“, sagt Varo-Vorstand Dev Sanyal. Das Wachstum von Biogas wird die Energiesicherheit in Europa durch die Diversifizierung der Versorgung weiter unterstützen.