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Strompreis

Neue Studie: Erneuerbare senken Strompreis massiv

Eine neue Studie räumt mit einem Vorurteil gegenüber der Energiewende auf: Ökostrom verteure den Strompreis. Die Uni Erlangen-Nürnberg zeigt das Gegenteil.

Lesezeit: 3 Minuten

In den vergangenen vier Jahren haben Stromverbraucher hierzulande 40 Mrd. € gespart, weil Erneuerbare-Energien-Anlagen in großem Umfang Strom ins Netz eingespeist haben. Seit 2011 sind es sogar rund 70 Mrd. € gewesen. Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Energie Campus Nürnberg (EnCN) im Auftrag der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) ermittelt.

Historische Tiefstände an der Börse

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Auf der Basis historischer Daten der europäischen Strombörse EPEX errechnete das Team um Prof. Dr. Jürgen Karl, wie sich Strompreise für Privathaushalte und gewerbliche Kunden entwickelt hätten, wären keine erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung verfügbar gewesen. „Die Preise an den Europäischen Strombörsen erreichten in den vergangenen Jahren historische Tiefststände. Grund dafür war das wachsende Angebot erneuerbarer Energien“, erklärt Karl.

Bereits in der ersten Ausgabe ihres Diskussionspapiers 2015 hatten die Forscher gezeigt, dass der Verfall der Strompreise an den europäischen Strombörsen durch das Angebot erneuerbarer Energien zu massiven Einsparungen für bundesdeutsche Stromkunden geführt hatte.

Das zunehmende Angebot erneuerbarer Energien kompensierte den Rückgang der verfügbaren konventionellen und nuklearen Erzeugungskapazität. Ohne Wind und Photovoltaik wäre es trotz Inbetriebnahme einiger neuer Kohlekraftwerke in den Jahren 2012 bis 2015 zu signifikanten Versorgungsengpässen gekommen. Ein solcher Versorgungsengpass bedeutet dabei nicht automatisch, dass in diesen Situationen Großstörungen entstanden wären, da die Betrachtung Reservekraftwerke für Systemdienstleistungen und mögliche zusätzliche Stromimporte nicht berücksichtigt.

Gleichzeitig stabilisierte der Ausbau erneuerbarer Energien die Strompreise: Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung blieben die Strompreise für deutsche Haushalte seit 2013 nach massiven Preissteigerungen in den Jahren zuvor nahezu konstant: Die Preise stiegen im Zeitraum zwischen 2000 und 2013 jährlich im Schnitt um 6,2 %, in den Jahren 2013 bis 2019 betrug der Anstieg im Jahresdurchschnitt nur mehr 0,7 %. Diese Entwicklung war wesentlich dem Verfall der Großhandelspreise an den Strombörsen in Folge des Ausbaus erneuerbarer Energien zu verdanken. So betrugen die Großhandelspreise im Jahr 2017 im Mittel 3,29 ct/kWh. Ohne Wind und Photovoltaik hätte der mittlere Strompreis jedoch im Day-Ahead-Handel für Deutschland und Österreich an der Strombörse EPEX aufgrund der problematischen Angebots-Nachfrage-Situation stattdessen bereits 12,18 ct/kWh betragen.

Ab 2022 drohen Versorgungsengpässe

Mit Sorge beurteilt das Forschungsteam die aktuelle Stagnation beim Ausbau erneuerbarer Energien. So ist der Ausbau für Wind- und Bioenergie beispielsweise nahezu zum Erliegen gekommen. Sollten die Ausbauziele der Bundesregierung nicht erreicht werden, ist gerade in den Jahren 2022 und 2023 mit signifikanten Versorgungsengpässen zu rechnen.

Das Fazit der Analyse: Um die Strompreise in den Jahren 2022 und 2023 weitgehend stabil halten und zugleich die CO₂-Einsparziele der Bundesregierung annähernd erreichen zu können, müsste der im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) festgelegte Ausbaukorridor für erneuerbare Energien – das heißt die Kapazitäten, die jährlich hinzukommen sollten – mindestens verdrei- oder sogar vervierfacht werden. Preismindernd würde sich hingegen der Ausbau von Stromspeichern in signifikanter Zahl auswirken.

Die Studie finden Sie hier.

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