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Kriterien für Solarparks im Einklang mit Natur und Landwirtschaft

Der Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft hat eine Checkliste zur „guten Planung“ von Solarparks entwickelt. Sie soll dazu beitragen, der aufkeimenden Kritik zu begegnen.

Lesezeit: 4 Minuten

Während neue Windparks in Deutschland aktuell Fehlanzeige sind, erlebt die Photovoltaik starken Aufwind: Vor allem bei Freiflächenanlagen. Denn Solarstrom lässt sich damit zu Preisen von rund 4 ct/kWh erzeugen. Damit sind die Anlagen nicht unbedingt auf eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angewiesen, wie die wachsende Zahl an Stromlieferverträgen (PPA) zwischen Anlagenbetreiber und Abnehmern beweist. „DIe Entwicklung ist atemberaubend und eine große Chance für die Gesellschaft“, erklärte Claus Wattendrup, beim Energieversorger Vattenfall zuständig für Photovoltaik und Speicher. Freiflächenanlagen könnten – neben dem Ausbau auf Dächern - für ein starkes Wachstum bei der Solarstromerzeugung in Deutschland sorgen. Wären ausreichend Speicher vorhanden, könnten Anlagen auf 2 bis 3 % der landwirtschaftlichen Fläche den Strombedarf in ganz Deutschland decken, erklärte Wattendrup in einem Pressegespräch des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) am Dienstag.

Boom löst Kritik aus

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Die Situation hat zu einem neuen Boom beim Bau von Solarparks geführt. Wie schon im Jahr 2012 wächst die Sorge vor einem möglichen Imageschaden der immer größer werdenden Projekte. Kritik kommt auch aus der Landwirtschaft. Während viele Betriebe von Pachteinnahmen profitieren, kritisieren Verbandsvertreter die Versiegelung wertvoller Flächen, die für die Nahrungs- und Futtermittelerzeugung verloren gehen.

Um der Kritik rechtzeitig zu begegnen und für mehr Akzeptanz zu sorgen, will der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) zu diesen drängenden Probleme mit einer Checkliste „Gute Planung“ Lösungen bieten. Diese Checkliste soll sicherstellen, dass PV-Freiflächenanlagen einen positiven Beitrag zu Klimaschutz, Biodiversität, Natur- und Umweltschutz sowie der ländlichen Entwicklung leisten. Zugleich sollen diese Vorteile für alle Partner transparent nutzbar gemacht und die einzelnen Akteure stärker zusammengebracht werden.

Freiwillige Kriterien

Die freiwillige Selbstverpflichtung bezieht sich auf folgende Punkte:

  • Umgang mit Gemeinden, Verwaltung und Bürgern,
  • Umgang mit Landwirten als Flächenbesitzer,
  • Integration einer Photovoltaik-Anlage in die Landschaft,
  • Steigerung der Artenvielfalt,
  • Weitere Verpflichtungen (Planung, Umsetzung, Technik).

Der bne strebt damit beispielsweise an, dass für Solarparks keine Ausgleichsflächen mehr geschaffen werden müssen. „Wir wollen für eine naturschutzfachliche Aufwertung sorgen und einen Ausgleich damit auf der Solarparkfläche selbst schaffen“, erklärte Bernhard Strohmayer vom bne in einem Pressegespräch am Dienstag. Hierzu sollen die Flächen, auf den denen die Modulreihen stehen, extensiv bewirtschaftet werden, also z.B. ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Aufwertung aus Sicht des Naturschutzes

Damit es zu einer „naturschutzfachlichen Aufwertung“ der Flächen kommt, strebt der bne den Bau auf „intensiv genutzten Ackerflächen oder Niedrigertragsstandorten“ an. Landwirte sollen – wenn möglich – immer in das Bewirtschaftungskonzept eingebunden werden. „Uns ist wichtig darzustellen, dass es bei dem Bau nicht um eine Versiegelung von Flächen handelt“, sagte Strohmayer.

Das präzisierte Dr. Elke Bruns vom Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) aus Berlin: „Solarparks versiegeln die Fläche zwar nicht, aber es ist eine Überstellung, die es zu minimieren gilt.“ Das KNE fordert, dass der Solarausbau in erster Linie auf Gebäuden stattfinden soll. Gleichwohl sieht sie die Entwicklung, dass die Freiflächenprojekte mehr und auch größer werden. Die geplante Erweiterung der vergütungsfähigen Flächen an Autobahnen und Bahntrassen im EEG-Entwurf könnte die Entwicklung weiter beflügeln. „Erste Projekte haben mehr als 100 ha. Das passt nicht in jede Region, weshalb eine gute Planung sehr wichtig ist“, sagte sie. Aus ihrer Sicht sollten die Modultische entsprechend hoch sein, damit es möglichst wenig Beeinträchtigung beim Bewuchs darunter gibt.

KNE: Monitoring ist wichtig

Das KNE begrüßt konkrete Maßnahmen, die für sorgen, Solarparkflächen als Inseln für mehr Biodiversität zu entwickeln. Dabei käme es auch auf das richtige Pflegekonzept an. „Es darf aber nicht nur eine optische Wirkung mit ein paar Blühpflanzen sein. Wichtig für die Glaubwürdigkeit ist ein Monitoring der Maßnahmen. Das würden auch die Naturschutzverbände begrüßen“, betonte sie.

Die Checkliste und weitere Infos finden Sie hier.

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