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Biogas

Neuer Leitfaden zur Flexibilisierung deckt Schwächen auf

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) informiert über Möglichkeiten und Voraussetzungen für die Flexibilisierung mit praxisnahen Antworten für Biogasanlagen.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und der Kanzlei von Bredow Valentin Herz (vBVH) einen Leitfaden zur flexiblen Strombereitstellung von Biogasanlagen erarbeitet. Er bietet einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die Flexibilisierung mit praxisnahen Antworten auf rechtliche, organisatorische, technische und wirtschaftliche Fragen. Der Leitfaden analysiert bestehende Hemmnisse beim Umstieg auf die flexible Fahrweise und informiert über Möglichkeiten wirtschaftlicher Zusatzverdienste.

Flexibler Betrieb wäre für die Energiewende wichtig

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Im Zuge der Energiewende steigt der Bedarf an flexibel erzeugter Energie, um Angebot und Nachfrage in einem von fluktuierenden erneuerbaren Energien geprägten Energiesystem schnell ausgleichen zu können. Strom aus Biogas – im Gegensatz zu Strom der wind- und sonnenabhängigen Erzeuger – steht witterungs- und jahreszeitlich unabhängig zur Verfügung und kann diesen Ausgleich leisten: Weit mehr als die Hälfte der installierten elektrischen Leistung von Biogasanlagen wäre dazu bereits heute in der Lage und entspricht damit der Anforderung, landwirtschaftliche Biogasanlagen zunehmend bedarfsorientiert zu betreiben. Dem trägt auch das aktuelle Ausschreibungsverfahren im Erneuerbare-Energien-Gesetz Rechnung, das die Flexibilisierung der Stromerzeugung aus Biogas explizit erfordert.

Ungeachtet dessen ist die tatsächlich bedarfsgerechte Stromerzeugung in Biogasanlagen bislang überschaubar. Ursächlich dafür sind vor allem die zurzeit nicht auskömmlichen Erlöse für Anlagenbetreiber, um den Mehraufwand einer konsequent bedarfsgerechten Stromerzeugung aus Biogasanlagen decken zu können. Gründe dafür liegen aber auch in Unsicherheiten hinsichtlich der Anlagenwirtschaftlichkeit, passender Betriebskonzepte, zusätzlichem Arbeitsaufwand und der Vielfalt neuer Vertragspartner. Hier setzt der Leitfaden „Flexibilisierung der Strombereitstellung von Biogasanlagen“ an, der Biogasanlagenbetreibern wertvolle Hilfestellungen und viele konkrete Fallbeispiele bieten soll.

Unterschiedliche Strategien

Die Ansätze zur Flexibilisierung können in der Praxis sehr individuell unter Beachtung der Anforderungen des jeweiligen Anlagenstandorts und des Betriebskonzepts ausfallen. Entweder errichtet der Betreiber zusätzliche oder leistungsstärkere BHKW, ohne die produzierte Biogasmenge zu steigern. Alternativ lässt sich die Biogasproduktion reduzieren, ohne die installierte Leistung zu verringern. Der Leitfaden stellt acht Praxisanlagen, ihre Kriterien zur Flexibilisierung und die Rahmenbedingungen des jeweiligen Anlagenkonzeptes steckbriefartig dar. Die Leser können so die für ihre Anlage passende Konstellation auswählen und mit eigenen Erfahrungen vergleichen.

Dank der sogenannten Flex-Prämie wurde in der Praxis bislang häufig die Option der Leistungserweiterung gewählt. Unter Berücksichtigung des inzwischen ausgeschöpften Flex-Deckels und der Frist für den Zubau zusätzlicher Stromerzeugungskapazität bis November 2020 ist künftig kaum noch von einer Leistungserhöhung bei Bestandsanlagen auszugehen. In Zukunft sind Flexibilisierungsmaßnahmen eher durch die Reduktion der Bemessungsleistung, z. B. durch Substratreduktion bzw. Substratanpassungen, zu erwarten. Damit es dadurch nicht zu einem Rückgang der erneuerbaren Energieproduktion aus Biogasanlagen kommt, bedarf es künftig einer Weiterentwicklung der Flexibilisierungskonzepte. Denkbar ist die anteilige Nutzung des produzierten Biogases zur bedarfsgerechten Stromerzeugung in Kombination mit einer anderweitigen Gasnutzung.

Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Der Leitfaden steht unter „https://www.dbfz.de/fileadmin//user_upload/Referenzen/Studien/20191108_LeitfadenFlex_Abschlussbericht.pdf“ zur Verfügung.

Lernen Sie von Berufskollegen!

Ebenfalls Infos zur Flexibilisierung finden Sie im Ratgeber "Flexible Biogasanlagen" von top agrar. Wir erklären die einzelnen Strommärkte und Absatzchancen, von der Regelenergie bis zum Day-Ahead-Markt und zeigen die Vor- und Nachteile auf. Einzelne Abschnitte befassen sich mit wichtigen Randthemen wie die Störfallverordnung, die fast jede flexible Anlage berücksichtigen muss, oder dem neuen Ausschreibungsverfahren, bei dem Sie sich nach Ablauf der 20-jährigen EEG-Förderung um eine Anschlussvergütung bewerben können. Auch dafür müssen Sie Ihre Anlage flexibilisieren. Außerdem stellen wir Ihnen Betreiberorganisationen und Stromhändler vor, die heute schon Biogasstrom in Virtuellen Kraftwerken vermarkten. Weitere Infos finden Sie hier.

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