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Biokraftstoffe

Neuer Traktor der LWG fährt mit Biodiesel

Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Thüngersheim will mit Biokraftstoffen gut 80 % der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu Diesel einsparen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Thüngersheim einen für Biodiesel tauglichen Traktor übergeben. „Durch die Verwendung von Biodiesel werden im Vergleich zu Mineralöldiesel gut 80 % Treibhausgase eingespart. Zudem wird der Biodiesel aus Pflanzen direkt vor unserer Haustüre gewonnen, was im Vergleich zum Mineralöl lange Transportwege erspart und Ressourcen schont“, sagte die Ministerin.

Einsatz im Obstbau

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Die LWG verwendet den 111 PS starken Traktor bevorzugt beim Obstbau. Sie hat ihn im Rahmen der Bayerischen Klimaschutzoffensive beschafft. Diese hat das bayerische Kabinett Ende letzten beschlossen und umfasst 96 konkrete Maßnahmen. Dazu gehört die klimafreundliche Umstellung des landwirtschaftlichen Fuhrparks im Landwirtschaftsressort. Das Hauptziel der Offensive ist, die Klimaneutralität Bayerns im Jahr 2050 zu erreichen. Die Maßnahmen teilen sich in zehn Themenblöcke auf. Die Projekte betreffen sowohl die Vermeidung von Treibhausgasen wie zum Beispiel Gebäudesanierungen, Einsatz erneuerbarer Energien als auch die Anpassung an den Klimawandel wie etwa Waldumbau, Wasserrückhalt in der Fläche oder trockenresistente Getreidesorten.

Im Landwirtschaftsressort sind bereits 21 Traktoren und ein Harvester auf Staatsgütern mit klimaschonenden Kraftstoffen unterwegs, zusätzlich noch vier kleinere Fahrzeuge mit Elektroantrieb. Mitarbeiter des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing stehen öffentlichen Stellen und Privaten für Informationen zur Verfügung. Dort beschäftigt man sich schon seit Jahren mit Biokraftstoffen und erneuerbarer Mobilität im landwirtschaftlichen und forstlichen Bereich.

Rahmenbedingungen passen nicht

So wichtig der Umstieg auf Biokraftstoffe in der Landwirtschaft aus Klimaschutzgründen wäre: Die Dieselalternativen sind aktuell wenig wettbewerbsfähig. Obwohl Biodiesel voll steuerbegünstigt ist, ist die Verwendung anstelle des steuerbegünstigten Agrardiesel nicht wirtschaftlich, teilt die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) mit. Die UFOP gibt wöchentlich hierzu ein Preisvergleich heraus www.ufop.de/biodiesel-und-co/biodiesel-preis

Steuerbefreiung droht auszulaufen

Dazu kommt: Die Steuerbefreiung für Biokraftstoffe in der Landwirtschaft läuft nach jetzigem Stand Ende 2020 aus. Laut UFOP bestehe die politische Herausforderung darin, dass diese Steuerbegünstigung nach 2020 fortgesetzt werden müsse. Das könnte der Landwirtschaft auch eine Perspektive bieten. Denn infolge der Ankündigung des europäischen „Green Deal“ könnten alle umweltschädlichen Subventionen auf den Prüfstand kommen. Laut UFOP wird die Steuerbegünstigung für Dieselkraftstoff in der Landwirtschaft dazugehören. Zudem wird mit der 2021 startenden CO₂-Bepreisung der fossile Diesel zusätzlich teurer. Von einer CO₂-Bepreisung sind Biokraftstoffe ausgenommen.

Bundesförderprogramm könnte wirkungslos bleiben

Mit Blick auf den Biodieseltraktor der LWG ergibt sich laut Technologie- und Förderzentrum (TFZ) ein weiteres Problem: Biodiesel ist zwar als Reinkraftstoff noch zu kaufen, allerdings nicht mehr so einfach wie früher. Tankstellen sind nicht mehr existent. Daher müssten Landwirte oder Lohnunternehmer ihn direkt beim Produzenten oder bei einem Zwischenhändler kaufen und in einer Eigenverbrauchstankstelle bevorraten.

Daran dürfte auch das neue Förderprogramm "Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ nichts ändern: Die Förderung ist auf Elektrifizierung, CNG und „Rapsölkraftstoff kaltgepresst“ aus Eigenerzeugung beschränkt.

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