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Methanemissionen

Neue Studie: Auch Erdgas beschleunigt den Klimawandel

Nach einer Auswertung der Energy Watch Group machen Methanemissionen aus Erdgasleitungen die CO₂-Einsparungen von Erdgas im Vergleich zu Kohle oder Erdöl wieder wett.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundesregierung plant am Freitag ihre Klimaschutzstrategie zu verabschieden.Vor diesem Hintergrund legte die Energy Watch Group (EWG) am Montag die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Zukunftstauglichkeit von Erdgas vor, das von der Bundesregierung häufig als Beitrag zum Klimaschutz bezeichnet wird. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Erdgas keine klimaschonende Brückentechnologie ist. „Wegen alarmierender Methanemissionen erhöht die Umstellung von Kohleverstromung und Ölheizung auf Erdgas den Treibhauseffekt der Energieversorgung um rund 40%“, fasst Co-Autor und EWG-Präsident Hans-Josef Fell die Ergebnisse zusammen. Somit verursache Erdgas eine zusätzliche Beschleunigung des Klimawandels.

Negative Klimawirkung von Kohle und Erdöl wird übertroffen

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Die Autoren berechnen erstmalig die Klimawirkung der Methan- und Kohlendioxidemissionen der gesamten Lieferkette von Erdgas. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eventuelle CO2-Einsparungen durch die hohen Methanemissionen von Erdgas bei weitem überkompensiert werden, sodass eine Umstellung von Kohle und Erdöl im Strom-, Wärme-, und Verkehrssektor auf Erdgas die höchst negative Klimawirkung von Kohle und Erdöl sogar noch deutlich übertrifft. „Der Plan der CDU, eine Abwrackprämie für Ölheizungen, aber nicht auch für Erdgasheizungen einzuführen, dient weder dem Klimaschutz noch den Verbrauchern. Abwrackprämien muss es für Erdöl-, Erdgas- und Kohleheizungen geben“, fordert Fell. „Wir haben jüngst aufgedeckt, dass sich die jährlichen Subventionen für klimaschädliches Erdgas in Deutschland in 2017 auf enorme 1,4 Mrd. Euro beliefen.“, kommentierte Uwe Nestle, Geschäftsführer des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS). Bestehende und neue Subventionen in fossile Energien seien aber kontraproduktiv zur Erfüllung der Pariser Klimaziele. „Investitionen in die erneuerbaren Energien hätten dagegen umgehend und dauerhaft einen sehr positiven Effekt auf das Klima.“, so Nestle.

EWG: "Subventionen für fossile Energieträger abschaffen!"

Was hieraus folgt, ist für Dr. Thure Traber, Mitautor und leitender Wissenschaftler der EWG, eindeutig: „Wenn die Klimaziele auf deutscher und internationaler Ebene wirklich erreicht werden sollen, dann ist es für Investitionen in Erdgas schlichtweg unmöglich, sich zu amortisieren.“

Was genau die Politik tun muss, um ein zukunftsfähiges Energiesystem aufzubauen, ist für die Studienautoren eindeutig: Eine sofortige Abschaffung aller Subventionen für fossile Energieträger und eine flächendeckende Einführung emissionsfreier, erneuerbarer Technologien. Dabei könne durchaus auch die bereits vorhandene Erdgas-Infrastruktur für klimafreundliches Biogas und grüne Gase wie Wasserstoff aus Ökostrom verwendet werden. Da ein weltweiter Umstieg des Energiesystems auf 100% erneuerbare Energien 55% der globalen Treibhausgasemissionen einsparen würde, müsse diese Maßnahme im Zentrum aller Klimaschutzbemühungen stehen.

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