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Biogas

Neue Studie: Was Biogasanlagen für die Gesellschaft leisten

THG-Einsparung, Nährstoffmanagement, Gewässer- und Artenschutz: Eine aktuelle Studie quantifiziert Zusatzleistungen und benennt Potenziale für Biogasanlagen.


Lesezeit: 3 Minuten

Biogasanlagen gelten im Vergleich zu Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen als teure erneuerbare Energieerzeuger. Doch den höheren Kosten stehen auch eine Reihe von zusätzlichen Leistungen gegenüber: Die Anlagen können Treibhausgasemissionen aus Gülle und Mist einsparen, überschüssige Nährstoffe in wertvolle, handelbare Dünger umwandeln und organische Abfälle energetisch verwerten. Mit den richtigen Vorgaben zum Energiepflanzenanbau wären die „runden Bottiche“ sogar Teil der Lösung für mehr Biodiversität und Gewässerschutz auf dem Acker.

Gesellschaft honoriert die Leistungen bisher nicht

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In der Studie MakroBiogas haben Autoren des Instituts für Zukunftsenergie- und StoffstromSysteme (IZES), des Deutschen Biomasse-Forschungszentrums (DBFZ) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) nun die zusätzlichen Biogas-Benefits genauer analysiert und quantifiziert.

Es wird deutlich, in welchem Maße vielfältige Leistungen für die Gesellschaft wegzubrechen drohen, sollten die rund 9.000 Biogasanlagen in Deutschland nach dem Auslaufen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) keine ökonomische Perspektive mehr haben. „Es bedarf neuer Finanzierungskonzepte und Regularien für den Biogassektor, damit dessen positive Potenziale noch besser und auch in Zukunft zum Tragen kommen können“, resümiert Bernhard Wern vom IZES, Mitautor der Studie.Die vielfältigen Zusatzleistungen von Biogasanlagen jenseits der Strom-, Wärme- und Methanerzeugung werden gesellschaftlich oft wenig wahrgenommen und finanziell nicht honoriert.

Wichtig auch für Artenvielfalt und Grünlandschutz

Die Autoren von MakroBiogas sehen diese tatsächlichen oder potenziellen Leistungen vor allem in den Bereichen Nährstoffmanagement, Erosionsschutz, Fruchtfolgen, Biodiversität, Grünlandschutz, sowie in der Verwertung von Grünschnitt, Gülle und Mist oder der Entsorgung von Bioabfällen. Biogasanlagen verringern auch die klimaschädlichen Methanemissionen aus Rohgülle, die bei einer Vergärung in der Biogasanlage abgefangen und energetisch genutzt werden.

Wenn die auf 20 Jahre festgelegte EEG-Vergütungsdauer demnächst für immer mehr Biogasanlagen ausläuft, droht dementsprechend nicht nur ein Rückschritt bei der erneuerbaren Energieerzeugung – die Autoren prognostizieren bis 2035 einen Wegfall von 30 Terawattstunden (TWh) erneuerbarem Strom, 15 TWh erneuerbarer Wärme aus Kraft-Wärme-Koppelung und 4,8 Gigawatt (GW) steuerbarer Leistung zum Ausgleich der schwankenden Wind- und Sonnenenergie - sondern eben auch bei den genannten Mehrwerten für die Gesellschaft.

Neuer finanzieller Rahmen nötig

Die Autoren der Studie plädieren dafür, den ökonomisch-regulatorischen Rahmen für Biogasanlagen anzupassen, damit diese ihre zusätzlichen Leistungen noch besser bzw. zum Teil überhaupt erst entfalten können. Ohne Biogasanlagen müssten viele der Dienstleistungen auf andere Weise erbracht und finanziert werden. Dies sollte bei der Diskussion über die Zukunft der Biogasanlagen stärker als bislang berücksichtigt werden.Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat die Erstellung der Studie „Analyse der gesamtökonomischen Effekte von Biogasanlagen (MakroBiogas)“ über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

Mit dem Thema Nährstoffmanagement, Klimaschutz und Güllevergärung beschäftigen sich auch mehrere Beiträge in unserem aktuellen Energiemagazin von top agrar.

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