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Windenergie

Neue Studie: Mindestabstände bremsen Windenergie aus

Wie die Erfahrungen aus Bayern zeigen, würde die 1000-Meter-Regelung starke Einbrüche bei der Windenergie erwarten lassen, zeigt eine aktuelle DIW-Studie.

Lesezeit: 3 Minuten

Der geplante Mindestabstand von 1000 Metern von Windkraftanlagen zu Wohnsiedlungen wird den Ausbau der Windenergie stark drosseln. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Die beiden Studienautoren Jan Stede und Nils May haben die Wirkung der bestehenden Mindestabstandsregelung in Bayern analysiert. Seit dem Jahr 2014 muss dort das Zehnfache der Höhe einer Anlage als Abstand zur nächsten Wohnsiedlung eingehalten werden (10 H-Regelung). „Entgegen dem Bundestrend sind die Genehmigungen für Windräder in Bayern in den Folgejahren eingebrochen. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass hierfür die bayerische 10 H-Regelung die Ursache ist“, berichtet DIW-Ökonom Jan Stede.

Entscheidung im Bundeskabinett

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Am kommenden Dienstag will das Bundeskabinett darüber entscheiden, ob künftig auf Bundesebene wie im Klimapaket vereinbart ein Mindestabstand bei Windkraftanlagen von 1000 Metern zu Siedlungen gelten soll. Dadurch erhofft sich die Bundesregierung, die Akzeptanz für den Ausbau der Windenergie zu erhöhen. Durch vielfache Klagen und langwierige Genehmigungsverfahren ist der Ausbau der Windenergie in den vergangenen beiden Jahren bundesweit stark eingebrochen. „Striktere Mindestabstände stärken die Akzeptanz der Windräder in der Bevölkerung im Allgemeinen nicht“, prognostiziert Studienautor Nils May. „Mindestabstände haben in Bayern die Windenergie zusammenbrechen lassen und stünden auch im Bund dem Erreichen der Klimaziele im Weg.“ Die Analyse zeigt, dass die Genehmigung von Windenergieanlagen dort um bis zu 90 Prozent eingebrochen ist.

Durch die Abstandsregelungen würde sich vor allem das Flächenpotential für die Windenergie stark reduzieren. „Die Auswirkungen von Mindestabständen vervielfältigen sich, wenn sie auch zu Splittersiedlungen und für den Ersatz von Altanlagen gelten“, so Nils May. „Für das Erreichen der Klimaziele brauchen wir mehr Flächen für die Windenergie, nicht weniger. Pauschale Mindestabstände torpedieren die Energiewende“, ergänzt sein Kollege Jan Stede.

Kommunen stärker beteiligen

Um die Akzeptanz für die Windenergie zu erhöhen, schlagen die beiden Autoren vor, die Kommunen stärker finanziell an neuen Windkraftanlagen zu beteiligen. Damit würden die Bereitstellung von Flächen entlohnt und raumplanerische Anreize geschaffen. „Gerade ländliche Gemeinden könnten ihren finanziellen Spielraum deutlich aufbessern“, schlägt Nils May vor. „Dadurch würde Potential für kostengünstige Windenergie an Land erschlossen und damit die Energiewende auch insgesamt günstiger.“

FDP begrüßt geplanten Mindestabstand

"Zusätzlich zum berechtigten Anliegen der Bürger, zwischen Wohnungen und Windenergieanlagen größere Abstände einzurichten, muss die Bundesregierung endlich auch die schädlichen Auswirkungen der Windenergie auf die Natur berücksichtigen. Bäume auf einer Fläche von etwa 1.400 Hektar wurden bisher für knapp 2.000 Windenergieanlagen im Wald gerodet. Ein Flächenverbrauch dieses Ausmaßes wird der Bedeutung des Waldes als CO2-Senke für den Klimaschutz nicht ansatzweise gerecht“, kritisiert der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Gero Hocker. Die FDP-Fraktion hatte dazu eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt. „Die Antworten der Bundesregierung lassen befürchten, dass bereits über 1.000 Hektar Acker und Wald nur durch Fundamente von Windenergieanlagen dauerhaft versiegelt sind. Für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung ist diese Fläche anschließend nicht mehr zu gebrauchen. Die Bundesregierung muss zusammen mit den Ländern dringend dafür sorgen, dass auch die Fundamente von Windenergieanlagen nach dem Ende der Nutzung vollständig zurückgebaut werden."

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